Geisingen/Immendingen – Anfang 2025 erhalten die evangelischen Pfarreien in Geisingen und Immendingen voraussichtlich wieder eine Pfarrerin. Die Kirchengemeinden Immendingen sind seit über drei Jahren ohne eigene Pfarrer, nachdem das Pfarrerehepaar Gerold die beiden Stellen aufgegeben hat. Seither hoffen beide Kirchengemeinden, dass sich jemand für die freien Pfarrstellen bewirbt. In der Liste der offenen Pfarrstellen der württembergischen Landeskirche waren im vergangenen Dezember aber noch beide Stellen enthalten, Geisingen mit einem Beschäftigungsumfang von 50, Immendingen mit 100 Prozent.
In der aktuellen Liste sind beide Pfarrstellen nicht mehr zu finden. Im Erntedankgottesdienst vor wenigen Tagen hat die Vorsitzende des Geisinger Kirchengemeinderates, Lilija Groß die frohe Nachricht verkündet, dass Anfang des nächsten Jahres wieder eine Pfarrerin nach Geisingen komme. Immendingen wird aber keine eigene Pfarrerin oder keinen eigenen Pfarrer mehr erhalten. In der katholischen Kirche wird derzeit die Neuorganisation beraten und vorbereitet. Ähnlich sieht es auch bei der evangelischen Landeskirche Württemberg aus.
Es gibt bei beiden Konfessionen weniger Pfarrer und weniger Geld. Das führt auch in der evangelischen Landeskirche zu einer Neuorganisation. Das Dekanat Tuttlingen wurde schon aufgelöst und zu einem Großdekanat zusammengefasst, das bis Sulz reicht. Die Landeskirche hat Kürzungsvorgaben erlassen, die vom Kirchenbezirk inzwischen beschlossen wurden. Dazu gehört auch die Zusammenlegung von Pfarrstellen, wie der Pressebeauftragte im Kirchenbezirk Tuttlingen, Oliver Helmers im Auftrag von Dekan Ulrich Dewitz mitteilt.
„Die Entscheidung, die Pfarrstellen zusammenzulegen und beide Kirchengemeinden von einer Pfarrerin betreuen zu lassen, wurde auf der Ebene des Kirchenbezirks in Übereinstimmung mit den Vorgaben des Oberkirchenrats im Rahmen des Pfarrplans 2030 getroffen“, sagt Helmers. Beide Kirchengemeinden bleiben jedoch rechtlich eigenständig und werden weiterhin über eigene Kirchengemeinderäte verfügen. Kooperationen zwischen den beiden Gemeinden bestehen bereits, sowohl untereinander als auch im größeren Verbund mit Tuttlingen. „Ob diese Kooperationen weiter ausgebaut werden, ist Gegenstand laufender Überlegungen“, so Oliver Helmers.
Im nächsten Jahr finden in den beiden Kirchengemeinden wieder Kirchengemeinderatswahlen statt. Sie werden dabei zusammengefasst. Außerdem bleibt das Pflegeheim in der bisherigen Zuständigkeit von Pfarrerin Petra Stromberg, die noch als Klinikseelsorgerin tätig ist. Im Juli wurden in den Pfarreien noch zwei Pfarrer verabschiedet, die die Vertretungen übernommen hatten. Seither werden die Gottesdienste mit Pfarrern aus dem Kirchenbezirk, oder auch mit Prädikanten abgedeckt.
Wie Lilija Groß auf Nachfrage mitteilt, ist auch wieder beabsichtigt, den Konfirmandenunterricht, der nun mehr oder weniger zentral für einige Kirchengemeinden in Tuttlingen stattfindet, wieder in die Region Geisingen/Immendingen für die eigenen Konfirmanden zurückzuholen. Die örtliche Nähe sei einfach besser. Details werden aber dann die Gespräche mit der neuen Pfarrerin ergeben.
Die Besetzung der Pfarrstelle ist bereits für den 1. Februar geplant. Ob es auch Bürostunden in Immendingen gebe, werde sich zeigen. Es sei im Sinn der Bürgernähe aber durchaus möglich, so die Vorsitzende.