Furtwangen Zu kontroversen Diskussionen führte in der Furtwanger Gemeinderatssitzung das Thema Kinderspielplatz in Neukirch. Die Verwaltung schlug nämlich vor, den geplanten Kinderspielplatz doch wieder an der Stelle des ehemaligen Spielplatzes an der Schwarzwaldstraße zu errichten.

Verärgert war hier vor allem auch der ehemalige Neukircher Ortsvorsteher Rainer Jung (FW): Vor genau einem Jahr habe man hier öffentlich einen ersten Spatenstich für den Spielplatz auf dem Gelände hinter den Anwesen des Albert-Fehrenbach-Wegs gesetzt. Trotz des Beschlusses von Gemeinderat und Ortschaftsrat wurde aber dieser Spielplatz innerhalb des vergangenen Jahres nicht realisiert, die Spielgeräte stehen seit dem Herbst des letzten Jahres auf Warteposition beim Bauhof. Er habe mit dem Ortschaftsrat über Jahre für diesen Spielplatz im Albert-Fehrenbach-Weg gekämpft und sich auch „mit den Nachbarn angelegt“. Warum habe man so lange mit der Realisierung gewartet und nun plötzlich wieder alles geändert?

Wie die Verwaltung ausführte, hatte man bei der Neugestaltung des Rössle-Areals 2012 den alten Spielplatz aufgelöst und in drei Baugrundstücke umgewandelt und dafür auch den Bebauungsplan geändert, was nun rückgängig gemacht werden sollte. Von diesem drei Bauplätzen konnte seither nur ein Bauplatz 2021 verkauft werden. Da der neue Eigentümer inzwischen aus persönlichen Gründen auf den Bau verzichtete, musste die Stadt dieses Grundstück 2024 im Rahmen der Bauverpflichtung wieder zurückkaufen.

Auch weitere Gespräche für eine Bebauung waren erfolglos trotz der niedrigen Grundstückspreise von 90 Euro je Quadratmeter. Nicht zuletzt schrecken die Probleme rund um das Grundwasser und die höheren Gründungskosten Interessenten ab. Im vergangenen Monat hatte der Ortschaftsrat zugestimmt, dass Schule und Kindergarten zusammen mit dem Naturpark Südschwarzwald auf diesen Bauplätzen eine Blumenwiese anlegen. Aus städtebaulichen Gründen solle der Spielplatz für Neukirch wieder an den ursprünglichen Standort zurückkehren.

Den Vertretern aus Neukirch im Gemeinderat geht es vor allem darum, dass der Spielplatz endlich realisiert wird. Bürgermeister Herdner hatte allerdings beim Spielplatz im Albert-Fehrenbach-Weg den ungünstigen Zuschnitt des Grundstückes moniert. Geplant waren die Spielgeräte im oberen, eng geschnittenen Teil des Geländes, die Einrichtung für den Naturpark weiter unten Richtung Wald. Sinnvoll wäre der Spielplatz aber nur im unteren Bereich. Für den Naturpark-Garten sei dann das Gelände knapp. Deshalb habe er die Verlegung vorgeschlagen.

Akzeptiert wurde von den Gemeinderäten, dass der Standort Schwarzwaldstraße näher an dem geplanten Baugebiet Sommerberg II liege. Das Argument der Kosteneinsparung wurde bezweifelt. Denn man müsse die Erschließungskosten für diese drei Bauplätze einkalkulieren, die nun, so Georg Kaiser (CDU) „wieder zu Brachland werden“. Die Erschließung war somit „für die Katz“, so Rainer Jung (FW), auch die Schneeablagefläche werde fehlen.

Gefordert wurde von den Gemeinderäten, dass man zuerst das Grundstück im Albert-Fehrenbach-Weg verkaufen müsse. Die Verwaltung wird nun mit den Nachbarn Gespräche führen, ob sie das Grundstück zu den üblichen Preisen für Baugrundstücke kaufen wollen. Als eigenständiges Bau-Grundstück ist dies allerdings nicht nutzbar, da nur eine zwei Meter breite Zufahrt besteht. Der Beschluss des Gemeinderates war dann, nun sofort diese Verhandlungen zu führen und das Ergebnis dann in der nächsten Sitzung vor einem endgültigen Beschluss vorzustellen.

Übrigens: Wann genau die Neukircher Kindern zu ihrem neuen Spielplatz kommen, scheint weiter in den Sternen zu stehen.