Siegfried Kouba

Einen tollen Abschied für den bisherigen Ortsvorsteher Karl Wehrle gab es auf dem Dorfplatz, einem der unter seiner Ägide verwirklichten Projekte. Zum regelrechten Volksfest entwickelte sich der Mittwochabend, um den verdienten Mann zu ehren. Bürgermeister Josef Herdner freute sich über die zahlreichen Kommunalpolitiker und Rohrbacher Bürger und würdigte das ehrenamtliche Engagement Karl Wehrles in 30 Jahren im Ortschaftsrat und 20 Jahren als Ortsvorsteher. Der „prägende Kopf“ habe sein Ziel erreicht und Projekte wie Wasserversorgung, Abwasserregulierung, Verbundleitungsnetz und Gestaltung der Dorfmitte als Identität stiftende Einrichtung realisiert. Auch schwierige Themen, wie Feuerwehr oder Straßennamen, wurden angegangen.

Neben der Bewirtung durch den Ortschaftsrat trägt der Musikverein Frohsinn mit Dirigent Florian Reis zum Gelingen der Abschiedsparty zu ...
Neben der Bewirtung durch den Ortschaftsrat trägt der Musikverein Frohsinn mit Dirigent Florian Reis zum Gelingen der Abschiedsparty zu Ehren Karl Wehrles bei. | Bild: Siegfried Kouba

Gesamtstadt im Blick

Trotz energischen Einsatzes für den Ortsteil habe Wehrle nicht die Sicht der Gesamtstadt verloren, beispielsweise in der Wirtschafts- und Finanzkrise. Verdient habe sich Wehrle bei der Schaffung von Bauplätzen für junge Einwohner gemacht. Die „Lokomotive“ war immer an vorderster Front beteiligt. Oft dauerte der Verwaltungsweg lang, aber die Idee des Dorfgemeinschaftshauses wurde wieder aufgegriffen. Wehrle werde große Fußstapfen hinterlassen, doch Georg Kaiser als neuer Ortsvorsteher und seine Mitstreiter würden Rohrbach weiterentwickeln. Als Dank und Anerkennung für die umfangreiche ehrenamtliche Tätigkeit und den Einsatz zum Wohle der Stadt überreichte der Schultes die Bürgermedaille an Karl Wehrle. Dank in Form eines Blumengebindes gab es auch für Ehefrau Doris Wehrle.

Dank in Reimform

Nachfolger Georg Kaiser versprach, das Möglichste zu tun, und freut sich über die Unterstützung Wehrles beim Dorfgemeinschaftshaus. Somit werde die Verabschiedung kein Abschied. Eine Bildertafel und ein zünftiges Vesper gab es als Dank des Ortschaftsrates. In Reimform gossen die Kindergärtnerinnen Regina Kienzler und Sonja Schwarzkopf ihren Dank und überreichten Puzzles des Dorfgemeinschaftshauses zum Zeitvertreib. Franz Kienzler dankte im Namen der Rohrbacher Vereine, hob besonders die gelungene 700-Jahrfeier hervor und kündigte den „König-Karl-Marsch“ an, der neben vielen anderen Musikstücken durch den Frohsinn unter Leitung von Florian Reis erklang.

Wehrle sichtlich überwältigt

Sichtlich überwältigt war Karl Wehrle von der Feier und freute sich über die zahlreichen Gäste. Er versprach, das Dorfgemeinschaftshaus zu begleiten, das Ende 2020 fertig sein soll. Weitermachen, was da ist erhalten und hin zum Breitband, empfahl Wehrle seinen Nachfolgern. Kritik gab es für Verfehlungen der Politik, die mit Privatisierung gerade den Bau von Kommunikationsnetzen behindere. Viel Geld müssten Kreis und Kommune in die Hand nehmen, um die Fehler zu korrigieren. Manches, wie der verhinderte Radwegbau, mache einem die Arbeit madig. Sein Dank galt dem Bürgermeister mit seiner Verwaltung und dem konstruktiven Zusammenwirken mit den Gemeinderäten sowie den Vereinen des 450-Seelen-Dorfes. „Keine Stunde war für die Katz‘“ und ein Highlight war das Fest zum 700-jährigen Bestehen.