Der zweite Lockdown habe die Volkshochschule Baar (VHS) nicht so plötzlich und unerwartet getroffen wie der erste im März, sagt Jens Awe, Leiter der Geschäftsstelle Donaueschingen: „Getreu dem Motto ‚Lieber online als gar nicht‘ haben sich viele Kursleiter für eine Neuplanung von Online-Angeboten begeistern können.“

Dennoch seien Durchführung und Planung des Programms durch Corona „sehr erschwert“. Teils können Kurse laut Awe dank zusätzlicher Hygienekonzepte aufrechterhalten bleiben; aktuell gilt zum Beispiel Maskenpflicht. „Viele bereits seit Monaten geplante Veranstaltungen wie Vorträge oder Sprachkurse mussten aber kurzfristig abgesagt werden, da manche Teilnehmer Angst vor einer Infektion haben und folglich ihre Anmeldung stornierten“, erzählt er.

Hoher organisatorischer Aufwand

Zudem mussten einige Kurse aufgrund der verschärften Auflagen an neue Orte verlegt werden: „Weil die VHS Baar nur sehr wenige große Räume hat, in denen der Abstand eingehalten werden kann. Und weil die Nutzung der schulischen Gebäude in Donaueschingen für Kurse wegen der hohen Zusatzreinigungskosten nicht finanzierbar war.“ Zeitliche Verschiebungen von Kursen mussten Awe zufolge ebenfalls vorgenommen werden; dies erfordere einen erheblichen organisatorischen Aufwand für Mitarbeiter sowie ein hohes Maß an Flexibilität für Kursleiter und Teilnehmer.

In Lockdown-Zeiten finden unter anderem Zumba-Kurse online statt.
In Lockdown-Zeiten finden unter anderem Zumba-Kurse online statt. | Bild: VHS Baar

„Der zweite Lockdown erlaubt den Volkshochschulen zum Glück, einen Teil ihres Bildungsangebotes fortzuführen“, sagt Jens Awe. Infektionsfälle an der VHS Baar seien bislang keine bekannt. Alle Fitness-, Yoga- und Tanzkurse mussten jedoch unterbrochen oder abgesagt werden; genauso sind die Kurse im Bereich Kunsthandwerk und Nähen oder Kochen und Backen von Absagen betroffen. „Komplett absagen mussten wir seit des zweiten Lockdowns bisher 37 Kurse. Bis mindestens 30. November pausieren müssen aktuell 54 Kurse aus dem Bereich Bewegung, Fitness und Yoga, Qigong. Auch zwei Sprachkurse pausieren momentan auf Wunsch der Teilnehmenden und Kursleiter“, so der VHS-Geschäftsstellenleiter.

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Zur Überbrückung gebe es im November und Dezember bis dato 17 Onlinekurse im Bereich Fitness, Gymnastik und Entspannung. Hinzu kommen zwei Sprachkurse (Japanisch und Spanisch), die derzeit online weitergeführt werden, so Awe. Weiterhin geplant seien Onlinekurse im kreativen Bereich und im Bereich Sprachen. Darüber hinaus soll es einen Hybrid-Sprachkurs geben, bei dem ein Teil der Kursbesucher in Präsenz teilnimmt und ein anderer Teil sich online zuschalten kann. Pädagogisch sind in Präsenzkursen Partner- oder Gruppenarbeit weiterhin nicht erlaubt. Materialien müssen regelmäßig gereinigt oder desinfiziert werden.

Was bringt das kommende Jahr?

Einen Blick in die Zukunft zu werfen, das fällt der VHS in Anbetracht der Pandemie-Lage schwer. Jens Awe sagt: „Es wird nicht damit gerechnet, dass die Bedingungen schon im Frühjahr oder Sommer deutlich leichter sein werden. Wir planen trotzdem vorsichtig optimistisch, aber im Hinblick auf aktuell geltende Hygiene- und Abstandsregeln.“ Diese würden im neuen Programm, das im Januar erscheint, berücksichtigt: „Leider wird es nicht ganz so umfangreich wie in den vergangenen Jahren.“ Viele Veranstaltungen würden aus Gründen des Infektionsschutzes für draußen geplant oder ins Freie verlegt; es werde vermehrt Exkursionen geben.