Mit der Schließung des Unadinger Posthaus geht eine Ära zu Ende, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Pfarrhisler Egon Albert aus Göschweiler besuchte als letzte Gruppe mit seinen Wanderfreuden die langjährige Wirtin "Rosel" Lankes, bevor sich die Tür des Gasthauses für immer schloss. Bei ihr und ihrem verstorbenen Ehemann Friedhelm fühlte sich die Göschweiler Gruppe immer sehr wohl. Zahlreiche Wanderer und Stammgäste mussten nun ihrem Posthaus Adieu sagen. "Mit der Schließung des Posthauses verliert die Region nicht nur ein Traditionshaus, sondern die Wanderer auch eine wichtige Einkehrmöglichkeit", bedauerte Egon Albert.

21 Jahren hatten Friedhelm und Rosemarie Lankes das Posthaus betrieben und die Gäste versorgt. Die Rheinländer-Wirtsfamilie hatten das Posthaus 1994 gekauft und dem geschichtsträchtigen Haus wieder Leben eingehaucht. Unter ihrer Regie wurde es wieder zum beliebten Ausflugs- und Wanderlokal.

1779 wurde das Posthaus als Pferdewechselstation und Herbergsbetrieb an der Postroute von Brüssel nach Innsbruck erbaut. "Das Posthaus ist ein einzelnes steinernes Haus zwischen zwei ziemlich hohen mit Nadelwald bewachsenen Bergen", schrieb beispielsweise einst Heimatforscher Emil Ketterer in seiner Chronik.

Kein Wunder, dass es in dieser Gegend immer wieder Überfälle gab. Allerdings stand das Posthaus im Postloch direkt an der Landstraße und führt zu einer Verkürzung des Wegs. Die wechselvolle Geschichte des Posthauses zeigt immer wieder interessante Stellen. Im Jahr 1854 übernahm Karl Straub das bisherige fürstenbergische Erblehen. Nach einer einer einmaligen Zahlung wurde das Posthaus zu seinem Eigentum. Mit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Neustadt-Donaueschingen 1901 war die Wirtschaft nicht mehr rentabel und wurde verkauft. Zu Anfang des Ersten Weltkrieges diente das Haus als französisches Kriegsgefangenenlager, später zogen obdachlose Familien ein. 1944 war es Wilhelm Wirtz, der das beschädigte Wohnhaus sanierte und 1950 die Gastwirtschaft "Zum Alten Posthaus" eröffnete.