Wohin gehen, wenn es im Ort kein Gasthaus mehr gibt? Diese Frage stellen sich die Vereine in Wolterdingen derzeit reihenweise – im größten Teilort der Stadt Donaueschingen. Spätestens seit Schließung der Lounge im ehemaligen Gasthaus Sonne fehlt ihnen eine wichtige Anlaufstelle. Wohin also für sämtliche Vereinsaktivitäten?
Schließung verändert die Fasnet
Diese Frage hat sich der Verein von Jörg Holik, Vorsitzender des Narrenvereins Immerfroh Wolterdingen, vor allem mit Blick auf die hohen Tage des Fasnet gestellt. Denn vieles hat sich vor allem dann in und um die Gaststätten abgespielt. „Es ist sehr schade, dass es die Gasthäuser nicht mehr gibt“, sagt Holik.
Verstärkt werde man nun auf die Festhalle ausweichen. Doch die Gemütlichkeit und den Charme einer Gaststätte kann sie nicht bieten. „Das erschwert das Vereinsleben“, sagt Holik. Und das vor allem, wenn die Hauptversammlung ansteht. Mit mehreren dutzend Leuten könne man sich schließlich nicht privat treffen.
Man sei auf die Hilfe anderer Vereine angewiesen, sagt Holik. Bei den Fussballern, bei Tennisclub oder auch bei der Feuerwehr gebe es entsprechende Möglichkeiten. Eventuell auch der Schwimmbadsaal, insbesondere das sei aber auch mit Kosten verbunden. Holik hoffe, dass sich jemand findet, der in einem Gasthaus den Neustart wagt.
Tennisclub vermietet Räumlichkeiten
Lothar Schropp, Vorsitzender des TC Wolterdingen, hat etwas mehr Glück. Sein Verein hat eigene Räumlichkeiten, hat also zumindest eine Option für diverse Treffen. Der Tennisclub hat die Not anderer Vereine aber erkannt und will aushelfen.
„Wir vermieten unser Clubheim jetzt auch an Nichtmitglieder“, sagt Schropp. Das sei eine direkte Reaktion auf die Schließung der Gasthäuser. 150 Euro pro Vermietung soll das für diejenigen Kosten. „Wir haben dafür auch unsere Satzung geändert“, sagt Schropp. Denn früher war die Vermietung an Personen außerhalb des Vereins nicht möglich.

Gänzlich ersetzen könne diese Hilfe ein geschlossenes Gasthaus aber nicht. Der Verein vermietet nur die Räumlichkeiten, den Rest müssten die Mieter selbst organisieren. Für Schropp ist klar: „Wolterdingen braucht ein gutbürgerliches Lokal.“ Und ergänzt: „Das fehlt natürlich schon.“
Nur für die Hauptversammlung ein Problem
Ob nach der Schließung des Gasthauses in Wolterdingen etwas fehlt? „Ja“ sagt dazu auch Daniel Schrenk, Vorsitzender der Landjugend Wolterdingen. Doch es fehle im mehr persönlich als aus der Sicht des Vereinsvorsitzenden. „Die Landjugend trifft das eigentlich nicht“, sagt er.

Denn diese habe eigene Räumlichkeit und muss jährlich nur für die Hauptversammlung eine Alternative suchen. Dafür hat Schrenk ganz konkret eine andere Lösung in Sicht.
Eine Alternative gesucht und gefunden hat auch die Musikkapelle Wolterdingen, wie Julian Kopp, zweiter Vorsitzender, sagt. „Sowohl Falken und Sonne, als auch die spätere Lounge, haben wir für Versammlungen, Sitzungen und gesellige Zusammenkünfte nach der Probe regelmäßig und gerne genutzt“, sagt Kopp.
Weil es diese Option nicht mehr gibt, werden die Musiker Ausweichen. „So halten wir unsere diesjährige Generalversammlung am 18. März im Schwarzen Buben ab“, sagt Kopp. Das Gasthaus liegt zwischen Wolterdingen und Hammereisenbach. Eine weitere Option seien eventuell die Räumlichkeiten der Fußballer. Für Vorstandssitzungen, also einen etwas überschaubareren Rahmen, bleibe das Ausweichen auf private Möglichkeiten.