Furtwangen Bei der Eröffnung der Ausstellung „Zeitspuren“ war Manfred Kühne auf Anhieb die Farbigkeit der Exponate aufgefallen. Nähe zum Künstler empfand er, da sie beide aus Niedersachsen kommen. Kühne begrüßte die Gäste. Zu diesen gehörte auch Bürgermeisterkandidatin Isolde Grieshaber.
Kühne erinnerte daran, dass Bürgermeister Josef Herdner die Serie im Rathaus begonnen hatte und hielt fest: „Wir Furtwanger genießen das.“ Er fragte aber auch, wie sich mit Blick auf Künstliche Intelligenz (KI) alles weiterentwickeln werde und zollte dem Künstler Anerkennung. Hinter der Kunst stehe vieles, was KI nicht leisten kann – es fehle die Seele.
Francesca Hermann wiederum opfert manche freie Stunde für die Organisation der Kunstausstellungen. Das Kuratorenehepaar Ariane Faller und Mateusz Budasz sorgt für sachgerechtes Arrangieren der Ausstellungsstücke und führt Künstlergespräche.
Bernd Scheller ist wichtig, dass er sich sein Wissen und Können selbst aneignete. Er hofft, dass sein Malstil erkannt wird. Beruflich musste er sich in der Modebranche mit vielen Materialien und Schaffensmöglichkeiten auseinandersetzen. Bei Schulungen in Leipzig habe er Zerstörung gelernt. Historische Figuren werden in die heutige Zeit transferiert. Bei „Jeanne d‘Arc“ ging er rückwärts gewandt auf Spurensuche, beim Bild „Einfluss“, in entgegengesetzter Richtung. Bedingung ist die Balance zwischen Gegenständlichem und Abstraktem. Die Lust an der Malerei soll bestimmend sein. „Ich überlasse mich meinem Schicksal“, sagt Scheller.
Was besticht und den Maler auszeichnet sind sein Wiedererkennungswert und seine Empfindungen. Was auffiel, war – neben einer gewissen Mystik – die Melancholie der Porträts. Bei einigen Gemälden war sogar Wehmut, ja Traurigkeit zu spüren wie bei „Last Rast“ oder „Hymne“. Aufmerken ließen auch die Hintergrundeffekte und die latente Doppelgesichtigkeit, wie bei der „Seherin“ oder bei „Die Vermutung“.
Die Ausstellung ist bis 21. November von 9 bis 12.30 Uhr zu sehen.