Furtwangen Zwischen dem Freibad und dem Kunstmuseum Siedle-Haus wird in den nächsten Monaten Hand angelegt – der Abschnitt der Hinteren Breg wird renaturiert. 691.000 Euro werden in das Projekt investiert. Christian Marzahn vom Bauamt berichtete, was ansteht.

Seit mehreren Jahren ist die Stadt Furtwangen bemüht, Teile des Hinteren Bregtals wieder auf Vordermann zu bringen. Immer wieder werden hierfür verschiedene Abschnitte des Flusses im Zuge sogenannter Renaturierungsarbeiten in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Aktuell stehen die Arbeiten für den Abschnitt vom Furtwangener Freibad bis zum neuen Kunstmuseum Siedle-Haus in den Startlöchern – Mitte Mai ging es los. Das Land hat bekanntgegeben, 1,36 Millionen Euro in die kommunale Wasserwirtschaft des Schwarzwald-Baar-Kreises zu investieren – 575.800 Euro davon fließen in die Renaturierung des Hinteren Bregtals in Furtwangen.

„Aktuell ist der Teilabschnitt zwischen dem Bad und dem neuen Siedle-Kunstmuseum in einem sehr ausbaufähigen Zustand“, sagt Christian Marzahn. Aus diesem Grund werden 691.000 Euro in den Quellfluss investiert – 575.800 Euro davon fördert das Land, 115.200 Euro bezahlt die Stadt aus eigener Tasche – um diesem Abschnitt wieder eine Chance auf Artenvielfalt und eine bessere Bewanderung von Fischen zu geben. „Das Gewässer ist eingeengt, das Ufer ist zugemauert“, erklärt Marzahn die Lage.

Im sogenannten Gewässerentwicklungsplan, den das Bauamt Furtwangen vor rund drei Jahren erarbeitete, steht für jedes Gewässer Furtwangens, ob, wann und wie es erneuert beziehungsweise überarbeitet werden soll. Der Plan dient als Grundlage, damit solche Förderungen beim Land angefragt werden können. „Zwischen dem Freibad und dem Siedle-Kunstmuseum sollen neue Bäume gepflanzt und der Bach soll wieder durchwandert werden, damit die Fische wieder normal schwimmen können“, erläuterte der Bauamtsleiter. Damit sollen die Artenvielfalt und sogenannte Fischdurchgängigkeit in der Breg wieder eine neue Chance bekommen: „Das trägt zum Erhalt der Population bei, ebenso kann wieder hochwertiges und beschattetes Gewässer entstehen.“

Die letzte Renaturierung ist etwa sieben Jahre her, erklärte Marzahn. Das hört sich erst mal nach gar nicht viel an, jedoch mache die durch den Klimawandel geförderte Trockenheit die Renaturierung nun besonders notwendig. „Der Gewässerentwicklungsplan zeigt speziell, welche Projekte wir wo am dringlichsten angehen müssen – darunter fällt nun dieser Abschnitt des Hinteren Bregtals.“

Los ging es Mitte Mai – zumindest wurde da der Förderbescheid überreicht. „Erst danach wird die Bauleistung ausgeschrieben“, sagt Marzahn. „Vermutlich gehen die richtigen Arbeiten dann erst im Sommer beziehungsweise September los. Dieses Jahr werden wir jedoch nur Vorarbeiten im Uferbereich leisten können.“ Grund dafür sind nämlich die Fischschonzeiten, die jedes Jahr von Oktober bis Mai andauern. In diesem Zeitraum darf nicht im Gewässer gearbeitet werden. Weitergearbeitet wird dann im nächsten Jahr von Mai bis September. Marzahn zeigt sich zuversichtlich: „Ende September 2026 sollten wir fertig sein.“

Die kommenden Projekte lassen jedoch nicht allzu lange auf sich warten. Der Bauamtsleiter berichtet von den Plänen: „Ideen haben wir genug. In zwei Jahren wollen wir eventuell weitere Gewässerabschnitte des Hinteren Bregtals angehen sowie den Gewässerzugang in der Innenstadt ausbauen.“