Gerhard Frank aus Hüfingen ist pensionierte Deutschlehrer, war zuletzt an der Realschule in Blumberg tätig. Seit 2017 ist er bei der Volkshochschule (VHS) dabei und unterrichtet in den Sommermonaten zweimal die Woche Deutsch.

Gerhard Frank aus Hüfingen gibt an der VHS Deutschkurse.
Gerhard Frank aus Hüfingen gibt an der VHS Deutschkurse. | Bild: Roger Müller

„Ich kam dazu, als ich für eine Kollegin mal eingesprungen bin und fand an diesem Format eigentlich gleich Gefallen“, erinnert sich Frank zurück. „Und dadurch, dass ich Pädagoge bin und Germanistik studiert habe, konnte ich auch recht schnell unterrichten, ansonsten durchlaufen die Dozenten erst einmal eine gründliche Schulung, bevor sie überhaupt unterrichten dürfen.“

Die größten Hürden für Sprachschüler

„Artikel, Konjunktionen und Präpositionen, also Wörter, die in erster Linie eine grammatikalische Bedeutung haben, bereiten den Lernenden allgemein große Schwierigkeiten“, weiß Frank. „Wörter wie ‚der‘, ‚obwohl‘ oder ‚wegen‘ lassen sich schwer erklären, da sie inhaltlich nur schwer greifbar sind. Ganz anders ist das beispielsweise mit Wörtern wie der Tisch, der Stuhl oder die Lampe, darauf kann ich zeigen oder es mir konkret vorstellen und jeder weiß genau, was gemeint ist.“

Es wird viel gelacht im Unterricht

Aber auch der Spaß komme nicht zu kurz. Es werde viel gelacht, wenn mal wieder ein Satzbau zusammenkomme, der absolut gar nicht zusammen passe, schmunzelt der ehemalige Realschullehrer.

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Wichtig sei auch, welche Muttersprache die Deutschschüler haben. Und natürlich komme es auch, wie bei allen Menschen, auf die Begabung eines jeden Einzelnen an. „Wenn wir uns Deutsche beispielsweise in Arabisch, Türkisch oder Chinesisch versuchen, tun wir uns bei normaler Sprachbegabung sicherlich schwieriger, als wenn wir Englisch lernen“, erklärt Frank.

Schüler unterstützen sich gegenseitig

Was die Sprachschüler bei der VHS keinesfalls vermissen lassen, ist der dazu gehörige Ehrgeiz. „Es ist einfach schön, zu sehen, wie motiviert die ausländischen Mitbürger hier zu Werke gehen und sich dann auch gegenseitig unterstützen. So hilft der Spanier schon mal dem Italiener, da sich diese Sprachen doch etwas gleichen“, berichtet Frank aus der Praxis.

Erleichterung im Arbeitsleben

Nicht selten sind auch Lernende bei der VHS, die von ihren jeweiligen Chefs am Arbeitsplatz zum Deutschkurs geschickt werden. Ziel ist dann, sich in der deutschsprachigen Arbeitswelt besser zu Recht zu finden und Erklärungen zu Arbeitsabläufen besser verstehen.

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„Da freut sich nicht nur der Chef und der Ausbilder, wenn Arbeitsabläufe nicht mit Händen und Füßen erklärt werden müssen, sondern mit Worten“, ist sich der Dozent sicher.

Schüler, die in Erinnerung bleiben

  • Gerne erinnert sich Gerhard Frank an einen Sprachschüler aus seinem Kurs, der inzwischen bei einem Allmendshofener Metallverarbeitungsbetrieb tätig ist. „Erst vor Kurzem war er wieder bei uns, es galt an der Garage etwas zu richten, und wir konnten uns auf Deutsch sagen, was wie und wo zu tun ist.“
  • Frank erinnert sich auch noch an eine temperamentvolle Italienerin, die den VHS-Kurs kräftig aufmischte, „und ich mir heute sicher bin, dass sie es mit ihren erlernten Deutschkenntnissen weit gebracht hat“.
  • Mit Flüchtlingen kam er ebenfalls schon in Kontakt, hatte bereits eine Syrerin im Kurs, die allerdings nicht aufgrund einer Maßnahme bei der VHS landete, sondern freiwillig Deutsch lernen wollte. „Und sie hatte sie schon Vorkenntnisse in der deutschen Sprache, war dementsprechend fleißig und motiviert, sich in Deutsch ausdrücken zu können.“
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Neue Kurse im Sommer

Nach zwei Jahren Pandemie geht es in diesem Sommer wieder weiter, denn im Wintersemester gehört Gerhard Frank voll und ganz seinen Enkeln und dem Skisport beim SC 1900, denn dort war er 32 Jahre lang Ausbilder in der Ski- und Snowboardschule.