Am neuen Immendinger Feuerwehrhaus haben in dieser Woche die Holzbauarbeiten begonnen. Das größte Hochbauprojekt der Gemeinde seit Langem kommt planmäßig voran und soll im dritten Quartal 2023 fertiggestellt werden. Angesichts explodierender Baupreise in vielen Bereichen ließ sich trotz mancher Einsparungen und gezielt wirtschaftlicher Bauausführung eine Kostensteigerung bei der Maßnahme nicht verhindern.
70 Prozent der Arbeiten vergeben
Statt der 2020 erwarteten 4,5 Millionen Euro wird das neue Domizil der Feuerwehr 4,9 Millionen Euro kosten, also rund neun Prozent mehr. „Stand heute sind inzwischen 70 Prozent der Bauarbeiten für das Feuerwehrhaus vergeben“, erläuterte Ortsbaumeister Martin Kohler bei der Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend. Er gab für das Gremium einen Überblick über die Kosten des Neubaus und die Veränderungen bei den drei großen Vergabeblöcken im Vergleich zu dem vor zwei Jahren gefassten Baubeschluss.
Projekt in einer sehr ungünstigen Zeit
„400.000 Euro über den vorgesehenen Baukosten zu liegen ist nicht schön, aber wir sind in der unglücklichen Lage mit unserem größten Hochbauprojekt seit Jahren in eine sehr, sehr ungünstige Zeit geraten zu sein“, bedauerte Bürgermeister Manuel Stärk. Es sei schon krass, zu sehen wie sich die Baupreise seit der Kostenberechnung 2020 entwickelt hätten.
Beim hohen Anteil der inzwischen vergebenen Arbeiten und dem Kostenanstieg von neun Prozent könne man aber fast schon sagen, dass die Gemeinde gerade noch mit einem blauen Auge davongekommen ist. Stärk: „Jammern hilft nichts, da müssen wir durch.“
dann auch eine ganze Reihe weiterer Baugewerke mit einstimmigem Votum. Trotz des taktisch geschickten Vorgehens des Ortsbauamts bei den Ausschreibungen und trotz der bei der September-Beratung gestoppten und neu ausgeschriebenen Aufträge mussten dabei allerdings erneut einige Baukostensteigerungen hingenommen werden.
Der große Posten der Fenster- und Türarbeiten wurde für 223.661 Euro an die Firma Hewe Glas- und Metallbau in Lahr vergeben. Gegenüber der Kostenberechnung von 2020 ergab sich eine Erhöhung von 51 Prozent. Bei den Trockenbauarbeiten war die Löffinger Firma Knöpfle mit 102.204 Euro, die günstigste Bieterin, lag aber ebenfalls deutlich über den Berechnungen von vor zwei Jahren.
Die Schlosserarbeiten für den Feuerwehrhausbau hatte die Gemeindeverwaltung ein zweites Mal ausgeschrieben, nachdem das vorige Ergebnis im September wegen Unwirtschaftlichkeit aufgehoben wurde. Nun ging der Auftrag für 46.423 Euro an die Firma Muschal aus Wellendingen, was gegenüber der ursprünglichen Kostenberechnung eine 47-prozentige Erhöhung bedeutete. Immerhin hatte man mit der erneuten Ausschreibung noch 13.991 Euro gegenüber dem September-Angebot von 60.414 Euro eingespart.
Richtfest am 22. November
Ähnlich sah es bei den Torarbeiten aus, die ebenfalls aufgehoben und neu ausgeschrieben wurden. Gegenüber dem ersten „günstigsten“ Angebot von 191.000 Euro lag nun die billigste Bieterin, die Firma Fox Tortechnik aus Pfullendorf, mit 110.114 Euro deutlich darunter und kam der einstigen Kostenberechnung wesentlich näher. Die Pfosten-Riegel-Fassade wurde für 43.634 Euro ebenfalls an die Firma Hewe Glas- und Metallbau vergeben. Wie Bürgermeister Stärk abschließend informierte, ist das Richtfest für das neue Feuerwehrhaus am Dienstag, 22. November, geplant.