Manchmal muss man einfach Glück haben, dann aber auch schnell und entschlossen handeln. Und so befindet sich das „Autohaus an der Breg“ in Allmendshofen seit Neuestem im Besitz des DRK-Kreisverbands Donaueschingen.

Jetzt 8000 Quadratmeter Fläche

Es liegt direkt neben dem Anwesen der ehemaligen Kaminbaufirma Diehm, das man bereits Ende 2023 erworben hatte, um dort eine Rettungswache zu errichten. So besitzt der Kreisverband nun eine zusammen liegende Fläche von etwa 8000 Quadratmetern und kann von dort aus zentral agieren.

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Anfang April 2024 war bekannt geworden, dass der DRK-Kreisverband Donaueschingen und die DLRG-Ortsgruppe Baar eine gemeinsame Rettungswache in Allmendshofen planen. Damit sollen Synergien entstehen. Förderanträge beider Organisationen waren zu diesem Zeitpunkt bereits gestellt.

Erweiterung aufgrund Platzmangels

Im Gegenzug trennt sich das DRK von den Räumlichkeiten des ehemaligen Autohauses Stadelbauer in der Donaueschinger Raiffeisenstraße 64, in denen sich aktuell das Ausbildungszentrum und der Fahrdienst befinden. „Dieses Anwesen mit 4000 Quadratmetern Grund wird in den nächsten Tagen auf den Immobilienportalen erscheinen“, bestätigt Kreisgeschäftsführer Tobias Rosenstiel, „das Exposé wird gerade hochgeladen“.

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Vor fünf Jahren hatte das DRK das vormalige Renault-Autohaus gekauft und dorthin aus Platzmangel an der Dürrheimer Straße einen Teil der Aktivitäten ausgelagert. „Seither fahren wir ständig hin und her, und wenn es nur für eine Besprechung ist“, sagt Rosenstiel. Es werde natürlich eine Übergangszeit geben, bis alles fertig gebaut ist. „Aber das Endergebnis wird sein, das alles beieinander ist“, freut sich der Geschäftsführer.

Und wie kam es zu diesem kurzfristigen Immobilienerwerb in Allmendshofen? „Irgendjemand hat in einer Sitzung die Bemerkung gemacht, dass dort gar keine Autos mehr stehen. Daraufhin habe ich dort geklingelt und nachgefragt. Und tatsächlich stand die Immobile zum Verkauf“, so Rosenstiel.

67 Fahrzeuge sind im Einsatz

So zieht man jetzt von einem Autohaus in ein anderes Autohaus. Weshalb gerade Autohäuser? „Das liegt nahe“, so Tobias Rosenstiel, „insgesamt haben wir 67 Fahrzeuge. Wartung, Reifenwechsel, ständiger Umbau von Sitzen, je nachdem, wer gerade mitfährt. Außerdem haben Autohäuser sehr viel Parkfläche, was uns auch entgegenkommt. Und es ist eine Grundsubstanz vorhanden, wie Reinigungsmöglichkeiten oder ein Ölabscheider.“

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Man möchte in Zukunft auch einen eigenen Mechaniker beschäftigen. Doch zunächst ziehen die 31 Fahrzeuge des Fahrdienstes nach Allmendshofen um. Tatsächlich müsse man im Vorfeld dort sehr wenig umbauen. Der Umzug soll allerspätestens bis im September über die Bühne gegangen sein. „Wenn sich allerdings ein Käufer für das Gelände in der Raiffeisenstraße findet, der kurzfristig Bedarf hat, ziehen wir auch schon früher um“, betont Rosenstiel.

„Irgendjemand hat in einer Sitzung die Bemerkung gemacht, dass dort gar keine Autos mehr stehen. Daraufhin habe ich dort geklingelt und ...
„Irgendjemand hat in einer Sitzung die Bemerkung gemacht, dass dort gar keine Autos mehr stehen. Daraufhin habe ich dort geklingelt und nachgefragt.“Tobias Rosenstiel, Geschäftsführer DRK-Kreisverband Donaueschingen | Bild: Lutz Rademacher

Für die Erste-Hilfe-Ausbildung suche man derzeit noch eine Übergangslösung. Diese soll später zusammen mit der Verwaltung und dem Rettungsdienst sowie der neuen Rettungswache der DLRG auf dem ehemaligen Diehm-Gelände untergebracht werden. Der Übergang werde zugegebenermaßen „eckig“, bis alles fertig ist. „Aber das bekommen wir hin.“

„Geht nicht, gibt‘s nicht“

Tobias Rosenstiel ist sehr zuversichtlich. „Geht nicht, gibt‘s nicht“, ist sein Slogan. Die aktuelle Herausforderung ist, dass man dort erst bauen kann, wenn die Zuschüsse gewährt sind. In der ersten Runde wurde der Zuschuss-Antrag abgelehnt, weil die Fördertöpfe des Landes leer sind. „Wir sind vorbereitet, wir hätten dieses Jahr mit dem Bau anfangen können. Nun müssen wir ein weiteres Jahr warten und hoffen“.

Das Ausbildungszentrum und der Fahrdienst des DRK-Kreisverbands Donaueschingen befinden sich derzeit im ehemaligen Autohaus Stadelbauer ...
Das Ausbildungszentrum und der Fahrdienst des DRK-Kreisverbands Donaueschingen befinden sich derzeit im ehemaligen Autohaus Stadelbauer in der Raiffeisenstraße. Demnächst steht das Objekt zum Verkauf. | Bild: Lutz Rademacher

Es gebe es eine gesetzliche Pflicht vom Land, Rettungswachen zu unterhalten, doch dieser Verpflichtung komme das Land aus finanziellen Gründen nicht nach. Von fünf beantragten neuen Rettungswachen in Baden sei im vergangenen Jahr nur eine genehmigt worden.

Weniger Genehmigungen

Jedes Jahr werde weniger genehmigt als benötigt, der Investitionsstau werde immer größer, stellt Rosenstiel fest. „Alle sind bereit, hier eine gute Lösung zu schaffen, alles aufzuräumen, alles strukturiert nach Allmendshofen zu schaffen. Schlussendlich hänge aber alles an der Politik. Das DRK hat seine Hausaufgaben gemacht“

Laufende Kosten sind beträchtlich

Jetzt müsse man das Grundstück unterhalten, und die zum Umbau vorgesehenen vorhandenen Gebäude auf dem Diehm-Gelände versichern und heizen. Alleine die jährliche Zinsbelastung beträgt etwa 107.000 Euro.

Die Baukosten werden möglicherweise steigen und die Bausubstanz wird auch nicht besser. Abgesehen davon kann bis zur Fertigstellung der neuen Rettungswache auch das aktuelle Gebäude in der Dürrheimer Straße neben der Freiwilligen Feuerwehr nicht verkauft werden.