Immendingen – Aus dem seit 2010 in Immendingen bestehenden Schulversuch mit Nachmittagsbetreuung der Grundschüler nach dem Unterricht und Mittagessen in der Mensa wird ab dem kommenden Schuljahr eine Ganztagsschule. Die Kinder werden acht Stunden unterrichtet und betreut. Dazwischen gibt es einen Mittagsblock mit Essen, davor und danach eine Buskinder-Betreuung. Das Angebot gilt von Montag bis Donnerstag und am Freitagmorgen. Wie schon bisher bleibt die Teilnahme der Schüler an der Nachmittagsbetreuung freiwillig und liegt in der Entscheidungsbefugnis der Eltern. Allerdings ist jetzt eine verbindliche Anmeldung der Kinder notwendig.
„Die Gemeinde Immendingen war schon in Zeiten von Bürgermeister Helmut Mahler Vorreiter bei der Ganztagsbetreuung von Grundschülern“, erläuterte Bürgermeister Manuel Stärk zu Beginn bei der Beratung des Themas im Gemeinderat. Das Interesse an den Nachmittagsaufenthalten in der Schule sei immer mehr angestiegen. Heute werden bis zu 120 Grundschüler täglich betreut. „Wir haben einen vielfältigen Strauß an Angeboten, auf den wir sehr stolz sind“, so Stärk. Die kommunale Betreuung solle in ihrer bisherigen Form auch beibehalten werden.
Inzwischen gibt es nun aber in Baden-Württemberg einen Anspruch auf ganztägige Förderung der Grundschulkinder, der spätestens zum Schuljahr 2025/26 in Kraft tritt. Ab diesem Zeitpunkt gilt er für Erstklässler, danach jährlich für eine Grundschulklasse mehr, bis ab 2029 alle Grundschüler gefördert werden. Damit geht die Zuweisung und Bezahlung von Lehrerstunden für die Ganztagsschulen einher. Im Fall von Immendingen sind es für die derzeit 81 gemeldeten Kinder, die in vier Gruppen eingeteilt werden, 48 Lehrerstunden. Dies erläuterten die beiden Lehrerinnen, die das kommissarische Schulleitungsteam der Schlossschule bilden, Carmen Fritschi und Anna Güttner. Ein Teil der Lehrerstunden wird in Ermangelung von Lehrern sozusagen ausbezahlt und kommt der Ganztagsbetreuung zugute.
Und so soll der Tagesablauf in der Immendinger Ganztagsschule aussehen: von Montag bis Donnerstag eine kostenpflichtige Frühbetreuung der Gemeinde zwischen 7.15 und 7.45 Uhr, danach bis 12 Uhr Unterricht mit Pausen und von 12 bis 13.45 Uhr ein Mittagsband mit kostenpflichtigem Essen in der Mensa oder, auf entsprechende Meldung der Eltern, auch zuhause. Nachmittags gibt es Hausaufgabenbetreuung und Wahlangebote bis 15.45 Uhr beziehungsweise mittwochs Nachmittagsunterricht mit abschließendem freiem Spiel. Die Buskinder werden danach kostenfrei durch die Gemeinde noch bis 16.30 Uhr betreut. Am Freitag ist von 7.45 bis 12 Uhr Unterricht. Ab 7.15 Uhr gibt es Buskinderbetreuung.
Der Besuch der ganztägigen Schule steht den Kindern zwar frei. Ab der offiziellen Einführung müssen die Eltern sie bei Bedarf aber für einen bis vier Tage pro Woche verbindlich anmelden, was auch den Überblick über die Nutzung der Angebote erleichtern soll. Eine Diskussion ergab sich im Gemeinderat über die Frage der Verbindlichkeit des Mittagessens in der Mensa. Je nach Wunsch der Eltern können die Kinder ihre Mittagspause trotz Anmeldung auch daheim verbringen. Gerade für Schüler, die sonst während des Tages keine warme Mahlzeit erhalten, wird das Mensa-Angebot aber weitergeführt.
Der Gemeinderat stimmte dem Wechsel vom Schulversuch zur Ganztagsschule mit einer Enthaltung zu.