2016 wurden in der Geisinger Donau die ersten Signalkrebse gesichtet und gefangen. Ab 2017 fanden sich diese Wassertiere in den Fanglisten des Vereins wieder, die Zahl steigerte sich Jahr für Jahr von etwas über 100 und dürfte in diesem Jahr die enorme Zahl von sage und schreibe 2000 überspringen.
Eine unglaubliche Zahl von Signalkrebsen, die von einigen Mitgliedern des Vereins bis jetzt gefangen wurden. Nicht mit der Angel und einem Köder, sondern von Hand, indem einige Mitglieder durch das flache Wasser laufen oder aber mit entsprechenden Reusen. In diesen ist ein entsprechender Köder der die Krebse anlockt.
Rätselhaft, woher die vielen Krebse kommen
Es ist ein Rätsel, woher die vielen Krebse kommen, meint Martin Braun der Mitglied bei den Geisinger Anglern ist. Alleine seine Fänge überschreiten locker die 1000er-Grenze. Und auch Viktor Bienefeld hat die ähnliche Anzahl an diesen Tieren gefangen.
Dabei sind noch weitere Mitglieder des Vereins auf der Jagd nach diesen Tieren, dern Bestand sich zu einer Invasion in der Donau entwickelt. Wenn am Ende des Jahres die Fanglisten der Mitglieder abgegeben und ausgewertet werden, erwartet der Verein, dass diesmal deutlich mehr als 2000 Krebse gefangen wurden.
In Gutmadingen und Neudingen noch keine Exemplare gesichtet – in Kirchen-Hausen schon
In der Donau auf Gemarkung Gutmadingen oder Neudingen wurde von den Mitgliedern der Anglergesellschaft Villingen noch kein Signalkrebs festgestellt und gefangen, wie der Vorsitzende Christian Fehrenbacher betont. In Kirchen-Hausen, dem angrenzenden Gewässer flussabwärts, wurden sie bis zum letzten Jahr noch nicht festgestellt. Allerdings wurden in diesem Jahr einige mit der Angel gefangen, die sich den für Fische gedachten Köder wegschnappten, wie Thomas Müller von der Anglergemeinschaft Kirchen-Hausen bestätigt. Wenn sie aber schon mit der Angel gefangen werden, dürfte sich auch hier eine Entwicklung mehr oder weniger im Stillen vollzogen haben, die eine ähnliche Invasion wie in Geisingen zu werden scheint.
„Wir werden nun intensiv den Krebsen nachstellen“, betont Thomas Müller. Schon 2017 hat sich der Biologe des Landesfischereiverbandes, Ingo Kramer, überzeugt geäußert, dass sich das Vorkommen nicht nur auf die Geisinger Gemarkung beschränken wird. Dass er noch nicht flussaufwärts zu finden ist, ist ein Rätsel, flussabwärts war dies schon lange zu erwarten.
Warum der Signalkrebs als Schädling gilt
Kramer sieht wie auch die Geisinger Angler im Signalkrebs einen eingeschleppten Schädling. Er ist eigentlich Überträger der Krebspest, die für die heimischen Krebsarten wie Stein- und Edelkrebs tödlich ist. Kurioserweise hat man beim Abfischen im Zuge des Donaubrückenabbruchs auch einen Edelkrebs gefunden. Inzwischen ist das Vorkommen des Signalkreses in Geisingen als Massenaufkommen zu deklarieren. Er hat keine Schonzeiten. Der Verein hat auch eine Anlandepflicht vorgeschrieben.
Er verdrängt die heimischen Krebsarten, sofern sie noch vorhanden sind, überträgt die Krebspest, ist aber auch in der Nahrungssuche aggressiv. Er frisst Kleinlebewesen, die für die Natur wichtig sind, sowie ganzjährig geschützte Kleinfische. Und der Fischbrut stellt der Krebs ebenfalls nach.