Silvio Fratamico, was ist dran am Gerücht, dass Sie nur noch einmal mit Fußball begonnen haben, um das Pokalspiel gegen den FC Wehr zu bestreiten?
Fratamico: Da ist überhaupt nichts dran (lacht). OK, dass ausgerechnet dieses Match am Mittwoch, 19.30 Uhr, das erste Pflichtspiel für die SpVgg Brennet-Öflingen nach dem Ende der fünfjährigen Spielgemeinschaft mit dem FC Wehr sein wird, ist tatsächlich eine Story, die man sich nicht ausdenken könnte. Aber, dass ich es mit 37 nochmals wage, hat ganz andere Gründe.
Die da wären?
Fratamico: Ich habe 2022 aufgehört, weil es nicht mehr ging. Ich hatte massive muskuläre Probleme. Nach jedem Spiel und Training plagten mich zwei Tage lang die Schmerzen. Seinerzeit war völlig klar, dass es das für mich war mit Fußball. Zudem erwarteten wir Zwillinge und ich wollte mehr Zeit für die Familie – was sehr gut gelungen ist.

Und nun mit 37 das Comeback?
Fratamico: Nachdem fest stand, dass es in Brennet wieder aktiven Fußball gibt, war mir klar, dass ich nach über 30 Jahren als Fußballer irgendwann mein letztes Spiel gerne im Trikot der SpVgg Brennet-Öflingen absolvieren möchte.
Aber reizvoll ist das Pokalspiel schon?
Fratamico: Natürlich! Bei den Wehrern stehen in Fabian Schmidt und Marco Götz noch zwei Ur-Brenneter im Team. Unser Trainer Erkin Avul hat ja auch Wehrer Vergangenheit. Aber wir wollen uns nichts vormachen. Das Spiel kann Fluch und Segen sein. Wir wissen, wo beide Teams herkommen. Deshalb ist es oberstes Ziel, eine gute Vorstellung abzuliefern. Und wir hoffen auf eine tolle Kulisse bei der Pflichtspiel-Premiere.
Auf welchen Wehrer Gegenspieler freuen Sie sich ganz besonders?
Fratamico: Für mich ist fraglich, ob ich spielen kann. Da ich verletzt bin, werde ich wohl eher aus Zuschauer dabei sein. Ich konzentriere mich auf den Saisonstart, am Sonntag, um 14 Uhr, gegen die SpVgg. Wehr II. Zuvor, um 11.30 Uhr, eröffnet unsere Zweite den besonderen Tag gegen den SV Karsau II.
Wir fit sind Sie eigentlich noch nach der dreijährigen Fußball-Pause?
Fratamico: Um die Fitness muss ich mir keine Sorgen machen. Ich laufe regelmäßig, bin oft mit dem Bike unterwegs. In Basel habe ich mir den Traum erfüllt, endlich mal einen Marathon zu laufen.

Beim Wehratallauf sind Sie auch regelmäßig am Start?
Fratamico: Wenn es passt, bin ich gern dabei. So wie 2024 mit Marcel Leitner. Allerdings muss ich am kommenden Sonntag verzichten. Der Saisonstart mit der SpVgg Brennet-Öflingen geht vor.
Welche Ziele habt Ihr euch gesetzt?
Fratamico: Wir wollen diese großartige Sportanlage in Brennet wieder mit Leben füllen. Es wurde vom Verein unheimlich viel dafür getan. Das Sportheim ist komplett renoviert, die Kabinen wurden auf Vordermann gebracht. Wir starten mit zwei Mannschaften. Natürlich wollen wir sportlichen Erfolg, doch in erster Linie geht es darum, dass wir das Vereinsleben reaktivieren.
Fragen: Matthias Scheibengruber