Dunkel ist es auf den Straßen und Gehwegen Donaueschingens zwischen Mitternacht und 5 Uhr – also so richtig dunkel. In diesem Zeitraum fehlt nämlich nicht nur das Tageslicht, sondern auch die Straßenlaternen werden in den frühen Morgenstunden ausgeschaltet. Diese Regelung hatte die Stadt im September 2022 aus Energieknappheit getroffen.
Beleuchtung über Fasnet
Ausnahmen gibt es eigentlich auch nicht für größere Veranstaltungen oder die Fasnet. So mussten die Besucher etwa beim Donauquellfest 2023 kreativ werden und auf dem Heimweg durch die Quellstadt selbst mit Handys den Weg erleuchten.
Nun soll Donaueschingen zwischen dem großen Hexentreffen am ersten Februarwochenende und Aschermittwoch, 5. März, doch beleuchtet werden.
Auf diese Ausnahmeregelung haben sich die Fraktionssprecher der Gemeinderatsfraktionen und Oberbürgermeister (OB) Erik Pauly geeinigt.
In der gesamten Stadt soll in dem Zeitraum keine Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung vorgenommen werden. Das sagt Stadtsprecherin Beatrix Grüninger. Die Umstellung greift demnach sogar schon „zwei bis drei Nächte vorher“.
FDP/FW fordern dauerhafte Änderung
Vorangegangen war ein Dringlichkeitsantrag der FDP/FW-Fraktion, in der ersten Ratssitzung des neuen Jahres darüber abzustimmen, die nächtliche Abschaltung der Straßenlaternen grundsätzlich aufzuheben.
„Die Abschaltung erzeugt bei Bürgerinnen und Bürgern ein starkes Gefühl der Unsicherheit und erhöht die Gefahr von kriminellen Übergriffen erheblich“, schreibt Niko Reith in seinem Antrag an OB Pauly.
Für die Sitzung am 21. Januar kam der Antrag laut Pauly allerdings zu spät. Gemeinderat und Öffentlichkeit müssen genug Zeit haben, sich auf ein solches Anliegen vorbereiten zu können, sagte der OB zur Begründung.
Rat ist sich einig
Doch bereits in der Diskussion im Gemeinderat zeichnete sich zumindest für das große Hexentreffen am 1. und 2. Februar eine kurzfristige Lösung ab. „Bald ist das große Hexentreffen und es bereitet uns große Sorgen, wenn die Leute da von 1 bis 5 Uhr im Dunkeln tappen“, sagte FDP/FW-Stadtrat Rainer Hall.
Auch Irmtraud Wesle von der CDU sprach sich für die Ausnahmeregelung aus: „Es ist ein großes Narrentreiben zu erwarten. Gerade bei der Fasnacht ist der Sicherheitsaspekt nochmal größer.“
Die SPD sei laut Fraktionssprecher Jens Reinbolz zwar nicht dafür, die nächtliche Abschaltung grundsätzlich wieder aufzuheben, jedoch halte auch seine Fraktion eine Ausnahme für das Narrentreffen für sinnvoll.
Schnelles Umschalten ist aufwendig
OB Pauly sagte schließlich zu, dass die Stadt eine zeitweise Umstellung prüfen werde und nichts dagegen spräche, wenn die Zeit bis dahin reichen würde.
Denn kurzfristige Änderungen an den Beleuchtungszeiten seien schwierig: „Wir haben keinen Schalter dafür. Das ist jedes Mal ein großer Aufwand.“
Für Grünen-Fraktionssprecher Michael Blaurock zeigt das, „wie dringend die technische Überarbeitung unseres Netzes ist.“
Dass der Vorlauf bis zum Hexentreffen ausreicht, signalisierte Tiefbau-Amtsleiter Dirk Monien bereits in der Ratssitzung. Jetzt bleibt die Nachtbeleuchtung aber nicht nur am 1. und 2. Februar an, sondern bis zum Ende der Fasnet.