Seit 25 Jahren engagiert sich Ehrennarrenvater Hermann Nägele für den Fastnachtsnachwuchs. Jedes Jahr wird die Zunftstube zum Narren-Unterrichtsraum für Kinder aus den Kindergärten und den Grundschulen aus Löffingen, dem Löffinger Ösch und auch darüber hinaus.

  • Die Zukunft der Fasnet: „Der Narresome ist unsere Zukunft und wir müssen alles daran setzen, diesen für die Fastnacht zu begeistern“, beschreibt der Ehrennarrenvater der Löffinger Laternenbrüder, Hermann Nägele, sein großes Ziel. Seit 25 Jahren gibt er in der Zunftstube Fastnachtsunterricht, für Schüler, Kindergartenkinder und auch Kindergruppen aus der gesamten Region. „In der Saison sind dies 80 bis 100 Kinder“, erzählt Hermann Nägele, der mit Herzblut und Leidenschaft den Narresome unterrichtet.
  • Fasnetbrauchtum erklärt: Die Löffinger Zunftstube ist nicht nur ein Domizil des Löffinger Narrenvereins, sondern steht auch für die Fastnachtskultur im Allgemeinen. Die Löffinger Fastnachtsfiguren sind auch sinnbildlich mit Narrenfiguren aus anderen Narrenvereinen zu sehen. Bei auswärtigen Gruppen zeigt Hermann Nägele dieses gemeinsamen Fastnachtsbrauchtum auf, das von Ort zu Ort seine Besonderheiten aufweist. Die Löffinger Kinder wollen natürlich die Löffinger Fasnetfiguren genauestens erklärt wissen. „Ist das ein Polizist?“, fragt der der kleine Kevin. „Naja fast“, erklärt Hermann Nägele, „es ist ein Löffinger Narrenpolizist“. Dass dieser Geselle mit den vielen Orden während der Fastnacht nach dem Rechten schaut, leuchtet den Kindern ein. „Wie erkenne ich einen Laternenbruder?“, fragt Nägele. Die Antwort kommt prompt von einer Schülerin: „An der Laterne.“ Ein Grinsen rutscht über das Gesicht des Ehrennarrenvaters als er sagt, dieser ist wohl schöner als ich und deutet auf die mannsgroße Figur, welche in der Gruppe der Löffinger Fasnetfiguren steht und von einem mutigen Kindergarten-Junge ein spontanes Ja bekommt. „Kinder sagen die Wahrheit“, so Nägele, der sein Ebenbild nochmals genauer in Augenschein nimmt. Die Hexen kennen die Kleinen, aber auch die Hansele, die Gutzele werfen. Schwierig wird es mit dem Reichburgmali und den Hemdglonkern. „Warum haben die ein weißes Hemd?“, so Hermann Nägele. Nein, nicht weil sie Bäcker seien wie er, sondern dies hätte etwas mit der Kirche, dem Ende der Fastnacht und dem Anfang der Fastenzeit zu tun.
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  • Hanselesprüchle beliebt wie nie: Schon im Kindergarten, so erklärten die beiden Erzieherinnen Carolin Müller und Julia Butsch, werden die Kinder auf die Fastnachtszeit vorbereitet. Dies gilt natürlich insbesondere auch für die Kinder mit Migrationshintergrund. Erstaunlich, wie alle Kinder die Hanselesprüchle auswendig konnten. Bei den Hanselesprüchle wird Dialekt gesprochen. Vor allem die etwas derben Narrensprüchle lieben die Kinder, ist es doch im normal etwas Verbotenes. Sie waren nicht nur der Eintritt in die Zunftstube, sondern für die Gutzele, welche Hermann Nägele verteilte.
  • Kinderbefreiung: Am Schmotzige Dundschdig erleben die Kinder hautnah die Fastnacht. Dann kommen der Laternenrat mit Hexen, Hansele und die Musik in die Kindergärten und Schulen, um die Kinder zu befreien. Auf der Fastnachtsbühne werden den Schulleitern die Schlüssel abgenommen und schulfrei verkündet. Die Burgkeiler laden nach der Befreiung in den Saal der Tourist-Info zur Kinderparty ein.