Immendingen-Zimmern – Die Rückkehr von Störchen löst in der Regel Freude aus, da man dies mit einem nahenden Frühling verbindet. Wegen der eisigen Temperaturen besteht jedoch auch die Sorge, die sympathischen Vögel könnten dadurch Schaden nehmen.
In dem Nest auf dem Elektromasten in der Adamsgasse in Zimmern ist bereits ein Storchenpaar zu sehen. Es hat sich dort niedergelassen, obgleich die Nächte derzeit noch knackig kalt sind. Der Strochenbeauftragte aus Hochemmingen, Manfred Bartler, kann die Bedenken jedoch zerstreuen. „Dass Störche sich in unseren Breiten bereits jetzt aufhalten, ist etwas Normales. Sie können bis zu zwei Wochen bei bis zu 20 Grad minus aushalten. Das Wichtigste ist, dass die Tiere Futter finden, derzeit vorwiegend Mäuse“, klärt Bartler auf. Es sei nicht mehr so, dass die Störche im Herbst aufbrechen und in das afrikanische Winterquartier fliegen würden. Dies seien nur Ausnahmen. Vielmehr führe ihre Winterreise, mitunter bedingt durch die milderen Winter, inzwischen vorwiegend nach Frankreich oder Spanien.
Für den Zuzug sind also nicht die vorherrschenden Temperaturen entscheidend, sondern vielmehr die Möglichkeiten, Nahrung finden zu können. Falls nochmals ein starker Wintereinbruch mit geschlossener Schneedecke eintreten sollte, fliegen die Störche in wärmere Gegenden, beispielsweise an den Rhein oder nach Salem, wo Futter ausgelegt wird. „Wirkliche Wettergefahren sind für die Störche beispielsweise Hagel. Nasskalte Witterung wird den Jungtieren zum Verhängnis“, sagt Bartler. So konnte er im vergangenen Jahr in seinem Bezirk 82 verendete Jungstörche zählen.
Die größte Treue der Störche gilt ihrem Horst. Häufig treffen sich die Paare bei ihrem alten Nest wieder. Sie kommen jedoch nicht gemeinsam, sondern nacheinander. Die Vögel werden etwa neun Jahre alt, mit Ausnahmen bis 25 Jahre. Störche haben in Zimmern erstmals im Jahr 2000 ein Nest gebaut. Der Nachwuchs blieb im vergangenen Jahr jedoch aus.