Reiselfingen: Jede Menge Küchle

Die Tradition, am Alte Fasnet-Sundig mit dem Abbrennen des Fasnetfunkens die Fasnet zu beenden, ist in Reiselfingen auch mit dem Backen der Fasnetküchle verbunden. Während die Münzlochgeister für den Fasnetfunken verantwortlich sind, stehen seit über 25 Jahren Andrea Lauble, Iris Saar, Lore Oschwald, Ursula Werne, Hanni Messerschmid, Gabi Werne und Edeltraud Hinterseh in der Küche der Dietfurthalle, um mit 86 Eiern, 38 Kilogramm Mehl, sieben Kilogramm Zucker, 35 Würfel Hefe, 17 Liter Milch und einigem mehr die 620 ausgezogenen Fasnetküchle zu backen.

Sehr, sehr viele Küchle Video: Silvia Bächle

Jedes 100 Gramm Küchle (es wird extra gewogen) wird in den zwei großen Brätern des Gasthauses Krone in Frittierfett gebacken. Die ersten Fasnetküchle werden von den Bäckerinnen selbst beim Kaffee gekostet, zum Abschluss lockt ein herzhafter Wurstsalat.

Göschweiler: Landjugend backt Fasnetküchle

Sehr aktiv ist die Landjugend Göschweiler, so auch an und um Fastnacht. Seit über 20 Jahren backen die Mädels des Vereins Fasnetküchle. In diesem Jahr wurden 1000 Stück in den Fritteusen der Küche in der Bürgerhalle in Fett ausgebacken.

Fasnetküchle backen Video: Silvia Bächle

Der Teig kam von 13 Müttern und Göschweiler-Damen, welche die Aktion unterstützen. Jeder Teig wurde dann von den jungen Damen der Landfrauen ausgewellt, ausgestochen und ausgebraten. Die Göschweiler Fasnetküchle haben eine ovale Form und sind nicht ausgezogen, sehr wohl aber in Zimt und Zucker getaucht. Schon im vergangenen Jahr hat die Gruppe 2000 Euro für die Ukrainehilfe gespendet, in diesem Jahr geht die Hälfte des Erlöses an die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien.

Dittishausen: Scheibenschlagen ist Tradition

In Dittishausen wird nicht nur der Fasnetfunken angezündet, sondern hier wird auch noch das Scheibenschlagen praktiziert. Holzscheiben werden an langen Stöcken befestigt und in Feuern zum Glühen gebracht.

Über diesen Tisch werden die glühenden Schieben mit guten Wünschen ins Tal geschlagen.
Über diesen Tisch werden die glühenden Schieben mit guten Wünschen ins Tal geschlagen. | Bild: Gerold Bächle

Dann werden diese über einen Tisch ins Tal geschleudert. Dabei wird jeder Scheibe ein guter Spruch für eine Person mit auf den Weg gegeben. Das Scheibenschlagen ist ein uralter Brauch und wird in der Region nur in Dittishausen gepflegt.

In Dittishausen wird das Scheiben schlagen praktiziert. Hier werden die Scheiben im Feuer zum Glühen gebracht.
In Dittishausen wird das Scheiben schlagen praktiziert. Hier werden die Scheiben im Feuer zum Glühen gebracht. | Bild: Gerold Bächle

Üblicherweise wird das Scheibenschlagen vor allem auf den Schwarzwaldgipfeln, wie zum Beispiel in Bernau gepflegt, aber auch im Markgräflerland. In Dittishausen wird es auch in Zukunft heißen „Schiibi, schiibo, wohin soll die Schiibe goh?“

Unadingen: Hexe als Symbol mitverbrannt

Mit dem Abbrennen des Fasnetfunkens auf der Wolfgalgen am Samstagabend ist nun auch in Unadingen die Fasnet 2023 beendet. Den ganzen Tag über hatten Jugendliche Brennmaterial für den Fasnetfunken gesammelt und ihn traditionell auf der Wolfgalgen aufgeschichtet, oben auf thronte eine Hexe, die als Symbol mitverbrannt wurde.

