Löffingen-Unadingen Auf eine 50-jährige Erfolgsgeschichte blickt das Unternehmen Föhrenbach-Positioniersysteme aus Unadingen zurück. Die beiden Geschäftsführerinnen Bianca Föhrenbach und Marianne Föhrenbach-Ketterer öffneten für die ehemaligen und derzeitigen Mitarbeiter und deren Familie die Firmentore.

Am 27. Februar 1975 legte Manfred Föhrenbach in Unadingen die Basis für ein international anerkanntes Unternehmen. Mit viel Mut begann der gelernte Rundfunkmechaniker in der Garage und im Keller, sein Vorzeigeunternehmen aufzubauen. Die ersten Kundengespräche fanden am Biertisch im Keller statt, die ersten Mitarbeiter waren Ehefrau Roswitha und die Mutter, die Schwalbenschwanz- und Rollenführungen herstellten. Nicht nur seine Innovationskraft zeichnete den Firmengründer aus, sondern auch seine Begabung, zuzuhören und sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen.

Erster Großauftrag bei der Messe

Schon nach fünf Monaten traf man Manfred Föhrenbach auf Messen an. Hier kam auch der erste Großauftrag zustande: 18.000 Winkelgetriebe für Spielautomaten. Bei Problemlösungen und schwierigen Kundenwünschen kam Manfred Föhrenbach erst richtig in Fahrt, so seine beiden Töchter, die heute das Erbe des Vaters fortführen.

Schnell sprach sich in der Brache herum, dass in Unadingen ein Unternehmer arbeitet, der mit seinen Ideen auf verblüffende Weise unlösbar scheinende Probleme löst. Ein weiterer Schritt dieses Erfolgs war sicherlich auch der Aufbau eines Außendienstes. So platzte schnell alles aus den Nähten, und 1978 entstanden die ersten Produktionsräume im Anbau des Wohnhauses.

Am Samstagmorgen ging der Unternehmer häufig durch den Betrieb, überlegte Verbesserungen und klebte mit seinen Ideen beschriftete gelbe Zettel an die Maschinen. Am Montagmorgen wurden diese Ideen mit dem Team besprochen. Zwar gehören diese Zettel schon lange der Vergangenheit an, aber nicht der Gedanke dahinter. Heute seien diese durch ein Shopfloor-System und das firmeninterne Intranet abgelöst worden. Das Ziel der beiden Geschäftsführerinnen ist es, Lösungen zu finden, den Ressourceneinsatz zu optimieren und Produkte zu verbessern.

Damals wie heute steht das Unternehmen immer wieder vor großen Herausforderungen. Mutig und innovativ werden diese von der Familie Föhrenbach angegangen. Die Visionen setzte schon Firmengründer Manfred Föhrenbach mittels sinnvoller Innovationen immer wieder um: Ob ein flexibles, konfigurierbares Baukastensystem, auf den Kunden zugeschnittene Sonderlösungen oder Komplettsysteme, die man als eines der ersten Unternehmen anbot. Auch der Servicebereich war entsprechend kundenfreundlich.

Der Blick in die erfolgreiche Firmengeschichte zeigt, dass auch Hochschulen auf das erfinderische Unternehmen aus Unadingen aufmerksam wurden. So wurde das für die Herstellung von Grafitelektroden optimierte Fräszentrum F-UMG zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der Hochschule Karlsruhe entwickelt.

Heute zählt das Unadinger Unternehmen zu den führenden Herstellern von hochpräzisen Komponenten, Einheiten und Systemen für Linear- und Rundbewegungen in der Automatisierungstechnik und im Präzisionsmaschinenbau. Die Kunden heute kommen aus der Branche Maschinenbau, Medizintechnik oder Lasertechnik.

Auch nach dem unerwarteten Tod des Firmengründers 2019 bekannte sich die Familie mit vielen Veränderungen, Modernisierungen und Investitionen zum Unternehmen und zu den Standorten in der Schweiz, in Belgien und Irland. Geprägt von den Ideen und dem Innovationsgeist Manfred Föhrenbachs werde sich das Familienunternehmen auch weiterhin vielen Herausforderungen in der Technik, etwa durch die Digitalisierung, Industrie 4.0 oder die KI, stellen müssen, sind sich die Geschäftsführerinnen einig.