Stolz kommen Eva und Wolfram Wiggert aus Berlin zurück. Auf der internationalen Grünen Woche wurden sie vom Landwirtschaftsminister Cem Özedimir (Grüne) mit dem Bundespreis Ökologischer Landbau 2024 ausgezeichnet.
„Der Preis unterstreicht die Bedeutung nachhaltiger Landwirtschaft und honoriert die Pionierarbeit im Ökolandbau, den unternehmerischen Mut und die Leidenschaft“, unterstrich der Landwirtschaftsminister bei der Preisverleihung. Die Jury lobte vor allem die nachhaltige Ausrichtung der Bewirtschaftung auf dem Haslachhof, der damit eine hohe Wertschöpfung erziele. Durch die ständige Weiterentwicklung der Betriebszweige sei es Eva und Wolfram Wiggert gelungen, ihren Betreib ökologisch und ökonomisch nachhaltig und resilient zu gestalten.
Seit 20 Jahren hat sich der Haslachhof zu einem Vorzeigeprojekt entwickelt. Er verknüpft die drei Betriebszweige Mutterkuhhaltung, Ackerbau und Biogasanlage zu einer effektiven und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. „Die Kreislaufwirtschaft gelingt erst mit der Biogasanlage “, unterstreicht Landwirt und Agrar-Diplom-Ingenieur Wolfram Wiggert. Das Biogas-Speicherkraftwerk mit einer installierten Leistung von 2,6 Megawatt könne auf diese Weise bedarfsgerechten Strom für etwa 4000 Einwohner decken. Die Abwärme der Anlage wird zu 100 Prozent in das Nahwärmenetz der Löffinger Stadtwerke eingespeist. Das Substrat stamme zu über 90 Prozent von den eigenen Ackerflächen und dem Mist der eigenen Mutterkuhherde, den 90 Schwarzwälder Hinterwälder, die überwiegend mit Heu vom eigenen Betreib gefüttert werden. Was beim Biogasprozess übrig bleibt, landet als organischer Dünger wieder auf den Feldern.
Der Ackerbau mit ungewöhnlichen Kulturen ist ein weiteres Standbein, das für die Auszeichnung relevant war. Es wird kein Weizen angebaut, sondern Dinkel, Leindotter, Leinsamen, Hanf, Quinoa, Hafer und Einkorn. Darüber hinaus setzt sich das Paar für lokalen Umweltschutz ein.