Furtwangen Dass nicht nur Feuerwehrmänner Brände löschen und Leben retten können, sondern dass auch Feuerwehrfrauen dazu fähig sind, sollte schon lange klar sein. Dass das in Furtwangen der Fall ist, bewies eine reine Frauengruppe kürzlich bei einem Leistungswettbewerb in Tuningen – die Teilnehmerinnen erzielten nämlich Bronze. Darüber, ob es heutzutage überhaupt noch stereotype Unterschiede zwischen Feuerwehrmännern und -frauen gibt und ob dies bei Jugendgruppen nach wie vor eine Rolle spielt, berichtet Theresa Schäfer, Jugendgruppenwartin der Feuerwehr Furtwangen.
Teils mehr Frauen als Männer
Im Alter von 14 Jahren ist Theresa Schäfer der Jugendfeuerwehr beigetreten. Damals lebte sie noch im Landkreis Heilbronn. Zu dem damaligen Zeitpunkt sei sie das erste Mädchen gewesen, das ihre Begeisterung für die Brandwache offensichtlich zeigte, indem sie der Jugendgruppe beitrat, erzählt sie. „Ich bin durch meinen Papa zur Feuerwehr gekommen. Von klein auf habe ich seine Arbeit dort mitbekommen und war mir dadurch darüber sehr klar, dass ich das auch machen möchte.“ Im Jahr 2016 zog Theresa Schäfer dann nach Furtwangen zum Studieren. Nachdem Kommilitonen ihre Begeisterung für den Brandschutz mitbekommen hatten, begann sie ihre Tätigkeit als Jugendgruppenleiterin. „Damals gab es auch nur eine weibliche Kollegin in der Feuerwehr Furtwangen, heute gibt es zwölf Frauen in der Gesamtwehr“, berichtet sie. „Teils gab es auch Zeiten, in denen mehr Frauen als Männer vertreten waren.“
Woran es liegt, dass heute mehr Frauen und auch vor allem jugendliche Mädchen der Brandwache beitreten, führt sie darauf zurück, dass der Beitritt von anderen Gleichaltrigen dazu motiviert, sich zu trauen, selbst tätig zu werden. „Macht ein Mädchen den Anfang, treten wie von alleine immer mehr bei.“
Unterscheidet sich die Arbeit zwischen Feuerwehrfrau und -mann? Schäfer sagt Nein. „Es gibt natürlich Situationen, in denen Männer einem unter die Arme greifen können. Beispielsweise, wenn ein Dach abgedeckt werden muss. Frauen liegt teils aber auch das Empathische mehr – nämlich wenn Personen aufgewühlt oder verletzt sind.“ Im Allgemeinen würde es aber primär auf die Fitness ankommen, anstatt auf das Geschlecht, hebt Schäfer hervor. Dass die Frauengruppe den Männern in nichts nachsteht, haben sie beim Leistungswettbewerb in Tuningen vor Kurzem bewiesen.
Männer unterstützen Kolleginnen
„Die Idee, als Frauengruppe teilzunehmen, kam von einem männlichen Kollegen. Im Großen und Ganzen haben uns viele Männer bei der Vorbereitung und im Training unterstützt. Die meisten haben sich für uns gefreut, nur wenige vereinzelte Personen denken noch in Schubladen – die trauen sich aber auch nicht, uns das ins Gesicht zu sagen“, zieht die Schäfer Bilanz. Beim Wettbewerb erreichten sie Bronze – ein Ergebnis, mit dem sie sehr zufrieden ist. „Wir wollten das als Frauengruppe durchziehen, weil es etwas Besonderes ist – und wir sind stolz auf uns.“