Mundelfingen diskutiert über die Bauplatzpreise, in Behla will die Ortschaftsräte eine Straße zur Halle und Fürstenberg? Da scheint man rundum zufrieden mit den Planungen für ein Neubaugebiet. „Wir sind mit dem Baugebiet zufrieden, es sieht ordentlich aus“, sagt Fürstenbergs Ortsvorsteher Werner Bäurer. Selbst dass von den 35 Bäume, die auf der Wiese stehen, wo das Baugebiet entstehen soll, nur drei erhalten werden können, scheint für wenige Diskussionen im Ort zu sorgen: „Ich kenne mich da aus, da sind keine wertvollen Bäume dabei und so ein junger Baum ist etwas schöneres, als so ein 100-jähriger, halb abgestorbener Baum“, sagt der Ortsvorsteher. Denn auch wenn ein Großteil der Bäume für das Neubaugebiet gefällt werden müssen, so soll es doch entsprechende Ersatzpflanzungen geben.
Zwischen Brunnenstraße, Heinrich-von-Fürstenberg-Straße und der Kreisstraße 4745, sollen am westlichen Ortsrand von Fürstenberg rund drei Hektar in Bauland umgewandelt werden. 38 Bauplätze sollen hier entstehen. „Die durchschnittliche Bauplatzgröße beträgt 525 Quadratmeter, das ist das, was der Markt aktuell hergibt und größer müssen die Grundstücke aktuell überhaupt nicht sein“, erklärt Planer Rainer Christ. Das Gebiet soll mit einer Straße und weiteren Stichstraßen erschlossen werden. Vorgesehen ist eine Bebauung mit Einfamilienhäusern und Doppelhäusern. Die Obstbäume hat der Planer auf dem Schirm: Wir versuchen, möglichst viele zu retten. Aber wenn wird das nicht schaffen, dann werden wir für mindestens gleichwertigen Ersatz sorgen“, so Christ.
Wie viel Stellplätze braucht es denn nun wirklich?
Doch der Hüfinger Gemeinderat wäre nicht in Form, wenn es da noch viele offene Punkte gebe. Allen voran steht die Frage: Wie viel Stellplätze braucht denn eigentlich ein Haus? Der Planer hatte 1,5 Stellplätze pro Wohnung vorgesehen. Denn bei der Größe der Grundstücke sei es doch recht schwierig, auch noch vier Stellplätze unterzubringen, wenn in einem Haus gleich zwei Wohnungen sind. Doch dem Hüfinger Gemeinderat reicht das nicht. „Es gibt einen Beschluss des Hüfinger Gemeinderates, dass es zwei Stellplätze sein müssen und das hätten wir gerne auch in Fürstenberg„, sagt CDU-Fraktionssprecher Christof Faller. Schließlich sei in der Diskussion über das Mundelfinger Neubaugebiet auch immer angeführt worden, dass Ortsteilbewohner grundsätzlich zwei Autos brauchen würden. Und auch FDP/FW-Fraktionssprecher Adolf Baumann würde gerne am Grundsatzbeschluss festhalten, während SPD-Fraktionssprecherin Kerstin Skodell zwiespaltigen ist und als Kompromiss Parkplätze auf öffentlichem Grund und Boden vorschlägt. Letztendlich zählt aber dann auch der Platz vor der Garage als Stellplatz und somit werden pro Wohneinheit zwei Stellplätze gefordert werden.
Blaue Dächer will der Ortsvorsteher dann doch nicht
Doch es gibt auch die kleinen Dinge, über die man herrlich diskutieren kann. Von der Dachfarbe, über die Höhe der Bäume bis hin, ob denn nun Steingärten oder Schottergärten ausgeschlossen werden sollen und ob wirklich bei einer zulässigen Traufhöhe von 8,50 Meter auch ein Flachdachbau mit dieser Höhe möglich sein wird. Letzteres ist laut Petra Schmidtmann-Deniz, Hüfingens neue Stadtbaumeisterin, über die Zahl der Vollgeschosse ausgeschlossen und man müsse das nicht befürchten. Planer Christ rechnet vor: Zwei Geschosse à 2,50 Meter sind fünf Meter und dann darf das Haus maximal 1,40 Meter aus dem Boden ragen. Das ergibt, dass Flachdachbauten maximal 6,40 Meter hoch sein können. Auch das mit der Farbe der Dächer ist schnell entschieden, als Bürgermeister Michael Kollmeier den Ortsvorsteher einfach fragt: „Wollt ihr blaue Dächer in Fürstenberg?“ Ortsüblich wären in Fürstenberg eher gedeckte Farben und das soll auch so bleiben.
Kollmeier und Albert: Wie hoch sollen Bäume sein?
Mehr Gesprächsbedarf haben da schon Kollmeier und BFSO/Grünen-Fraktionssprecher Peter Albert. Letztere beantragt für die Bäume, die als Ersatz gepflanzt werden, eine Höhe von 1,80 Meter. Das hätte der Bürgermeister derweil gerne etwas genauer wissen. Mindestens 1,80 Meter oder müssen die Bäume exakt 1,80 Meter sein. Albert möchte 1,80 Meter und Kollmeier fragt sich, was mit den Bäumen, die 1,81 oder 1,82 Meter groß sind, dann ist. Relevant ist das alles allerdings gar nicht mehr, denn dem Rest des Gemeinderates reicht es vollkommen, wenn hochstämmige Bäume gepflanzt werden. Gegen die drei Stimmen der BFSO/Grünen-Fraktion und einer Enthaltung aus den Reihen der CDU lehnte die Mehrheit des Gemeinderates den Antrag nämlich einfach ab.
Kollmeier und Albert: Schottergärten oder Steingärten?
Bleibt noch die Frage nach den Steingärten oder den Schottergärten: Albert sieht hier ein Verständnisproblem und hätte gerne Schottergärten ausgeschlossen, Kollmeier hält „flächige Steingärten„ für treffender. Meinen tun sie letztendlich das gleiche: „Wenn nichts mehr wachsen kann“ (Albert) und „Wenn großflächig Schotter und Granit verteilt“ werden. Egal wie nun der Wortlaut ist, im Neubaugebiet Fürstenberg soll in den Gärten viel grün, anstatt grau herrschen.