Die Nachricht um den Tod von Heinrich Fürst zu Fürstenberg sorgt für große Anteilnahme in der Region.

Im Jahr 2002 hatte Heinrich zu Fürstenberg die Geschäfte des Adelshauses von seinem Vater übernommen, der in diesem Jahr gestorben war. Bis heute hatte er dadurch immer wieder mit zahlreichen Menschen zu tun, mit denen er sich austauschte oder Entwicklungen anschob. Wie reagieren sie auf den Tod des Fürsten?

Betroffen ist Donaueschingens Stadtoberhaupt, Oberbürgermeister Erik Pauly. Er sei zu dem Zeitpunkt nicht in der Stadt gewesen. Für ihn ist es in seiner Amtszeit der erste Todesfall eines Fürsten: „Es ist tragisch. Die Stadt hat ein enges Verhältnis zum Fürstenhaus und so ist natürlich auch eine persönliche Beziehung entstanden.“ Für Pauly sei es auch persönlich ein „ganz trauriger Todesfall.“

2014 habe er Heinrich Fürst zu Fürstenberg kennen und schätzen gelernt: „Unsere Gedanken sind jetzt bei der Familie.“

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Enges Verhältnis zwischen Stadt und Fürstenhaus

Das enge Miteinander zwischen Stadt und Fürstenhaus sei immer von den handelnden Personen geprägt und auch zum jetzigen, neuen Fürsten Christian sei das Verhältnis „eng und gut“, so Pauly weiter. Herausforderungen und Probleme, die man zusammen hatte, habe man immer in vertrauensvoller Art und Weise gelöst.

Daher bedeute der Tod des Fürsten keinen Bruch, auch mit seinem Nachfolger habe man in all den Jahren ein enges Verhältnis aufgebaut.

„Ich habe der Familie mein Beileid über diesen großen Verlust zum Ausdruck gebracht“, sagt der Oberbürgermeister. Er werde auch bei der Trauerfeier anwesend sein.

Erik Pauly, Oberbürgermeister von Donaueschingen.
Erik Pauly, Oberbürgermeister von Donaueschingen. | Bild: Fröhlich, Jens

Donaueschingens Stadtpfarrer Erich Loks spricht der Familie seine Anteilnahme aus: „Seiner Frau, der ganzen Familie, die ihn bei seiner Krankheit liebevoll begleitet hat.“

Auch Bernhard Everke, Alt-Oberbürgermeister von Donaueschingen, erinnert sich an seine Begegnungen mit Heinrich Fürst zu Fürstenberg. Auch bevor er Fürst geworden sei, sei man sich mehrfach begegnet, was „immer ordentlich“ gewesen sei. Mit der Organisation der Nachfolge seines Vaters Joachim habe Heinrich eine besonders schwierige Aufgabe angetreten.

„Wir sind ihm sehr dankbar“

Zu Everkes Bedauern haben sich einige Traditionen im Laufe der Zeit verändert, etwa das Wissenschaftsforum, das früher im Schloss stattgefunden habe.

„Mit Heinrich habe ich intensive Gespräche zur Frage des Lammtores geführt. Nämlich, ob man das wieder öffnen sollte.“ Auf Everkes Bitte sei das geschehen, was ihn riesig gefreut habe.

Bernhard Everke, Alt-Oberbürgermeister und Ehrenbürger Donaueschingens.
Bernhard Everke, Alt-Oberbürgermeister und Ehrenbürger Donaueschingens. | Bild: Lutz Rademacher

„Ich erinnere mich mit Freude an die Vorstellung des Buches zu seinem Urgroßvater“, sagt Bernhard Everke. Obwohl krank, sei der Fürst ans Pult und habe gesprochen: „Das rechne ich ihm hoch an.“ Es zeigte Tapferkeit und Souveränität. „Wir sind ihm sehr dankbar“, so Everke.

Das Fürstenhaus in eine sichere Zukunft geführt

Erinnerungen an den Fürsten hat auch der Bundestagsabgeordnete und Alt-Oberbürgermeister von Donaueschingen, Thorsten Frei: „Heinrich Fürst zu Fürstenberg hat schon zu Lebzeiten seines Vaters für das Haus Fürstenberg viel Weitblick bewiesen, auch unpopuläre Umstrukturierungsprozesse eingeleitet und umgesetzt, damit aber das Haus Fürstenberg in eine sicherere Zukunft geführt.“

Thorsten Frei, Bundestagsabgeordneter und Alt-Oberbürgermeister von Donaueschingen.
Thorsten Frei, Bundestagsabgeordneter und Alt-Oberbürgermeister von Donaueschingen. | Bild: Büro Thorsten Frei

Mit Blick auf die Stadt Donaueschingen habe er zusammen mit Fürstin Massimiliana zu Fürstenberg viel beachtete Akzente in den Bereichen Kunst, Kultur und Sport gesetzt, „für die wir alle sehr dankbar sein dürfen“, so Frei weiter. „Persönlich bleibt mir die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohle von Stadt und Region in bester Erinnerung. Mein tiefes Mitgefühl gilt der Fürstin, den Kindern und allen Angehörigen.“

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Verlust einer bedeutenden Persönlichkeit

„Aus den Medien habe ich erfahren, dass S.D. Heinrich Fürst zu Fürstenberg verstorben ist“, so Landrat Sven Hinterseh. Mit ihm verliere der Schwarzwald-Baar-Kreis eine bedeutende Persönlichkeit, die über die Grenzen unseres Landkreises gewirkt hat. „S.D. hat sich auf vielseitige Weise im Schwarzwald-Baar-Kreis, insbesondere in der Großen Kreisstadt Donaueschingen, karitativ, kulturell und gesellschaftlich eingebracht“, so Hinterseh weiter.

Sven Hinterseh, Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises.
Sven Hinterseh, Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises. | Bild: Hans-Jürgen Götz

„Ich bin dankbar, dass ich Heinrich Fürst zu Fürstenberg in den vergangenen Jahren immer wieder persönlich begegnet bin. In Gedanken bin ich bei seiner Familie. Der Schwarzwald-Baar-Kreis wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren“, sagt der Landrat.