Die Feuerwehr Immendingen wird ihr neues Feuerwehrhaus voraussichtlich im Frühjahr 2023 beziehen. Nach Abschluss der Fachplanungen steigt der Aufwand für den Neubau gegenüber der ersten Kostenschätzung um 150.000 Euro auf 4,51 Millionen Euro. Zu diesem Anstieg kommt es trotz mehrerer noch erfolgter Streichungen. Vor allem bei der Außenanlage des neuen Domizils wurden Einsparungen vorgenommen, wobei die Feuerwehr unter anderem auf den geplanten, 13 Meter hohen Übungsturm verzichtete. Die Entwurfsplanung mit neuer, detaillierter Kostenberechnung für das Projekt hat der Gemeinderat einstimmig verabschiedet.
Die Planer Michael Ohnemus und Peter Bayer von den ArGe Architekten Waldkirch erläuterten den aktuellen Stand der Planung mit den vorgenommenen Änderungen sowie den Gründen für die Kostensteigerungen. Nach der im Juli 2020 im Gemeinderat vorgestellten Vorentwurfsplanung hatten inzwischen die Fachingenieure ihre genauen Pläne für das neue Gebäude vorgelegt. Dazu zählten die Fachpläne des Bodengutachters, der Bauphysik- und Tragwerkexperten sowie der Fachleute für Technische Gebäudeausrüstung, Elektroausstattung, Brandschutz und Außenanlagen.
Ein Brandschutzkonzept wurde neu entwickelt
Nach Abschluss dieser Fachplanungen zum Jahresende 2020 hätte das Feuerwehrhaus statt der erwarteten 4,36 Millionen Euro etwa 400.000 Euro mehr gekostet. Anders als in der Vorentwurfsplanung ist beispielsweise vor dem Bau noch ein Bodenaustausch von 1,20 bis 1,50 Metern des Untergrunds nötig, es wurden weitere wichtige Ausstattungsteile und Mobiliar in das Gebäude integriert sowie ein Brandschutzkonzept entwickelt, das zunächst nicht in dieser Form für notwendig erachtet worden war.
Um die Mehrkosten wieder zu verringern, nahmen Architekten und die Gemeinde Immendingen in enger Abstimmung mit der Feuerwehr Reduzierungen an dem Projekt vor. Neben dem Übungsturm entfällt auch das zunächst vorgesehene Außenlager, ebenso die geplante Schrankenanlage. Am Gebäude und im Inneren wurden verschiedene kleinere Veränderungen vorgenommen. Weiter bestehen bleiben aber die Grundzüge des neuen Feuerwehrhauses: Es ist ein zweistöckiger, rechteckiger Komplex mit einer dominanten Fahrzeughalle, die für fünf Fahrzeuge Platz bietet. Auf gleicher Ebene befindet sich die Funkzentrale. Die Garderoben zum Umziehen sind für 50 Männer, zehn Frauen und 16 Jungfeuerwehrleute angelegt. Im Obergeschoss befinden sich ein Schulungsraum, ein Kameradschaftsraum, ein Kommandantenbüro sowie ein Raum für die Jugendfeuerwehr.
Mehrkosten, obwohl weniger gebaut wird
Nach den Streichungen ist der Neubau „nur“ noch 150.000 Euro teurer, als es die erste Kostenschätzung vorsah, und soll nun 4,51 Millionen Euro kosten. „Das ist eine Situation, die man sich so nicht wünscht“, so Bürgermeister Manuel Stärk. „Wir haben Mehrkosten, obwohl weniger gebaut wird.“ Wie Ortsbaumeister Martin Kohler erläuterte, werden 2,7 Millionen Euro im Etat 2021 finanziert, 1,8 Millionen Euro 2022. Die Fachförderung von 410.000 Euro sei im Januar genehmigt worden. Aus dem Ausgleichsstock erhofft man in diesem Jahr weitere 450.000 Euro Beihilfe.