Es war offenbar eines der Konzerte, die man nicht vergisst: "Es war die Qualität der Musik und die Ernsthaftigkeit, in der sie vorgetragen wurde", erinnert sich Wilfried Föhrenbacher, Sprecher des Mundelfinger Gemeindeteams an den 27. Mai 2018. Der Schul- und Kirchenmusiker Josef Kraft umrahmte mit seinen fünf Kindern im Alter zwischen acht und 14 Jahren den Sonntagsgottesdienst in der Pfarrkirche St.Andreas. Jetzt, so ist sich das neunköpfige Gremium einig, das sich anstelle des früheren Pfarrgemeinderats als Stimme der Katholiken vor Ort begreift, möchte man etwa zurückgeben vom damaligen musikalischen Geschenk.

Denn der Zeitpunkt passt. Leider. Nach dem Tod der Mutter vor einigen Jahren traf die sechsköpfige Familie am vorvergangenen Samstag der nächste Schicksalsschlag: Ein Feuer zerstörte am 2. März das Wohnhaus der Familie in Schwaningen und nahm den Krafts nicht nur das Hab und Gut, sondern auch immaterielle Werte wie sämtliche Musikinstrumente und Erinnerungsstücke, bei Fotos angefangen. Zwischenzeitlich ist die Familie in einer leer stehenden und möblierten Wohnung der katholischen Pfarrgemeinde in Bonndorf untergekommen.

Die schreckliche Nachricht aus dem etwa 20 Kilometer entfernten Unglücksort habe Mesner Gebhard Merz nach Mundelfingen gebracht. Danach habe man Überlegungen angestellt, wie man der Familie helfen könne, sagt Föhrenbacher. "Da kam mir die Idee, die Mundelfinger über die Bürgerpost zu informieren." Immerhin hat diese mit einer Auflage von 400 Exemplaren eine große Reichweite im Ort und darüber hinaus. Und mit dem Hintergrund des damals so unvergesslichen Konzerterlebnisses sei es auch mal angemessen, mit einer Hilfsaktion in die Öffentlichkeit zu gehen.

Seitens der Mundelfinger Helfer halten Thomas und Ulrike Glunk den Kontakt zur vom Schicksal schwer gezeichneten Familie. An den vergangenen beiden Wochenenden war das Ehepaar zu Besuch, um mit handwerklichem Geschick zu helfen und herauszufinden, was in dieser Situation die notwendigsten Dinge sind. Vorab bedankt sich das Gemeindeteam bei den künftigen Spendern mit einem "herzlichen Vergelt's Gott".