Löffingen – Im Löffinger Ösch gibt es gleich mehrere Arten des Fasnetfunkens, die das Ende der Alten Fasnacht besiegeln. Während in Unadingen der Funken noch klassisch auf der Wanne von den Ur- und Wolfgalgenhexen aufgebaut, bewacht und dann auch angezündet wird, sind es in Reiselfingen die Münzlochgeiser und in Bachheim die Jugendlichen, die diese bäuerliche Tradition aufrecht erhalten. Die Fasnetfunken werden jeweils an exponierter Stelle mit Reisig, Stroh, Christbäumen und Holz aufgebaut, damit ihr Schein im Dunkeln der Nacht weit zu sehen sein wird. Doch auch bei diesen Haufenfunken gibt es von Ort zu Ort immer wieder kleinere Unterschiede. So wird etwa in Reiselfingen das Material um den gefällten Narrenbaum geschichtet, sodass dieser im Mittelpunkt des Funkens steht.
Noch eine Besonderheit gibt es im Löffinger Ösch in Reiselfingen und Göschweiler – die Fasnetkiechli. Diese in Fett gebackenen Köstlichkeiten sind üblicherweise am Schmutzigen Donnerstag auf den Tellern der Narren zu finden. In Reiselfingen werden diese von den Gorifrauen schon seit 30 Jahren in der Dietfurthalle gebacken, nachdem zuvor der Teig für mindestens 600 Kiechli – heute in der modernen Knetmaschine – zubereitet wurde. Schon seit mehr als 20 Jahren gibt es diese Köstlichkeiten auch in Göschweiler. Hier bekommen die weiblichen Mitglieder der Landjugend reichlich Teig, den sie dann im heißen Fett in der Bürgerhalle ausbacken. Auch hier liegen am Ende um die 600 Fasnetküchle im Korb. In beiden Ortsteilen werden diese Leckereien dann an die Menschen im Ort verkauft.
Scheibenschlagen in Dittishausen
Auf dem Berge Tabor, in Dittishausen, gehört zum Fasnetfunken auch das Scheibenschlagen. Diese Tradition gibt es meist im Schwarzwald und sie wird im Löffinger Ösch auch nur in Dittishausen gelebt. Es war wohl der Dachdeckermeister Alfons Steiger gewesen, der diese feurige Tradition von seiner Heimatgemeinde Geschwend bei Todtnau mit nach Dittishausen brachte. Die Scheiben aus Buchenholz werden zuerst auf Haselnuss-Stecken gesteckt und am Feuer zum Glühen gebracht. Bevor sie über den Schiebe-Tisch ins Tal geschleudert werden, heißt es „Schiibe, Schiibe – wem soll die Schiebe goh?“ Während die glühende Scheibe im hohen Bogen in Richtung Nachtwaid fliegt, wird ihr ein Spruch mit auf den Weg gegeben.
Pyramidenfunken in Göschweiler
Eine weitere Variation des Fasnetfunkens gibt es in Göschweiler. Zwischen drei Holzstangen werden vor allem auch Reisigwellen, die Ortsvorsteher Manfred Furtwängler mit seinen Helfern gebunden hat, eingebaut. Die Landjugend sorgt am Samstag für diese langen – 15 Meter und mehr können sie messen – Holzstangen, die dann zu einem Dreieck auf dem Funkenplatz aufgestellt und mit Querstangen verstärkt werden. Ganz oben kommt noch die Strohhexe darauf. Bisher gab es immer einen Vorfunken, der allerdings wegen der nahen Bebauung in diesem Jahr in eine Funkenschale umgewandelt wurde. Am Samstag wartete die Funkenparty mit Gemüsesuppe von Manfred Furtwängler, am Sonntagabend wurde der Funken angezündet.
Bei der Löffinger Fasnet sind vom Schmutzige Dunschdig bis zum Alte Fasnetsunndig bei vielen Fasnetveranstaltungen traditionell die sogenannten Zwanziger in ihren blauen Fuhrmannskitteln, den roten Hosen und mit dem 20er-Schild um den Hals anzutreffen. Am Sonntagnachmittag wurde der Narrenbaum auf dem Latschariplatz umgesägt und verlost. Dort wurden im Anschluss dann auch Dolden in einer Feuerschale entzündet. Damit ging für die Zwanziger ihre Amtszeit zu Ende.