Mutter und Tochter einer Mundelfinger Familie waren um viertel vor fünf mit dem Auto im Ort in Richtung Urlaub unterwegs, als sie Rauch rochen. Sie fuhren zurück, lokalisierten den Brandherd und verständigten den Notruf. Der nächste Schritt war, den Besitzer aus seinem Haus zu klingeln. „Zu diesem Augenblick sah man das Feuer noch nicht“, meinte die Tochter, die anonym bleiben möchte. Als die Feuerwehr kurz nach fünf eintraf, drangen bereits hohe Flammen aus dem Gebäude.
Laut Ortvorsteher Michael Jerg war „S‘ Glunke“, wie das Anwesen seit Alters her genannt wird, bis in die 1960er Jahren eine der größten und bedeutsamsten Landwirtschaften im Dorf, die auch Viehhaltung betrieb. Der 62-Jährige Besitzer des Hauses betrieb den Hof zuletzt als Nebenbetrieb.
Der Besitzer konnte das Gebäude unverletzt verlassen. Die Entwicklung des Brandes vom Ökonomiegebäude her erlaubte ihm, binnen weniger Minuten einige Habseligkeiten zu bergen. Laut Michael Jerg kommt das Brandopfer zunächst bei Verwandten im Dorf unter.

Am Freitagvormittag durchsuchte der Mann in Begleitung der Feuerwehr die Brandruine nach unzerstörten Resten seines Haushalts. Danach rückte ein Bagger an. Er ließ aus Sicherheitsgründen den einsturzgefährdeten Giebel des zerstörten Stalls an der Straßenseite kontrolliert in die Brandruine stürzen.
Die Alarmierung der Feuerwehr erfolgte um 4.50 Uhr. Die Einsatzkräfte waren schnell vor Ort. Dennoch gelang es nicht, den Gebäudekomplex zu retten. Dachstuhl und weitere Holzbestandteile des Ökonomiegebäudes verbrannten völlig. Der Stall brannte bis auf die Grundmauern nieder.
Der Schaden beläuft sich nach vorsichtigen Schätzungen der Polizei auf mehrere hunderttausend Euro. Die Ermittlungen der Brandsachverständigen der Kriminalpolizei dauerten am Laufe des Freitags an.
Am frühen Morgen war auch Bürgermeister Michael Kollmeier an der Brandstelle, die schon weitem zu sehen gewesen sei. Beeindruckend war für ihn das Zusammenwirken vieler Helfer, nicht nur im Kreis der Feuerwehr. So sei etwa bereits am Vormittag der Strom wiederhergestellt gewesen. Welche enorme Hitze beim Brand wirkte, habe man am Nebenhaus gesehen, bei dem Kunststoffrolläden zerstört wurden.
„Von einer hervorragenden Arbeit der Rettungskräfte“ sprach Ortsvorsteher Michael Jerg. Sie hätten die Situation sofort in Griff gehabt. Was eine Benefizaktion zugunsten des Brandopfers anlangt, möchte Jerg zunächst das Votum der Versicherung abwarten. Sei dann Not am Mann, stünden die Mundelfinger ohne Zweifel bereit.
Laut Gesamtkommandant Markus Ziganczuk nannte die Urspungsalarmierung seitens der Leitstelle einen Kleinbrand. Schnell stellte sich heraus, dass es die Feuerwehrleute mit einem Großbrand zu tun hatten. So hatte es aber auch die Zeugin der Leitstelle gemeldet.