Mit Traktoren wird das Brennmaterial – vor allem alte Weihnachtsbäume – zum Fasnetfunken gefahren.
Mit Traktoren wird das Brennmaterial – vor allem alte Weihnachtsbäume – zum Fasnetfunken gefahren. | Bild: Bächle, Silvia

Die Urhexen haben in Unadingen das Privileg für das leibliche Wohl der Narren zu sorgen, die beim Abbrennen des Fasnetfunken die Fasnet verabschieden. Bei warmer Wurst, kaltem Getränk und heißer Musik fiel der Abschied nicht so schwer.

Windfang wird gebaut Video: Silvia Bächle

Nach dem Abbrennen des Fasnetfunkes trafen sich die Unadinger Narren im Hirschen zum Ausklang, mit Impressionen der Fasent 2023 und Plänen für die kommende Saison.

Riedböhringen: Hexen sorgen für Party-Stimmung

Für die jungen Riedböhringer vom Gfrieri-Team beginnen die Vorbereitungen für den Fasnetfunken bereits ein bis zwei Tage vor dem Entzünden am alten Fasnetsamschdig. Mit dem Traktor und einem großen Hänger fahren die Jugendlichen durch den Ort und sammeln das von den Einwohnern bereitgestellte brennbare Material ein.

Funken in Riedböhringen brennt Video: Simon Bäurer

Anschließend wird das Brennholz, bestehend aus Christbäumen, Ästen und anderem Holz, zu einem großen Scheiterhaufen aufgetürmt. Dabei bauen die Jugendlichen aus alten Paletten einen Tunnel, von welchem aus das Funkenfeuer am Abend der Veranstaltung angezündet wird. Zahlreiche Einwohner Riedböhringens kamen, um sich das Spektakel anzusehen. Für die Verpflegung zuständig waren auch in diesem Jahr die Bergli-Hexen, welche in einem Schopf Currywürste, Glühwein und andere Getränke anboten.

Janina Eisenring, Carina Merz, Laurin Föhrenbacher und Adrian Bogenschütz sorgen dafür, dass die Gäste gut verpflegt werden.
Janina Eisenring, Carina Merz, Laurin Föhrenbacher und Adrian Bogenschütz sorgen dafür, dass die Gäste gut verpflegt werden. | Bild: Simon Bäurer

Für die anschließende Party sorgte wiederum das Gfrieri-Team, welche mit ihrem Wagen vor Ort waren und für gute Stimmung sorgten. Für die Riedböhringer Narren bildet der Fasnetfunken den Abschluss der närrischen Fasnetszeit.

Gut gefüllt ist der Schopf der Bergli-Hexen, in welchem für Essen und Getränke für Besucher gesorgt wird.
Gut gefüllt ist der Schopf der Bergli-Hexen, in welchem für Essen und Getränke für Besucher gesorgt wird. | Bild: Simon Bäurer

Mit dem Verbrennen der Fasnet enden die wilden Tage und die ruhigere Fastenzeit wird eingeläutet. Alle anwesenden Personen schauten nach langer Pause gut gelaunt auf eine echte Fasnet zurück und freuten sich bereits jetzt auf die kommende im neuen Jahr.

Achdorf: Gleich zwei Fasnetfunken

Im Achdorfer Tal finden traditionell zwei Fasnetfunken statt. Am Wochenende nach Aschermittwoch wird mit den Funkenfeuern in Achdorf und Opferdingen das offizielle Ende der Fasnet und den damit verbundenen Beginn der Fastenzeit gefeiert.

Die Bevölkerung versammelt sich um das Feuer und genießt den letzten Akt der Fasnet.
Die Bevölkerung versammelt sich um das Feuer und genießt den letzten Akt der Fasnet. | Bild: Simon Bäurer

Diese beiden Fasnetfunken ziehen stets zahlreiche Bürger an und laden zum Verweilen ein. Die wärmenden und leuchtenden Flammen sorgen dabei für ein ganz besonderes Ambiente. Vor dem Entzünden des Feuers werden Scheiterhaufen aus Christbäumen, Tannenreisig und Holz aufgebaut.

