Furtwangen Seit Jahrzehnten führen die jeweiligen Fünftklässler des Otto-Hahn-Gymnasiums ein Kindermusical auf. Mit „Papageno und die Zauberflöte“ fand diese Tradition ihre Fortsetzung – mit viel Leidenschaft und großem Erfolg.

Seit der Einführung des G8 im Jahr 2004 steht für alle Fünftklässler am Gymnasium eine Schulstunde „Kindermusical“ im Stundenplan. So gelangte kürzlich unter dem Titel „Papageno und die Zauberflöte“ eine schuleigene Adaption der weltberühmten Mozart-Oper zur Aufführung. Die rund 300 Zuschauer waren begeistert von der Leistung und Ausdauer der jüngsten Gymnasiasten in der 90-minütigen Aufführung und spendeten reichlich Beifall.

Die beiden Musiklehrkräfte Claudia Winker (musikalische Leitung) und Hartmut Janke (Regie; szenische Texte; Klavierbegleitung) wurden unterstützt von Schülern der Mittelstufe, die als Licht- und Tontechniker, Instrumentalisten, Souffleusen sowie Maskenbildnerinnen fungierten. Die Musikreferendarin Madlen Schwer übernahm die Regieassistenz und spielte unsichtbar die „Zauberflöte“ aus dem Off.

Erneut gab es sehr viele Bewerbungen für die rund 15 Sprechrollen. So wurde ein Casting durchgeführt und es gab eine A- und eine B-Besetzung für die beiden Aufführungen. Auf diese Weise kamen zahlreiche Talente zur Geltung. Gehässige Bösewichte wie der Sadist Monostatos, die herzensstarke Prinzessin Pamina oder das charmante Plappermaul Papageno wurden von den Kindern mit Leidenschaft dargestellt und beflügelten sie zu erstaunlichen Leistungen.

Alle Fünftklässler bildeten gemeinsam den Chor, der auf der Bühne auch choreographisch agierte. Weil Mozart viele der bekannten Melodien bewusst schlicht und volksliedhaft komponiert hat, konnten diese häufig originalgetreu oder nur leicht verändert gesungen werden. Hinzu kamen zahlreiche solistische Passagen, die von Musiklehrerin Claudia Winker einfühlsam an die Kinderstimmen angepasst wurden. Ihr Kollege Hartmut Janke setzte zusätzlich moderne Hip-Hop-Akzente und hatte gerappte Texte, aber auch zahlreiche Theaterszenen schon für OHG-Aufführungen im Jahr 2009 und 2019 selbst verfasst.

So entstand auf der Grundlage des musikalischen Märchens von Mozart und seinem Textdichter Schikaneder ein farbenprächtiges, anrührendes und oft komödiantisches Stück mit zahlreichen zeitgemäßen Anspielungen. Am Ende postulierten Königin Sarastra (Juna Morys) beziehungsweise Sonnenkönig Sarastro (Tim Kriechenbauer) eine Vision vom Weltfrieden.

Der stellvertretende Leiter des Gymnasiums, Christoph Grässle, betonte bei der Begrüßung zur ersten Aufführung, dass die starke Musical-Tradition am OHG einen nachhaltigen pädagogischen Wert habe. Schulleiter Andreas Goldschmidt bedankte sich am Ende der zweiten Aufführung bei allen Mitwirkenden und Helfern und betonte, dass Musiklehrer Hartmut Janke, der im kommenden Schuljahr das OHG verlässt, über drei Jahrzehnte hinweg fast jedes Jahr bei den Musical-Projekten mitgewirkt habe. Sein Engagement seit 1995 hatte mit dazu beigetragen, dass die Musical-Projekte fest im Stundenplan verankert wurden. Mit Claudia Winker sei eine erfahrene Lehrkraft Garant für die Fortführung dieser besonderen OHG-Tradition.