Anita Reichart

Seit 155 Jahren gibt es den Narrenverein Immerfroh. Und viele Jahre sorgen sie auch immer wieder aufs Neue für Unterhaltung mit ihrem traditionellen bunten Abend. Märchenhaft und kunterbunt ging es zu. Der bunte Abend 2020 bot eine Mischung aus Sketchen, Tanz, Gesang und Wortbeiträgen. Mit leicht verdaulicher und pfiffiger Kost erfreuten die Immerfroh-Narren ihre etwa 400 Gäste.

In die Märchenwelt entführten die über 50 Akteure. Dafür bekamen sie viel Applaus. Durch das Programm führten Jasmina Schrenk und Kai Giesen.

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Das dreistündige Programm überzeugte mit sehr viel Ideenreichtum. Wie heißt es so schön? Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Doch die Gebrüder Grimm hätten sich vermutlich in ihren Gräbern herumgedreht, wenn sie die Neufassungen ihres geistigen Eigentums gehört hätten.

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So bekam Dornröschen zur Taufe nicht Gold und Edelsteine, sondern alles Notwendige, damit es digital so richtig gut vernetzt ist. Also Smartphone, Wlan und mehr. Als es dann 16 Jahre alt war, in den Tiefschlaf versank, konnte sie nur mit dem richtigen Wlan-Anschluss wieder geweckt werden.

Die Wolterdinger Gardemädchen, mit Jasmina Schrenk (rechts) an der Spitze, sind immer für eine lustige Einlage zu haben.
Die Wolterdinger Gardemädchen, mit Jasmina Schrenk (rechts) an der Spitze, sind immer für eine lustige Einlage zu haben. | Bild: Anita Reichart

Die kleinen Hexen erfreuten mit einem Tanz zu „Schneewittchen und die sieben Zwerge“, wozu sie ein sehr schönes überdimensional großes Märchenbuch bastelten. Dreizehn Junghexen versuchten neue Strophen zum Hänsel-und-Gretel-Lied für das 1250-jährige Wolterdinger Jubiläum zu dichten.

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Und dass die Immerfroh–Abordnung beim Herbstkonvent verhungert wäre, wenn Jasmina Schrenk nicht als Bedienung eingesprungen wäre, erzählte Matthias Günther. Er freut sich auch, dass die Ortschaftsräte geschlossen hinter der neuen Ortschefin stehen. Und nicht wie bei Angela Merkel: Das einzige was bei ihr geschlossen stehe, sei der Berliner Flughafen.

Die Wolterdinger Immerfroh-Showtanzgruppe erfreut dieses Mal als die „14 Zwerge“ samt Akrobatikeinlagen das Narrenvolk.
Die Wolterdinger Immerfroh-Showtanzgruppe erfreut dieses Mal als die „14 Zwerge“ samt Akrobatikeinlagen das Narrenvolk. | Bild: Anita Reichart

Die Hexenfrauen erfreuten mit dem Froschkönigtanz. Rapunzel Manuel Köhler lief mit seinem Bartzopf die Treppen des Turmes herunter und sang mit seinem Vater Walter über die neudeutschen Wörter wie Burnout oder geflasht. Die anonymen Elferrat-Märchoholiker suchten in der Selbsthilfegruppe Rat, und den Abschluss bildete die Immerfroh-Showtanz-Gruppe, die mit 14 Zwergen auf der Bühne tanzte.