Lothar Herzog

Nach rund eineinhalbjähriger Schließung wird im Traditionsgasthaus „Kranz“ in Burgberg jetzt wieder Bier ausgeschenkt und werden Speisen serviert. Mit der Übernahme der Gaststätte in der Ortsmitte, die jetzt in vierter Generation betrieben wird, geht für Inhaber Florian Patsch ein Herzenswunsch in Erfüllung.

Langjährige Leidenschaft fürs Kochen

Die gastronomische Leidenschaft scheint dem 39-Jährigen in die Wiege gelegt worden sein. Seit über 100 Jahren ist der „Kranz“ ein Familienbetrieb. „Schon in meiner Kindheit liebte ich es, bei meiner Großmutter in der Küche zu stehen und aus einfachen Zutaten herrliche Gerichte für die ganze Familie zu kochen“, erinnert sich der Gastwirt.

Kochlehre in Baden-Baden

Was lag da näher, als im Hotel „Badischer Hof“ in Baden-Baden den Beruf des Kochs zu lernen? Den Schritt in die Selbstständigkeit wollte er damals noch nicht wagen und absolvierte eine zweite Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Die Leidenschaft fürs Kochen behielt Florian Patsch auch während der Tätigkeit in der Industrie bei. Er half seiner Mutter in der Gasthausküche und kochte für Veranstaltungen außer Haus.

Lange gehegter Traum verwirklicht

Dennoch bewies er viel Mut, gerade in der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie das Lokal wieder zu öffnen. „Das Elternhaus drohte in fremde Hände zu geraten. Und weil ich daran sehr hänge, habe ich den Entschluss gefasst, es zu kaufen“, nennt der Jungwirt die Hauptgründe. „Wenn sich die Möglichkeit bietet, seinen Traum zu verwirklichen und das Hobby zum Beruf zu machen, dann muss man sie ergreifen“.

Bei der Renovierung des Gasthauses „Kranz“ in Burgberg lässt Inhaber Florian Patsch historisches Fachwerk und ...
Bei der Renovierung des Gasthauses „Kranz“ in Burgberg lässt Inhaber Florian Patsch historisches Fachwerk und Wandvertäfelung wieder freilegen, um dem Lokal den urigen Stil zurückzugeben. | Bild: Lothar Herzog

Kräftig in die Renovierung investiert

Bevor Patsch jetzt wieder Schnitzel und Steaks in der Küche brutzeln konnte, investierte er kräftig in die Renovierung. Mit der Freilegung der Wandvertäfelung und des historischen Fachwerks hat sich der Gastraum völlig verändert. Der Thekenbereich wurde anders platziert und erweitert, die Küche neu gefliest und mit besseren Geräten ausgestattet. Geblieben sind die Holzdielen- und Parkettböden, die abgeschliffen und neu versiegelt wurden.

Unter Corona-Bedingungen können 50 Gäste bewirtet werden

Etwa 100 Gäste können bewirtet werden, wenn die Corona-Beschränkungen aufgehoben sind. Derzeit sind es etwa 50. Weitere 120 Besucher sollen einmal im Biergarten im bayerischen Stil im Außenbereich einkehren können – die bauliche Umgestaltung hat sich Patsch für 2021 vorgenommen.

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Regionale und saisonale Produkte

Auf der Speisekarte stehen bürgerliche Gerichte mit regionalen und saisonalen Produkten. Im Ausschank gibt‘s Biere von der Waldhaus-Brauerei sowie Weine aus der Region.

Stammgäste sind wieder da – und auch jüngere Leute

Über den bisherigen Verlauf will sich Patsch nicht beklagen. „Ich habe mich über den Zuspruch aus dem Ort und der Umgebung sehr gefreut. Frühere Stammgäste kommen wieder und auch jüngeres Publikum“, so der Wirt. Er sieht sein Tätigkeitsfeld in der Küche, Mutter Renate übernimmt die Bewirtung. An den Wochenenden wird das Duo von weiteren Familienmitgliedern sowie Aushilfskräften unterstützt.