Die Kreisverkehr-Baustelle auf dem Nord-Zubringer der B27 wird mehr und mehr zum Problem: Der Verkehr wird seit Mittwoch, 25. Juni, in beiden Fahrtrichtungen über die B27-Abfahrt Mitte umgeleitet. Das führt dazu, dass sich zu Stoßzeiten auch der Verkehr am Pferdekreisel, auf der Pfohrener Straße und dem B27-Zubringer L180 staut.

Weshalb das Bauprojekt gerade jetzt umgesetzt wird, erläutert Bauamtsleiter Dirk Monin in der Gemeinderatssitzung am 8. Juli. Das eigentliche Bau-Zeitfenster sei großzügig bemessen gewesen – mit Fertigstellungstermin im Juli 2026. Der Spatenstich war am 28. April – und die Bauarbeiten liefen wie am Schnürchen. „Die Bedingungen waren ab Mitte Mai optimal. Die Baufirma mit voller Mannstärke, also drei Kolonnen, vor Ort“, so Monin.

Hier geht es jetzt los: Die Sicht aus dem Gewerbegebiet in Richtung Ziegelhof, wo der neue Kreisverkehr entstehen wird.
Hier geht es jetzt los: Die Sicht aus dem Gewerbegebiet in Richtung Ziegelhof, wo der neue Kreisverkehr entstehen wird. | Bild: Denise Kley

Bauarbeiten gehen erstaunlich schnell voran

Mitte Juni hätte man dann kurzfristig entscheiden müssen, die Sperrung des Nordzubringers vorzuziehen, damit die Bauarbeiten zu einem zügigen Ende kommen – und die Baufirma nicht abzieht und ein vorübergehnder Stillstand auf der Baustelle eintreten würde. „Nun ist es eine fast paradoxe Situation, dass wir früher fertig sind, als ursprünglich gedacht“, so der Bauamtsleiter.

Oberbürgermeister Erik Pauly setzt sich beim Spatenstich selbst in den Bagger und startet die Bauarbeiten. Bauleiter Markus Bohner gibt ...
Oberbürgermeister Erik Pauly setzt sich beim Spatenstich selbst in den Bagger und startet die Bauarbeiten. Bauleiter Markus Bohner gibt ihm noch letzte Einweisungen. | Bild: Daniel Vedder

Doch da die Verkehrsbelastung an den Knotenpunkten weiterhin hoch ist, wurde von der Stadtverwaltung vergangene Woche geprüft, einen Bypass rund um den Neubau des Kreisverkehrs am Zubringer Nord einzurichten, also eine parallel verlaufende Umfahrung. Ziel ist es, kurzfristig für eine Entlastung auf dem Süd-Zubringer zu sorgen. Gemäß der Vorlage der Stadtverwaltung könnte das wie folgt aussehen:

Aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse wäre eine einspurige Strecke realisierbar. Für die stadteinwärtige Richtung könnte die bereits abgefräste Asphaltfläche der Dürrheimer Straße genutzt werden. Der ohnehin geplante Anschluss an die alte B27 würde baulich vorgezogen werden, was keine zusätzlichen Kosten verursacht. Der Hauptmehraufwand bestünde darin, die westlich des neuen Kreisverkehrs gelegene Grünfläche temporär zu nutzen und anschließend wiederherzustellen.

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Hohe Kosten für eine kurze Nutzungszeit

Die hierfür entstehenden Mehrkosten werden auf etwa 60.000 Euro geschätzt – also für einen Bypass, der ohnehin erst im September befahrbar wäre und das nur über zwei Monate hinweg. Hinzu kommt: Zum Abschluss der Maßnahme müsste der Bypass für die Asphaltsanierung der Dürrheimer Straße wieder zurückgebaut werden. Kosten und Nutzen stünden nicht in Relation. „Wir würden nicht dazu raten, das umzusetzen“, so Oberbürgermeister Erik Pauly.

Marcus Greiner
Marcus Greiner | Bild: www.jenshagen.info

In der anschließenden Diskussion fragt Marcus Greiner, Fraktionssprecher der CDU, weshalb eine frühere Einrichtung nicht geprüft wurde. „Weshalb ist die Fertigstellung erst im September möglich?“ Hier antwortet Monin, dass eine frühere Fertigstellung nicht möglich sei, da die Baufirma die Asphalt-Kolonne aufgrund der Auslastung nicht früher schicken könne.

Teilweise Sperrung?

Greiner hakt er nach, weshalb es nicht in Erwägung gezogen wurde, die Erstellung des Kreisverkehrs in einzelne Abschnitte aufzuteilen, damit eine Fahrbahn offenbleiben könne. Hier antwortet Monin, dass dies zwar bei der Baufirma angeregt wurde, jedoch sei auch das zeitlich nicht möglich.

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Der Gemeinderat folgte der Vorlage der Stadtverwaltung und erteilt dem Bypass-Vorhaben eine fast einstimmige Absage. Das bedeutet für die Donaueschinger: Bis zum Abschluss der Kreisverkehr-Bauarbeiten im Herbst ist mit Stau und erhöhtem Verkehrsaufkommen auf der Pfohrener Straße und dem B27-Süd-Zubringer zu rechnen.