Die Baustelle in der Friedrich-Ebert-Straße beschäftigt Heinrich Kienzler. Er wohnt ganz in der Nähe und bekommt mit, welche Auswirkungen die Bauarbeiten auf den Verkehr haben. „In der Güterstraße stand ein polnischer Laster. Der Fahrer wusste nicht, was er tun sollte“, sagt Kienzler. „Wenn er Anlieferer ist, sollte er wissen, dass hier kein Durchkommen ist.“ Kienzler hilft und lotst den Lasterfahrer aus der vertrakten Situation. Er will helfen.

Das will er auch an anderer Stelle. So hält er es nicht für sinnvoll, wie die Fortführung der Umleitung rund um den Kreisverkehr funktioniert. Es bleibe nur der Weg durch das Wohngebiet, den viele nehmen – wenn sie sich auskennen. Für Laster problematisch: „Der kommt eventuell an die Bräunlinger Straße, die für 7,5 Tonnen gesperrt ist“, sagt Kienzler. Bei den gewerblichen Schulen komme ein 40-Tonner wegen der Parksituation nicht hoch, über den Bahnhof und vorbei an der Stadtkirche – das ginge indes.

Nur in Richtung Innenstadt ist für Autos hier an der Baustelle in der Friedrich-Ebert ein Durchkommen, die andere Richtung ist für den ...
Nur in Richtung Innenstadt ist für Autos hier an der Baustelle in der Friedrich-Ebert ein Durchkommen, die andere Richtung ist für den Verkehr gesperrt. | Bild: Simon, Guy

Durch die Baustelle geht es nicht, „Dort ist ein Einfahrtverbot, das gilt für alle“, sagt Kienzler. Und für Radfahrer gebe es keine Zeichen, auch von der anderen Seite nicht. Kienzler selbst ist regelmäßig mit dem Rad unterwegs und kennt sich in der Stadt aus. Wie ist das aber für Leute, die in der Wegeführung nicht so beflissen sind, eventuell gar nicht aus der Stadt kommen? „Der Radweg mündet in einer Sackgasse“, sagt Kienzler.

Die Baustelle entlang der Straße wandert weiter, befinde sich an unterschiedlichen Plätzen. Das Durchkommen für die Radfahrer sei dabei mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Engstellen entstehen, es gibt Gegenverkehr durch Fußgänger oder andere Radfahrer: „Wer von Bräunlingen oder Hüfingen herkommt, wird auf die andere Straßenseite gelotst und hat dort dann ein Problem“, so Kienzler.

Wer mit dem Fahrrad an die Baustelle kommt, muss flexibel reagieren können. Es gibt Gegenverkehr und Engstellen.
Wer mit dem Fahrrad an die Baustelle kommt, muss flexibel reagieren können. Es gibt Gegenverkehr und Engstellen. | Bild: Simon, Guy

Wie er sagt, wolle er niemandem Ärger machen, habe allerdings eine Idee „für eine bessere und sachgerechte Lösung.“

Aber wie sieht die aus?

„Beim Grünen Baum könnte man die Radfahrer die Straße hinab ins Wohngebiet führen, nachher links an der Bahnlinie entlang. Dort verläuft ein wunderbarer Sandweg, fernab der Baustelle. Das wäre für die Radfahrer angenehmer – wie für die Arbeiter“, sagt Heinrich Kienzler: „Wesentlich unkomplizierter.“ Der Weg mündet dann beim Festplatz an der Gerbewies.

Kienzler wundere, dass bei der Verkehrsführung so locker agiert werde: „Ich habe das Gefühl, die Baufirmen diktieren da mit rein.“

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Was sagt die Stadtverwaltung?

Während der Arbeiten an der Verziehung im Bereich des Radwegs rund um den großen Baum auf Höhe Hausnummer 45 sei es kurzfristig zu einem Wechselgebot für Fußgänger und Radfahrer gekommen, erklärt Jennifer Schwörer von der Pressestelle des Donaueschinger Rathauses: „Da dies nur von kurzer Dauer war, wurde davon abgesehen, eine Umleitungsstrecke auszuweisen.“

Auf der rechten Seite ist der Weg für Radfahrer dich. Die Situation hat sich mittlerweile jedoch wieder verändert.
Auf der rechten Seite ist der Weg für Radfahrer dich. Die Situation hat sich mittlerweile jedoch wieder verändert. | Bild: Fröhlich, Jens

Derzeit bestehe noch eine Einschränkung im Bereich der Bushaltestelle „Am Grünen Baum“, wo noch Pflasterarbeiten ausstehen: „In diesem Bereich kann aber auf die Busbucht ausgewichen werden“, so Schwörer weiter.

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Ebenfalls stehen noch Pflasterarbeiten in einem kleinen Bereich am großen Baum aus, „nach der Haltestelle kann der Geh- und Radweg aber ohne nennenswerte Einschränkungen bis zum Kreisverkehr und darüber hinaus genutzt werden“, heißt es aus dem Rathaus.

Kommt der Sandweg als Umleitung infrage?

Die Strecke über den kleinen Sandweg habe Heinrich Kienzler telefonisch bereits dem Bauamt mitgeteilt. Allerdings sei die „prinzipiell durchaus geeignete, vorgeschlagene Umleitungsstrecke“ über die vergangenen Wochen nur schlecht befahrbar gewesen. Durch die Regenfälle sei der städtische Bauhof auch noch nicht dazu gekommen, wie sonst üblich, Ausbesserungsarbeiten vorzunehmen: „Dieser Weg steht natürlich allen Nutzenden frei, wir haben aus den genannten Gründen aber von einer offiziellen Ausschilderung abgesehen“, erklärt Schwörer.