Furtwangen – Michael Dold, Geschäftsführer der Aquavilla, die im Auftrag der Stadt die Wasserversorgung betreibt, informierte den Gemeinderat über den aktuellen Stand bei der Wasserversorgung.
Die Stadt habe eine gute Basis auch für trockene Zeiten, besonders durch die beiden Tiefbrunnen im Katzensteiger Tal. Gleichzeitig werde die Wasserversorgung aus den Quellen durch Sanierungen wie zuletzt bei den Ganterhofquellen laufend verbessert. Schließlich gelte es weiterhin, die Wasserverluste im Leitungsnetz zu reduzieren, hieß es in der Sitzung.
487.000 Kubikmeter sprudeln
Zu Beginn berichtete Dold, dass man aus Quellen und Tiefbrunnen im vergangenen Jahr 487.000 Kubikmeter Wasser bezogen habe. An die Verbraucher verkauft wurden 355.000 Kubikmeter, womit der Pro-Kopf-Verbrauch für die 8890 Einwohner leicht unter dem Bundesdurchschnitt liege. Wie stabil die Wasserversorgung der Stadt ist, machte Dold an Zahlen deutlich: Durchschnittlich werden am Tag 1333 Kubikmeter Wasser benötigt. Aber selbst an den trockensten Tagen im Juli 2024 standen immer noch 3525 Kubikmeter je Tag zur Verfügung. Selbst in trockenen Jahren habe man damit große Reserven. Die Tiefbrunnen werden deshalb lediglich in den Sommermonaten als Reserve genutzt, da die Quellen genügend liefern. Im Winter laufen die Pumpen der Tiefbrunnen nur zur Spülung der Leitungen.
Eine große Baumaßnahme im vergangenen Jahr war die Sanierung der Ganterhofquellen für rund 470.000 Euro. Hier mussten 16 Quellfassungen, acht Quellschächte und ein Sammelschacht komplett erneuert werden, ebenso rund 2000 Meter Wasserleitungen. Die Ganterhofquellen waren in der letzten Zeit weitgehend blockiert, weil an vielen Stellen Baumwurzeln in die Leitungen zwischen Quellen und Sammelschacht eindrangen. Mit den sanierten Quellen steht damit wieder deutlich mehr Quellwasser zur Verfügung. Wichtig war auch die Erneuerung der Technik im Hochbehälter Schönenbach. Nicht zuletzt wurde der von der Aquavilla selbst produzierte Übergabebehälter auf der Linacher Höhe installiert, von dem aus künftig ganz Linach mit Furtwanger Wasser beliefert wird. Auf Nachfrage ergänzte Dold, dass die Hauptleitungen in Linach weitgehend fertiggestellt seien. Er rechne mit der Inbetriebnahme des Leitungsnetzes Mitte Juli.
Ganz wesentlich sei die regelmäßige Erneuerung bestehender Leitungen, beispielsweise in Verbindung mit anderen Straßenbauarbeiten. Angestrebt werde eine Rehabilitationsquote von einem Prozent, was einer kompletten Erneuerung des 93 Kilometer langen Leitungsnetzes im Lauf von 100 Jahren entspricht.
Sanierung zwingend notwendig
Aktuell liegt mit 725 sanierten Metern die Quote bei 0,78 Prozent, was schon gut sei. Dies sei nicht zuletzt wichtig, um die Wasserverluste, aktuell 16,5 Prozent, weiter zu reduzieren.
Besonders erfolgreich seien in dem Zusammenhang die neuen Geräusch-Sensoren an den Leitungen im gesamten Netz. Bei entstehenden Rohrbrüchen könne am Morgen sehr schnell der Schaden lokalisiert und oftmals bereits bis zum Abend repariert werden.
Angesprochen wurde von Rainer Jung (FW) die Wasserabgabe in die Nachbarkommunen. Hier habe in letzter Zeit Schonach noch einen größeren Bedarf gehabt, erläuterte Dold. Im vergangenen Jahr war die Verbundleitung auch wichtig für Vöhrenbach, wo durch eine Verschmutzung von Quellwasser einige Quellen nicht genutzt werden konnten. Angesprochen wurde eine mögliche Besichtigung beispielsweise der Ganterhofquellen durch den Gemeinderat. Heinz Guhl hielt eine solche Information aber auch für die ganze Bürgerschaft für wichtig.