Franz Dreyer

Zu einem großen Fest für Hattingen und die Gesamtgemeinde wurden die Hattinger Narrentage. Tausende Besucher, Musikanten und Hästräger machten Hattingen drei Tage lang zu einer pulsierenden Narrenhochburg. Eine Mega-Sause in dieser Dimension gab es in der Geschichte von Hattingen und der Dorffasnet noch nie. Der Narrenverein erwies sich als beispielhafter Gastgeber. Er schrieb geradezu Fasnachtsgeschichte.

Im typisch synchronen Stechschritt durch die Hattinger Hauptstraße: die Hansel und Gretle der Immendinger Narrenzunft.
Im typisch synchronen Stechschritt durch die Hattinger Hauptstraße: die Hansel und Gretle der Immendinger Narrenzunft. | Bild: Roland Sigwart

Zum Auftakt gab es am Freitag einen stimmungsvollen Nachtumzug mit 42 Gruppen, Musiken und über 2000 Hästrägern. Die große Zahl der Zuschauer war begeistert und vergnügte sich lange in der Festmeile mit 32 Zelten und Besenwirtschaften. Der Samstag gehörte zunächst dem närrischen Nachwuchs. Dem Kinderumzug mit elf Gruppen, angeführt von den Hattinger Jungmusikern, folgte die Aufstellung des Narrenbaumes durch die Zimmermannsgilde. Den Kindernachmittag in der Festhalle bereicherten auch Gruppen befreundeter Zünfte.

Schwer an seiner Rätsche zu tragen hatte dieser Narrenrat der Sipplinger Fasnachtsgesellschaft beim großen Sonntagsumszug der ...
Schwer an seiner Rätsche zu tragen hatte dieser Narrenrat der Sipplinger Fasnachtsgesellschaft beim großen Sonntagsumszug der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee. | Bild: Roland Sigwart

Beim Brauchtumsabend steigerte sich die Stimmung immer mehr und schäumte bald über. Ein grandioses Vergnügen bot auch die zweite Partynacht. Bei flotter Musik ließ das kulinarische Angebot in den Lauben und Buden keine Wünsche offen.

Neben unzähligen Musikkapellen machten auch einige Guggemusiken mit wie auf unserem Bild die aus Hintschingen.
Neben unzähligen Musikkapellen machten auch einige Guggemusiken mit wie auf unserem Bild die aus Hintschingen. | Bild: Roland Sigwart
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Nach der wunderbaren Messe für Narren mit Pfarrer Martin Patz gab es beim Zunftmeisterempfang viel Lob und „ereignisreiche Taten und Worte in Versform“, so Landvogt Raily Mink . Viel Hirnschmalz floss in die tollen Vorträge „Der Hugger braucht in den nächsten Wochen viel Kraft“, zur Stärkung gab es deshalb für ihn von Landrat Bär Hintschinger Hasenbollen. Mit gewohnt treffendem Reim übergab Minister Wolf dem Narrenchef ein Hutzlbrot, stimmte das Hattinger Narrenlied an und titulierte den Ortsvorsteher als „Mister Coca-Cola„. Voller Stolz auf die Hattinger Narren würdigte Hugger deren Leistungen. Präsident Rainer Hespeler bescheinigte Hugger als „Rottweiler“ ein echter Kampfhund zu sein.

Winke, winke: die Holzklötzle aus Zimmerholz.
Winke, winke: die Holzklötzle aus Zimmerholz. | Bild: Roland Sigwart

Ausnahmezustand herrschte dann am Sonntagnachmittag beim großen Narrenumzug, gestaltet von über 53 Zünften und 3700 Hästrägern. Wie ein bunter Lindwurm schlängelte sich der Umzug durch die geschmückten Straßen und wurde von den Tausenden von Zuschauern mit Begeisterung empfangen. Vorsitzender Karl-Heinz Trutzl zog mit großem Dank an die Beteiligten eine positive Bilanz über die gelungenen Narrentage, die ohne besondere Vorkommnisse abliefen.

Auf dem Weg zu ihrem Laichgewässer? Die Mitglieder der Froschzunft Hoppentenzell.
Auf dem Weg zu ihrem Laichgewässer? Die Mitglieder der Froschzunft Hoppentenzell. | Bild: Roland Sigwart
Die Hattinger Lege mischten im kunterbunten Umzugstrubel auch kräftig mit.
Die Hattinger Lege mischten im kunterbunten Umzugstrubel auch kräftig mit. | Bild: Roland Sigwart
Viel Prominenz beim Zunftmeisterempfang (von links): Präsident Rainer Hespeler, Bürgermeister Markus Hugger, Minister Guido Wolf, ...
Viel Prominenz beim Zunftmeisterempfang (von links): Präsident Rainer Hespeler, Bürgermeister Markus Hugger, Minister Guido Wolf, Altbürgermeister Helmut Mahler, Landrat Stefan Bär. | Bild: Franz Dreyer
Weicheier: Die Narrenräte der Welschinger Zunft rückten mit Regenschirmen an.
Weicheier: Die Narrenräte der Welschinger Zunft rückten mit Regenschirmen an. | Bild: Roland Sigwart