Lange Zeit war der Wachtposten über dem Eingang des Fürstlich Fürstenbergischen Archivs in der Haldenstraße unbewacht. Wo einst zwei fürstliche Soldaten stets auf Wachtposten waren, klaffte lange eine Lücke. Die ist jetzt geschlossen.

Dabei handelt es sich um das prunkvolle Metall-Dekor direkt über der Eingangstür. In zwei Aussparungen gab es dort früher auch zwei Soldaten-Figuren in der fürstlichen Militär-Uniform. Vor 1806 hatte Fürstenberg sein eigenes Soldatenkontingent, dem sind sie nachempfunden.

Eine der zwei originalen Figuren wurde irgendwann einmal herausgebrochen, die zweite nahm man aus Sicherheitsgründen auch von ihrem Platz. Jetzt sind wieder Figuren an dieser Stelle, allerdings nicht die Originale.

So sah es über dem Eingang lange Zeit aus. Eine der Figuren wurde von Unbekannten herausgebrochen, die andere sicherheitshalber ins ...
So sah es über dem Eingang lange Zeit aus. Eine der Figuren wurde von Unbekannten herausgebrochen, die andere sicherheitshalber ins Archiv gebracht. | Bild: Simon, Guy

Diese hier wurden von der Firma Laule in Hüfingen mittels der sogenannten additiven Fertigung im Metalldruck hergestellt. Anhand der Originalfigur habe man einen dreidimensionalen Scan gemacht – und zwei neue Figuren geschaffen. Die sind mittlerweile auch entsprechend der fürstlichen Farben bemalt und sorgen an ihrem angestammten Platz für die richtige Optik.

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Und um den ideellen Wert gehe es hier auch, sagte Jörg Martin, Leiter des Fürstlich Fürstenbergischen Archivs vor rund einem Jahr. Das Gitter-Dekor und somit auch die Soldaten lassen sich nämlich – was nicht immer möglich ist – sehr genau datieren. Und zwar auf das Jahr 1763. In diesem Jahr wurde das Gebäude fertiggestellt und im Archiv habe man entsprechende Rechnungen.

So sieht die noch erhaltene Originalfigur aus.
So sieht die noch erhaltene Originalfigur aus. | Bild: Simon, Guy

Hergestellt wurden die Original-Figuren dabei von einem Schlosser aus Hüfingen namens Johann Georg Kaltenbach. Und wenn die Figuren in Hüfingen entstanden sind, dann dürfen auch ihre optischen Stellvertreter wieder aus Hüfingen kommen. Die sind zwar in einem anderen Verfahren entstanden – es liegen immerhin fast 300 Jahre dazwischen – sind aber nicht minder schön.