Seit Jahren wird in Donaueschingen über Verkehrskonzepte diskutiert. Mit der Initiative City-Ring sollte 2023 eigentlich der Durchgangsverkehr aus der Innenstadt verbannt werden. Doch bei den Bürgern kam die Idee einer Zwei-Zonen-Innenstadt damals nicht gut an.
Mit dem erneuten Anlauf, der in der Gemeinderatssitzung am Dienstag, 18. März, diskutiert wurde, war der Ansatz ein anderer: Mit einem dreimonatigen Kulturkonzept sollen Menschen in die Innenstadt gelockt werden, die Aufenthaltsqualität soll erhöht werden. Allerdings machen sich Geschäftsleute nun Sorgen, dass ihnen Kunden wegen der nötigen temporären Verkehrseinschränkungen wegbleiben werden.
Vielfältiges Angebot
Per se ist das Konzept eine gute Sache: Der Kultursommer kann durchaus zum Erfolg werden, denn Donaueschingen bietet – anders als andere Städte dieser Größenordnung – eine durchaus lebendige Gastroszene, vielfältige Einzelhandelsgeschäfte und schöne Plätze zum Verweilen.
Doch was man kritisieren kann, ist die Kommunikation im Vorfeld. Die Stadtverwaltung hat vor drei Wochen mit dem externen Planungsbüro CIMA einen Workshop mit Gewerbetreibenden abgehalten. In der Workshop-Ergebnisdokumentation des Planungsbüros steht: „Die Diskussion verlief emotional und kontrovers.“
Händler befürchten Umsatzeinbußen
Die Verwaltung hat es nicht geschafft, die Händler und Betroffenen inhaltlich bei dem Workshop abzuholen. Die Verwaltung hat es nicht geschafft, die Vorteile des neuen Innenstadtkonzeptes adäquat zu präsentieren. Die Verwaltung hat es nicht geschafft, die Zweifel der Händler zu zerstreuen und die Sorgen eines Umsatzeinbruches ernst zu nehmen – welcher vielerorts befürchtet wird, da die Karlstraße nur noch über Nebenstraßen zu erreichen wäre.
Es braucht einen Konsens – von vorneherein
Doch um ein solches Vorhaben erfolgreich umzusetzen, braucht es eine ergebnisoffene Diskussion mit den Gewerbetreibenden, mit den Involvierten, mit den Betroffenen – und das von Beginn an. Es braucht einen Konsens und ein Miteinander zwischen Verwaltung, Gewerbe und Vereinen, um dieses Konzept vielleicht auch dauerhaft und nachhaltig zu implementieren.