„Ich habe sechs, acht Instrumente im Schaufenster stehen“, sagt Kanitz. Über den Preis, der generell unter 100 Euro liegt, aber auch durch die wachsende Bekanntheit des aus Hawaii stammenden Instruments kämen Musikliebhaber auf den Geschmack.
Schaufenster macht neugierig
„Nach dem ersten Blick ins Schaufenster bin ich schon mehrfach angerufen worden“, sagt der 74-Jährige. Den Verkauf der gitarrenähnlichen Instrumente mit den vier Saiten fördert aber auch die Tatsache, dass man sich die einfache Akkorde selbst beibringen kann. Es gibt Lehrbücher, DVDs, aber auch Anleitungen auf Internetkanälen. Bestimmte Altersgruppen kann Kanitz nicht ausmachen. Es gehe da „querbeet“.

Der Boom habe bereits begonnen, als der hawaiianische Musiker Israel Kamakawiwo‘ole mit seiner Version von „Over The Rainbow“ die Hitparaden stürmte und halte an. Mit der Ukulele beschäftigten sich vorzugsweise Menschen, die bereits ein Instrument spielen. „Neueinsteiger sind es eher selten“, bedauert Kanitz ein wenig.
Musizieren ist rundum positiv
Kanitz freut sich, dass das einfache Instrument so begehrt ist. Dabei begrüßt er ausdrücklich alle Wege, die zum Musizieren führen. „Denn ganz generell ist Musik zu machen ganz oben anzuordnen“, sagt er als Musiker. Ein Instrument zu spielen sei gut für Seele, Gehirn, Lernfähigkeit und Teamwork, schwärmt er, beruft sich auf Studien und stellt die verkaufsfördernden Elemente seiner Ausführungen hinten an.
Doch als Geschäftsmann fehlten ihm gerade die Musiker in den Vereinen sehr. Instrumentenkäufe funktionierten vereinzelt und die Reparaturen reichten keineswegs, den Betrieb in schwarzen Zahlen über Wasser zu halten. „Wenn ich mein Geschäft nicht in eigenen Räumen führen könnte, wäre die Situation noch angespannter“, sagt er.
Die Vereine fehlen
Doch immerhin gelinge es, hier und da eine Gitarre zu richten, indem er neue Saiten aufzieht, den Gitarrenhals einstellt oder Risse repariert. Im Wesentlichen aber hänge das Musikhaus vom Vereinsbetrieb ab. Insbesondere die Blasmusikvereine haben da Gewicht. Wenn aber die Vereine nicht proben, werde naturgemäß weniger geübt. An den Instrumenten entsteht weniger Verschleiß, auch die Lust auf ein neues Instrument halte sich ohne Übungsbetrieb sehr gedeckelt.