Löffingen 105 Jahre jung ist der FC Löffingen, ein sportlich erfolgreicher Fußballclub mit vielen Höhen und Tiefen. Der Blick in die Chronik zeigt, dass erst im Jahr 1920 und damals auf einem Acker auf der Burg (Jungviehweide) die Ursprünge des FCL liegen. Zwar fehlten einst die primitivsten Voraussetzungen, doch damals wie heute im modernen Sportpark Haslach stand das Fußballspiel im Mittelpunkt, gepaart mit Mut und viel Eigeninitiative.
Gegründet wurde der FCL am 29. Januar 1921 im Gasthaus Linde, mit 22 Mitgliedern. Als Vorsitzender wurde Anton Fürst gewählt, der die Vereinsfarben Rot-Weiß bestimmte. Nur vier Wochen später war die Mitgliederzahl auf 141 angewachsen. Die Platzfrage beschäftigte den FCL über viele Jahre hinweg. Nach mehreren Stationen, wie etwa der Engelswiese am Schneekreuz, Felder am Steinbruch und Hämmerle erhielt der Verein von der Stadt 1923 eine minimale Fläche Ödland am Standort des heutigen Haslachstadions.
Ohne Bagger und Maschinen hieß es für die Fußballer, aus der Wildnis einen Sportplatz zu schaffen. Für die erforderlichen 3500 Reichsmark übernahm der Vorsitzende die selbstschuldnerische Bürgschaft. Einen entscheidenden Beitrag zu den Finanzen leistete die FCL-Theatergruppe, die mehrmals jährlich erfolgreich auftrat. 1924 konnte das erste Spiel stattfinden, der FCL hatte drei Mannschaften. 1925/26 erfolgte dann der erhoffte erste Aufstieg in die A-Klasse. 1932 wurde der FCL sogar ungeschlagener Meister in der A-Klasse. Schon damals etablierte sich eine große Jugendarbeit, doch dann beendete der Krieg alle weiteren Aktionen.
Der sportliche Idealismus und die große Kameradschaft brachten danach weitere Erfolge, doch auch vor sportlichen Tiefschlägen wurde der FCL nicht verschont. Das Besondere war, dass es bei diesen schwierigeren Zeiten keine Resignation gab. Mit Mut und Tatkraft kämpfte man sich wieder nach oben, unterstützt von Georg Tschiggfrei, Anton Geisinger und Bruno Laule, welche die Fäden des Vereins in den Händen hielten. Das 40-jährige Bestehen 1960 konnte sogar mit der Clubhauseinweihung gefeiert werden. Das Vereinsheim wurde dann 1968 erweitert. Eine richtige Sensation war die Aschenbahn im Haslachstadion, die es sonst in der Region nicht gab. 1967 wurde sogar eine Fluchtlichtanlage montiert.
Zum 50-jährigen Bestehen gab es ein großes Sportfest, das allerdings noch vom schrecklichen Unfall mit dem Tod von Gerhard Ludwig und den Schwerverletzten Bernd Vetter, Waldemar Zürcher und Gerhard Meier im Winter zuvor überschattet war. Ein Jahr später schlug das Schicksal erneut zu. Bei diesem Unfall verloren Klaus Zimmermann und Peter Bader das Leben, Wolfgang Benz und Manfred Kaufmann wurden schwer verletzt. Für Manfred Kaufmann folgte danach eine lebenslange schwere Behinderung. Trotzdem gehörte er immer zur FCL-Familie. 1975 ereilte der plötzliche Tod den 19-jährigen Spitzentorwart Clemens Kienzler im Spiel gegen Donaueschingen.
Sportlich ging es mit Trainer Rudi Stiegeler weit nach oben. 1974 stieg die erste Mannschaft sogar in die zweite Amateurliga auf, die man allerdings nach drei Jahren wieder verlassen musste. Der Verein hatte in der Zwischenzeit zehn Mannschaften, darunter auch 100 Jugendspieler. Diese langjährige engagierte Jugendarbeit zahlte sich aus. 2013/2014 stieg man unter Trainer Tobias Urban für acht Jahre in die Landesliga auf und nach einem kurzen Rückfall erneut im Jahr 2022. 2015/16 klopfte man sogar an die Tür der Verbandsliga.
Heute hat der Verein 13 Mannschaften, darunter elf Nachwuchsteams und eine Damenmannschaft, die auf drei Fußballplätzen ihrem Hobby nachgehen können. Damals wie heute zeichnet eine enorme Schaffenskraft die FC-Mitglieder aus. Nur durch das handwerkliche Geschick und die vielen Eigenleistungen, dazu die Unterstützung von Handwerkern, Helfern und natürlich der Stadt konnte Stück für Stück eine moderne zukunftsfähige Sportanlage geschaffen werden.