„Wehrhaftigkeit, Resilienz und Nachhaltigkeit“ lautete das Thema einer politischen Veranstaltung mit dem früheren Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, zu der die CDU-Stadtverbände Löffingen und Titisee-Neustadt gemeinsam einluden.

Schnell wurde den Besuchern bei dem Vortrag klar, dass die kommenden Zeiten wohl nicht viel friedlicher werden. Die weltweiten Konflikte, die vielen Fragen zur nationalen Sicherheit, die immer kritischer werdende Flüchtlingssituation, nicht funktionierende Wirtschaftssanktionen gegen die Autokraten und selbst der offene Ausgang der US-Wahlen lassen die Zukunft unsicher erscheinen.

Der ehemals höchste Soldat der Bundeswehr konnte von seinen zahlreichen persönlichen Erfahrungen berichten. Zum Thema der nationalen Sicherheit gebe es zwar nun eine Strategie, doch weder einen Zeit- noch Kostenplan dafür. Doch nicht nur die Politik sei hier gefragt, sondern jeder Bürger müsse für sich entschieden, ob er finanziell und/oder personell für diese Sicherheit unseres Landes bereit sei. Die Aufrüstung der Bundeswehr koste Geld. Bei der spannenden Diskussion zum Thema Bundeswehr kam sogar die Forderung auf, dass sich die CDU klar für eine Wehrpflicht aussprechen sollte, auch wenn sich dies derzeit nicht positiv auf die Wahlen auswirke.

Eberhard Zorn ist ein Verfechter der Wehrpflicht, allerdings für alle Geschlechter und mit einer großen Flexibilität. Wenig Hoffnung machte der General a. D., dass der Ukraine-Krieg bald zu Ende sein wird. Es sei ein „Abnutzungskrieg mit einer 1200 Kilometer langen Frontlinie geworden“.

Für Wladimir Putin sei die NATO die größte Bedrohung. An ihre Grenze zu gehen, könnte auch der Einmarsch der russischen Truppen in Moldawien, Transnistrien oder Georgien bedeuten. Eberhard Zorn rechnet, dass die russische militärische Schlagkraft in etwa fünf bis zehn Jahren soweit wiederhergestellt ist. Bis zu diesem Zeitpunkt müsse die NATO die eigene Wehrkraft ebenfalls sichergestellt haben.

Auch China mit der weltgrößten Armee sei nicht zu unterschätzen. Auseinandersetzungen im südchinesischen Meer störten den gesamten Welthandel. Deshalb appellierte Eberhard Zorn, die derzeitige wirtschaftliche Abhängigkeit schnellstens durch europäische oder gar deutsche Wirtschaftsstandorte zumindest zu verringern.

Die Auseinandersetzungen im Nahen Osten hätten ebenfalls Konsequenzen, wie beispielsweise Staaten wie der Irak, die Huthi im Jemen, die Hisbollah und Hamas zeigten. Instabile Staaten wie Mali würden ganz gezielt wirtschaftlich durch China und militärisch durch Russland aufgebaut. „Wir müssen im Westen einen langen Atem haben und uns keinesfalls auseinanderdividieren lassen, auch wenn es nicht leichtfällt“, so der Appell.