In einem Kellerraum von der Realschule schraubt Hausmeister Mathias Gasser Plastikkisten zusammen. Mehr als 30 ihnen werden im neuen Schuljahr an den Wänden hängen und die Funktionsfähigkeit von Wlan garantieren. Vorbereitungen aufs neue Schuljahr, die nicht mir Corona zusammenhängen. Enger mit der Pandemie hängen die Schilder zusammen, die ab Montag schon an der Grundstücksgrenze auf die Maskenpflicht auf dem gesamten Schulgelände hinweisen. „Die Wortwahl ist direkter“, sagt Schulleiterin Katja Fox.
Veränderungen gab es in den Ferien im Lehrerzimmer. Der zentrale Raum hat vorläufig ausgedient. Der Lehrerarbeitsraum und ein weiteres Klassenzimmer wurden zu weiteren Aufenthaltsräumen der rund 60 Lehrkräfte ausgewiesen. Wo sich welche Lehrkräfte aufhalten werde auch darüber geregelt,wie viele Unterrichtsstunden sie an der Schule haben.
131 Fünftklässler nimmt die Schule in der nächsten Woche auf. „Wir sind fünfzügig“, sagt Fox. Bei neun neuen Lehrkräften und drei Kollegen, die in Ruhestand gegangen sind, sei die Lehrerversorgung gut.

Außer kosmetischer Reparaturen, die einfach anfallen, habe man im Schulgebäude keine Sanierungen unternommen. „Wir warten ja auf den Neubau“, erwähnt die Schulleiterin das große Zukunftsprojekt. Handwerklich gebe es genügend Beschäftigungen, die sich ganz spontan aus den sich ändernden Corona-Bestimmungen erbeben. Beispiel Musikunterricht. „Nachdem jetzt wieder der Blasmusikunterricht erlaubt ist, haben wir eine Plexiglaswand für den Dirigenten installiert.“
Die Maske muss auf dem Gelände und im Gebäude getragen werden, im Klassenzimmer nicht. Doch da gebe es Spielräume. „Wenn ein Lehrer, der Risikopatient ist, darum bittet, dass die Maske getragen wird, ist das aus Rücksicht gut denkbar“, so Fox.
Mittendrin in den Vorbereitungen ist Gabriele Lindemann, die Rektorin der Erich-Kästner-Schule. „Eine Corona-Vorgabe jagt die andere. Deshalb bin ich in diesem Jahr so spät dran wie nie“, sagt sie. Auf die Lehrerschreibtische wurden in den Klassenzimmern in den Ferien Spuckschutzwände montiert. Für die Grundschüler bleibt es im neuen Schuljahr gleich. Sie müssen keine Maske tragen. Um das Risiko bei Elternabenden zu entzerren, wurde ein Beamer in der Schulaula installiert. So müssen die Elternvertreter nicht in Klassenzimmern tagen.

Die Erich-Kästner-Schule bekommt zwar zusätzliche Lehrkräfte zugeteilt, doch Lindemann macht sich Sorgen um ihre Bestandsmannschaft. Weil sie zu Corona-Risikogruppen gehören, fehlen Lehrkräfte im Präsenzunterricht. Auf 120 Wochenstunden summieren sich die Ausfälle bei einem 33-köpfigen Kollegium. Die Ganztagsbetreuung könne deshalb nur Kindern angeboten werden, die sie ungedingt benötigen. 343 Schüler werden in der Stammschule und in den Außenstellen unterrichtet. Die Zahl der Erstklässler beträgt 83. An der Stammschule gibt es drei erste Klassen.
Beim Verständnis für die Abstandsgebote möchte Wolfram Möllen, Leiter der Eichendorffschule, auch die Eltern mitnehmen. „Es wäre schön, wenn auch die Grundschüler auf freiwilliger Basis Maske tragen würden“, sagt er. Die Spuckschutzvorrichtungen wurden in den Ferien über die Klassenräume hinaus auf die Fachräume der Schule ausgedehnt.

Die Mensa werde erst eine Woche später öffnen, sagt Möllen. Hier muss noch ein Wegesystem kenntlich gemacht werden. Auch Spuckschutze auf den zahlenmäßig weniger Tischen werden noch installiert. Rund 500 Kinder und Jugendliche werden an der Grund- und Werkrealschule unterrichtet. Sie verteilen sich auf 243 Grundschüler und 257 Werkrealschüler. 28 Schüler bilden die Eingangsklasse 5. Möllen hofft auf spontane weitere Anmeldungen. Ab 30 Schülern könnte die Klasse geteilt werden. „Mit den neuen Lehrkräften können wir den Unterricht gut abdecken“, so der Schulleiter. Was die Betreuungsangebote anlangt, werde dies die Praxis zeigen.
Mario Mosbacher, Schulleiter des Fürstenberg-Gymnasiums sieht seine Schule ausreichend mit Lehrkräften versorgt. Einzig im Fach Bildende Kunst sei die Versorgung nicht vollständig. Fünf Lehrkräfte haben die Schule verlassen, sieben nehmen den Dienst am FG auf. Sie verstärken ein Team von dann 72 Lehrkräften inklusive Referendare, die nach derzeitigem Stand 747 Schüler unterrichten. „Somit kann es sogar ein AG-Angebot geben“, so Mosbacher. Sofern die Hygienebestimmungen eingehalten werden.

Auf dem gesamten Schulgelände herrscht Maskenpflicht. Neu sei das jetzt auch auf allen Begegnungsstätten und damit auch auf dem Schulhof. Mindestabstände gibt es nur noch zwischen Erwachsenen. Generell achte man, zwischen allen möglichst große Abstände einzuhalten. Sehr viel länger dauerte die Unterrichtsplanung. „Umsetzen mussten wir die Vorgabe, das Haus robuster gegen Corona-Infektionen zu machen“, sagt der Schulleiter. In der Verteilung der Lehraufträge sei es gelungen, den Unterricht stärker in festen Lerngruppen zu organisieren. „Das wird uns während des Schuljahres helfen.“
Über die Ferien wurden alle Unterichtsräume mit AppleTV und Wlan ausgerüstet. Alle Lehrkräfte verfügen über ein dienstliches iPad. Digitale Lehrmittel kommen jetzt auch in Familien an, deren Kinder zuhause kein digitales Endgerät zur Verfügung haben. In der ersten Schulwoche werden Leih-iPads ausgegeben.
Auch in Bräunlingen startet der Grundschulunterricht unter den Pandemievorgaben. Auch wenn manche Vorgaben schwierig umzusetzen seien, wie Schulleiterin Martina Losch sagt. Die verschiedenen Anfangs- und Schlusszeiten seien für Buskinder schwerlich einzuhalten, gleiche Schwierigkeit brächte die Beschränkung auf zwei Schuleingänge.
Innerhalb des großen Schulgebäudes könnten sich die Schüler und Lehrer allerdings gut verteilen. Bezüglich der Anzahl an Lehrkräften sei die Grundschule Bräunlingen gut versorgt. Auch die Schulkindbetreuung werde in diesem Schuljahr mit genügend Betreuungspersonal nach bewährtem Stil funktioneren, kündigt die Schulleiterin an.