Nicht schlecht gestaunt hat Hüfingens Bürgermeister Patrick Haas über einen Handzettel, der in der Gemeinde verteilt wurde: Darauf steht in gebrochenem Deutsch geschrieben, dass eine ungarische Familie am 10. März Gebrauchtwaren – ausdrücklich auch Defektes und folglich Müll – in Hüfingen einsammele.

„Wir nehmen alles, was sie nicht brauchen. Wir transportieren ihr Auto kostenlos, das außer Verkehr gesetzt wurde“, heißt es wörtlich. Man könne diverse Dinge wie „ein Wellenreiterbrett“, „eine Komputer maschine“ oder „Rasenmaher mit Buldog“ vor die Türe stellen, zwischen 7 Uhr bis 15 Uhr werden die Sachen dann abgeholt.

Warnung der Stadt

Die Stadt Hüfingen warnt unter anderem in den sozialen Medien: Die Straßensammlung sei illegal und nicht angemeldet. Zudem würden Fachkenntnisse über die Entsorgung fehlen. Und die Stadtverwaltung macht darauf aufmerksam, dass die Abfälle häufig illegal ins Ausland transportiert würden.

Hüfingens Bürgermeister Patrick Haas
Hüfingens Bürgermeister Patrick Haas | Bild: Roland Sigwart

Haas sagt im Gespräch mit dem SÜDKURIER, dass man die angekündigte, illegale Müllsammlung den Behörden gemeldet habe. „Auch das Ordnungsamt wird an diesem Tag vermehrt im Einsatz sein und darauf ein Auge haben“, so Haas.

Keinesfalls dem Aufruf nachkommen

Zudem sein Appell: Die illegale Sammlung dürfe unter keinen Umständen unterstützt werden, Bürger sollen ihren Müll keinesfalls vor die Türe stellen. „Was vielen vielleicht nicht klar ist: Wer den Müll vor der Türe abstellt, macht sich dadurch selbst strafbar, da nicht gewährleistet ist, dass der Müll fachgerecht entsorgt wird.“ Unter Umständen landet dann der Abfall in der Natur und könne Umweltschäden verursachen.

Das könnte Sie auch interessieren

Bereits 2022 Berichte über solche Sammlungen

Und solche illegalen Sammlungen sind keine Seltenheit. 2022 informierte das Landratsamt Schwarzwald-Baar zuletzt über solche Aktionen, da zu der Zeit die genau gleichen Handzettel in diversen Gemeinden verteilt wurden. „Nicht nur, dass diese Sammlungen rechtlich unzulässig sind“, informiert das Landratsamt.

Entsorgung bezahlt letztendlich der Steuerzahler

„Durch solche Aktionen können die meist aus dem Ausland stammenden Gruppen leicht und gezielt nach brauchbaren und funktionierenden Gegenständen suchen, diese einsammeln und gewinnbringend veräußern“, schrieb das Landratsamt im Jahr 2022.

Nicht brauchbare Gegenstände bleiben dagegen liegen, werden teils als wilder Müll in der Natur entsorgt und müssen dann auf Kosten aller Bürger ordnungsgemäß entsorgt werden.