Aus einem schulischen Projekt ein Start-up zu gründen, diesen Plan verfolgt gerade Tobias Zürcher aus Neudingen: 2018 hat er erfolgreich seine Weiterbildung zum Maschinenbau-Techniker absolviert. Bestandteil dieser schulischen Kurse waren, eine Übungsfirma zu erschaffen: „Über das letzte Schuljahr hinweg mussten wir zu fünft ein Produkt entwickeln, welches wir dann auch wirklich produzieren und verkaufen mussten. Dabei kam ich mit meinen Kollegen auf die Idee, eine Biertischerhöhung zu produzieren. Diese wurde dann in einer Gruppenarbeit von uns konstruiert, produziert und verkauft“, erinnert sich Tobias Zürcher zurück.

Erst einmal in der Schublade
Nach dieser ersten Produktion landete die Idee, trotz positiver Rückmeldung möglicher Abnehmer, dann aber wieder in der Schublade. Tobias Zürcher und seine Mitstreiter dachten nicht ans Weitermachen. „Im Anschluss machte ich noch den technischen Betriebswirt. Als ich damit dann fertig war, kam mir die Idee, unsere Biertischerhöhung auf den Markt zu bringen“, blickt der Mitte Zwanzigjährige zurück. Und dies tat er dann auch: Zuerst kontaktierte er nochmals seine Kollegen der Übungsfirma.
Ein Masterplan entsteht
Er fragt sie, ob sie an der Wiederaufnahme der Idee Interesse haben oder ob es für sie in Ordnung geht, wenn er diese alleine weiterverfolge. Dann startete Tobias Zürcher damit, die ursprünglichen Pläne und das einstige Pilotprodukt zu optimieren und weiterzuentwickeln. Größter Vorteil für den Techniker war dabei, dass Festzeltgarnituren genormt sind. Das heißt, er konnte einen „Masterplan entwickeln und musste nicht überlegen, wie er seine Erhöhung für unterschiedliche Tischbeinmaße verändern muss“, erklärt er gegenüber dem SÜDKURIER.
Lieferant ist schnell gefunden
So konstruierte er ein Gestell aus Metall, das als Erhöhung an den Biertisch geschraubt werden kann. Im Anschluss suchte er sich dann Lieferanten für die Biegeteile, die er für die Produktion weiterer Erhöhungen benötigt. Und er wurde bald fündig. Er entschloss sich, die Montage vorerst selbst zu übernehmen. Bei diesem Produkt-Entstehungsprozess erwiesen sich seine bisherigen Kenntnisse aus seinen Weiterbildungen als sehr hilfreich.
Vertrieb über Online-Shop
Als seine Idee dann serienreif war, ging er mit dem Produkt online: Das heißt, er erstellte eine Facebook-Seite sowie einen Onlineshop, um das Produkt zu vertreiben. „Mitte beziehungsweise Ende August bin ich Online gegangen und habe auch bereits die ersten Biertischerhöhungen verkauft. Ganz wichtig ist hier die Info, dass ich keine Biertische verkaufe, sondern lediglich ein Metallteil, welches an den bereits vorhandenen Biertisch geschraubt wird“, erklärt der Tüftler. Das besondere ist, dass die Erhöhung wiederum abstufbar ist. Und: Der Biertisch bleibt stapelbar, die Erweiterung bereite hierbei keine Schwierigkeiten und sei platzsparend.

Ziel: Getränkehändler begeistern
Seinen Vertrieb möchte der Neudinger noch ausbauen und sein Produkt auch über Getränkehändler verkaufen. Denn dort könnten die möglichen Kunden das Produkt auch anschauen und testen, um sich von der Qualität zu überzeugen. Das Risiko, das er mit seiner Start-up-Selbstständigkeit eingeht, bewertet Tobias Zürcher als gering: „Ich werde bei dem Vorhaben von meiner Familie und von Freunden unterstützt. Dadurch, dass ich den Aufbau der Erhöhungen zu Hause machen kann, sehe ich das finanzielle Risiko eher als klein an.“