Zum Stichtag sind es noch knapp vier Wochen. Für die Winterdienstleister der öffentlichen Hand beginnt der Winter bundesweit am 1. November. Doch eigentlich ist es nur ein Kalendertag. „Für unsere Vorbereitung ist jeder Winter gleich, ob hart oder mild, wir sind vorbereitet.“ Das sagt Armin Börnert. Der 55-Jährige ist Leiter der Technischen Dienste der Stadt Donaueschingen.
Fahrzeuge werden aufgerüstet
Drei Großraumfahrzeuge zum Einsatz auf den größeren Straßen und drei kleine Schmalspurfahrzeuge, die auf Gehwegen, in engen Straßen, in Parks und auf Spielplätzen eingesetzt werden, werden derzeit zum Start am 1. November aufgerüstet.

Ein neues Schmalspurfahrzeug wurde 2024 angeschafft. Denn künftig setze man mehr auf die Anschaffung von kleineren Geräten, da diese flexibler zu nutzen seien. Auch 2000 Schneeleitstangen werden bis dahin an ihren Plätzen aufgestellt. Über die Stadt verteilt werden 30 Streugutkisten, gefüllt mit Split, zur Nutzung durch die Bürger aufgestellt. Schneefangzäune gegen Schneewehen werden an gefährdeten Straßenabschnitten angebracht. Das Streugutlager ist mit 1000 Tonnen Streusalz voll gefüllt.

Armin Börnert legt Wert darauf, das Lager im Frühjahr immer voll aufzufüllen, da nach dem Winter günstige Preise für den Salzeinkauf zu erzielen sind. „Im Durchschnitt verbrauchen wir pro Winter circa 500 bis 600 Tonnen Streugut, je nachdem, wie der Winter sich zeigt“, erklärt Armin Börnert. „Mit unserer Lagermenge von 1000 Tonnen können wir also immer Versorgungssicherheit garantieren. Es kommt auch vor, dass andere Gemeinden, die nicht über ein so großes Lager verfügen bei uns nach Streugut anfragen.“
Mehr Räumen und weniger Streuen
Durch die klimatisch veränderten Winter habe sich auch die Methode dahin gehend verändert, dass man weniger Räumen, aber mehr Streuen müsse. Auf den Straßen wird mit einem Salz/Sole-Gemisch gestreut, auf den Gehwegen hat sich der Einsatz von Split besser bewährt.
Im schon erstellten Winterdienstplan stehen 40 Mitarbeiter, die in zwei Schichten in der Regelzeit von 4 bis 22 Uhr vorgesehen sind. Davon sind 24 als Fahrer unterwegs. Die Technischen Dienste Donaueschingen setzen 15 Fahrer ein, neun Fahrer kommen von Subunternehmern, die vor allem die Ortsteile mit Winterdienst versorgen sollen. Die restlichen Mitarbeiter sind auf Gehwegen oder anderen Flächen, die von den Fahrzeugen nicht erreicht werden, eingesetzt.
Insgesamt 600 Kilometer Strecke
„In Donaueschingen müssen über 300 Kilometer versorgt werden, und da man die Strecken sowohl hin und zurück räumen muss, macht das eben 600 Kilometer“ rechnet Armin Börnert vor.
Bundesweit sei es üblich, ein sogenanntes Streubuch zu führen. In diesem werden alle Daten erfasst, unter anderem: wo man wann streut, was man streut, wer streut. Dies habe sich schon oft bewährt, besonders falls es Beschwerden von Anwohnern über den Streudienst gebe.

„Es kommt immer mal vor, beispielsweise in zugeparkten Straßen, dass eine Schneeschaufel den Schnee auch auf Gehwege schiebt. Das lässt sich nicht immer besser lösen, denn irgendwo muss der Schnee ja hin“ erklärt Armin Börnert. Da die Fahrzeuge heute mit GPS ausgerüstet sind, sei das Führen des Streubuches einfacher geworden.
Eine wichtige Komponente der Vorbereitung auf den Winterservice sei die Schulung der Mitarbeiter. Sowohl die eigenen Kollegen, aber vor allem die Mitarbeiter der Subunternehmer werden vorbereitet. Themen seien zum Beispiel die Festlegung der Routen, sind neue Strecken dazu gekommen, wie sind die Lenkzeiten, also gesetzlich geforderte Pausen, wie steht es um Sonderrechte im Straßenverkehr und andere Themen.
Durchgangsstraßen und Buslinien mit Vorrang
Im Streudienst müssen auch Prioritäten nach Verkehrsaufkommen gesetzt werden. Zuerst werden die Durchgangsstraßen und die Buslinien geräumt oder bestreut. Da morgens und mittags vor und um Schulen ein sehr hohes Verkehrsaufkommen ist, müssen diese speziell in der Planung berücksichtigt werden.

Sind diese priorisierten Bereiche abgearbeitet, dann könne man sich den Wohngebieten und anderen eher nicht so frequentierten Flächen zuwenden. „Leider wird diese Vorgehensweise nicht von allen Anwohnern in manchen Wohngebieten verstanden“, bedauert Armin Börnert.
Kaum mehr Platz für Schneehaufen
Wenn doch viel Schnee kommen sollte, stelle sich immer die Frage, wohin damit. „Früher konnte man noch Flächen finden, um einen Schneehaufen zu schaffen, doch heute sind die meisten Straßen durch zu viele Autos zugeparkt. Allerdings haben wir auch weniger Schnee, wenn das so bleiben sollte. Aber es kommt, wie es kommen wird, wir sind bereit.“ hält Armin Börnert fest.