Brennmaterial wird in Achdorf angeliefert Video: Simon Bäurer

Das Einsammeln des Brennmaterials übernehmen im Obertal immer die Junggesellen. Noch einmal genießen die Narren das gemütliche Beisammensein, bevor es dann in die 40-tägige Fastenzeit übergeht.

Epfenhofen: Schneckenzunft entzündet Funken

Epfenhofens Bevölkerung hat am Samstagabend mit dem Fasnetfunken am Ortsrand oberhalb der Dorfmitte die diesjährige närrische Saison verabschiedet.

Fasnetfunken in Epfenhofen Video: Conny Hahn

Die Narren hatten einen großen Fasnetfunken mit vielen Paletten als Fundament, zahlreichen Weihnachtsbäumen sowie weiteren, nicht mehr benötigten Holztesten aufgebaut. Pünktlich um 19 Uhr wurde das Feuer entzündet. Der Fasnetfunken ging schnell in helle Flammen auf und war bei sternklarer Nacht weit und gut zu sehen. Zahlreiche Dorfbewohner verfolgten das beliebte Spektakel zunächst aus nächster Nähe, wichen jedoch mit zunehmender Hitzeentwicklung in etwas größere Entfernung zurück.

Zahlreiche Bewohner Epfenhofens verfolgen den Fasnetfunken und sehen zu, wie die diesjährige Fasnet endgültig verbrannt wird.
Zahlreiche Bewohner Epfenhofens verfolgen den Fasnetfunken und sehen zu, wie die diesjährige Fasnet endgültig verbrannt wird. | Bild: Conny Hahn

Gestärkt mit Heringswecken, Grillwürsten, kalten und heißen Getränken beobachteten sie, wie die Fasnet endgültig verbrannt wurde.

Neudingen: Funken und Gummistiefel

Auf dem Platz der ehemaligen Erddeponie im Westen von Neudingen geht es einmal jährlich heiß her: Am Samstag war es wieder soweit. Die Klosternarren machten der Fasnet mit einem mehrere Meter hohen Funkenfeuer den Garaus.

Bernd Laufer (links) und Bernhard Eckert staunen über die Höhe, mit der das Funkenfeuer meterhoch kerzengerade in die Luft ragt.
Bernd Laufer (links) und Bernhard Eckert staunen über die Höhe, mit der das Funkenfeuer meterhoch kerzengerade in die Luft ragt. | Bild: Rainer Bombardi

Zudem begrüßten sie, wie in den vergangenen rund 15 Jahren, wieder ein paar Dutzend Gäste zur Gummistiefelparty, die unter freiem Himmel als Garant für eine besondere Atmosphäre gilt. Hier geht es zu unsere Bildergalerie von der Gummistiefelparty. Es gab Wurst, Weck und Getränke aus dem Klosternarren-Imbisswagen.

Die Herren vom Grill, Marius Kehle (links) und Marc Neininger, haben reichlich zu tun.
Die Herren vom Grill, Marius Kehle (links) und Marc Neininger, haben reichlich zu tun. | Bild: Rainer Bombardi

Als das Feuer inmitten des ehemaligen Erddeponieplatzes senkrecht in die Höhe stieg, kam zudem wohlige Wärme im weiten Umkreis des Funkenfeuers hinzu. Wie immer, wenn die Gummistiefelparty angesagt ist, waren auch in diesem Jahr all jene im Vorteil, die festes Schuhwerk an den Füßen hatten.

Klosternarren-Chef Stefan Willems kommt stilecht in Gummistiefeln zur Party auf dem Platz der ehemaligen Erddeponie.
Klosternarren-Chef Stefan Willems kommt stilecht in Gummistiefeln zur Party auf dem Platz der ehemaligen Erddeponie. | Bild: Rainer Bombardi

Aus Sicherheitsgründen und damit sich das Feuer nicht flächendeckend ausbreitet, hatten die Klosternarren auch in diesem Jahr rund um die Feuerstelle umgepflügt. Die Stimmung unter den Anwesenden war prächtig. Stefan Willems bilanzierte eine erfolgreiche Fasnet in seiner ersten Saison an der Spitze der Klosternarren.

Viele Bilder gibt es hier:

Die schönsten Bilder vom Funkenfeuer und der Gummistiefelparty in Donaueschingen