Freunde, Verwandte und Wegbegleiter des verstorbenen Fürsten Heinrich zu Fürstenberg und viele Donaueschinger haben sich am Freitag, 26. Juli, von ihm verabschiedet. Mit großer Anteilnahme wurde heute des Fürsten in der Stadtkirche St. Johann in Donaueschingen gedacht.
Unter den Trauergästen waren viele bekannte Gesichter zu sehen: Bernhard und Stefanie von Baden, Ernst August von Hannover, Gloria von Thurn und Taxis, aber auch Oberbürgermeister Erik Pauly und der CDU-Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei. Zelebriert wurde die Messe von Erzbischof Stephan Burger, seinem Bruder, Erzabt Tutilo Burger, sowie Donaueschingens Pfarrer Erich Loks und Pfarrer Bruno Hünerfeld aus Freiburg.

Der Fürst war am 11. Juli im Alter von 73 Jahren nach langer Krankheit verstorben. Bereits am Mittwoch vor dem Requiem beteten zahlreiche Trauergäste in einer Rosenkranzandacht für den verstorbenen Fürsten.
350 geladene Gäste feierten das Requiem in der Stadtkirche. Und vor St. Johann hatte das Fürstenhaus eine Videoleinwand aufstellen lassen, auf welcher die Zeremonie übertragen wurde.


Erzbischof Burger: „Über den Tod hinaus“
„Was bleibt von dem, was wir gearbeitet, gewirkt und geschaffen haben?“, fragte Erzbischof Burger während des Gottesdienstes. Vor allem sei das die Liebe, die der Verstorbene empfangen und die er geschenkt habe: „Auf diese Liebe über den Tod hinaus dürfen wir bauen.“ Diese göttliche Liebe gehe über den Tod hinaus – „und hält uns selbst im Tod am Leben.“

Viele seien von weit gekommen, um am Requiem dabei sein zu können, sagte Christian Fürst zu Fürstenberg in seinem Nachruf. Er sei überwältigt von der großen Anteilnahme, die die Familie in den vergangenen Tagen erhalten habe.
Sein Vater sei ein faszinierender Charakter gewesen: „Er liebte es, anders zu sein“, so Fürst Christian. Er sei ein herausragender Lenker des Hauses gewesen, der zielstrebig, mit großer Weitsicht und ebenso großem Verantwortungsbewusstsein das Haus Fürstenberg neu aufgestellt habe.

Er sei immer für einen Spaß zu haben gewesen – und habe sich selbst nie zu ernst genommen. „Es gab niemanden, mit dem man länger und lauter lachen konnte. Sein Sinn für Humor war einzigartig.“
Nicht immer leicht gewesen
Dennoch sei es auch nicht immer einfach gewesen und es habe Zeiten gegeben, als er zu weit gegangen sei. Nicht leicht, besonders für die Kinder.
Erforderlichen Kontroversen sei er dabei nicht aus dem Weg gegangen, die Menschen habe er dabei nie aus den Augen verloren.
„Unter seiner Führung hat das Haus Fürstenberg wirtschaftlich floriert und in seinem karitativen, kulturellen und gesellschaftlichen Engagement weiter an Bedeutung gewonnen. Dafür sind wir zutiefst dankbar“, so Fürst Christian weiter.
Er habe die Gelegenheit gehabt, mit seinem Vater in den vergangenen 20 Jahren intensiv zusammenarbeiten zu können: „Er war ein großartiger Lehrer.“
Das hielt uns zusammen
Christian richtete seine Worte auch an die sechs Enkelkinder von Fürst Heinrich: „Euer Großvater hat euch immer geliebt.“
In den vergangenen Tagen habe Christian viel nachgedacht und ihm sei die Komplexität des Lebens bewusst geworden: „In dieser hat mein Vater sein Bestes versucht.“ Er habe immer die Einheit betont und den Zusammenhalt: „Und das hielt uns zusammen.“
Später hob der Fürst hervor: „Aus zahlreichen Gesprächen und Erlebnissen weiß ich, dass der Tod meines Vaters einen großen Verlust nicht nur für unsere Familie und Freunde, sondern auch für viele Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter der Region Donaueschingen und Heiligenberg bedeutet. So fühlen wir uns in der Trauer eng mit Ihnen verbunden und getragen. Die große Anteilnahme bewegt uns sehr. Im Namen des Haus Fürstenbergs danke ich von Herzen für die tiefe Verbundenheit zu meinem Vater.“
Im Anschluss an die Zeremonie ging es für den engsten Familienkreis nach Neudingen, wo die Beisetzung in der fürstlichen Grablege stattfand.