Bonndorf/Löffingen – Bürgermeister Marlon Jost bestätigte in der jüngsten Sitzung des Bonndorfer Gemeinderats den Vorstoß der Verwaltungen aus Bonndorf, Löffingen, Stühlingen und Friedenweiler hinsichtlich der L170. Die Initiative sei von Bürgermeister Josef Matt aus Friedenweiler ausgegangen.
Er habe sich selbst von dem Straßenzustand überzeugt, der nach einem Böschungsrutsch aufgetreten war. Letztlich müsse eine Institution Verantwortung für eine halbseitige Öffnung der Strecke übernehmen. Stadträtin Martha Weishaar (CDU) hatte dafür plädiert, dass es doch für den Berufspendlerverkehr bis zu einer bestimmten Tonnagebegrenzung – also kein Schwerlastverkehr – erlaubt werden sollte, die Strecke zu befahren. Weishaar regte einen vom Gemeinderat mit einer Bitte verfassten weiteren Brief an das Regierungspräsidium sowie an die Landtagsabgeordneten an. Patricia Schwanke-Kech (Bürgerliste) hält ein solches Schreiben prinzipiell für gut, allein: „Wer kontrolliert die Einhaltung einer solchen Regelung?“ Das RP sei in der Pflicht, nach dauerhaften Lösungen für befahrbare Straßenverbindungen zu suchen, so Tilman Frank (SPD). Axel Zorn, Bereitschaftsleiter des DRK-Ortsvereins Bonndorf, meldete sich in der Frageviertelstunde zu Wort. Die Sperrung könnte sich auch auf Rettungskräfte auswirken. Von der L170-Sperrung könnten Einsätze des Notarztes, des Rettungswagens und des Hausnotrufs betroffen sein, bekräftigte er auf eine Anfrage dieser Zeitung.
Kernfrage sei, ob die vorgeschriebenen Hilfsfristen in der Fläche eingehalten werden können. Grundsätzlich werde das dem Notfallgeschehen nächstgelegene Rettungsmittel aktiviert, erläutert er. Die Leitstelle in Waldshut sei für das DRK Bonndorf zuständig, die Leitstelle Freiburg für Löffingen, Schluchsee und Titisee-Neustadt. Der Notarzt in Bonndorf betreue beispielsweise die Ortschaften Göschweiler, Reiselfingen und Rötenbach mit. Die Anfahrtswege seien durch die Sperrung nun deutlich länger. Probleme könnte es bei einer Sperrung auch bei Rettungseinsätzen in der Wandersaison in der Wutachschlucht geben, die von der Schattenmühle aus erfolgen. Dies betreffe nicht nur das Thema Notarzteinsätze, sondern auch einen Einsatz der Bergwacht Wutach. Mitte Januar war ein Böschungsrutsch an der L170 offenkundig geworden. Das Regierungspräsidium regelte den Straßenverkehr zwischen dem Abzweig Boll (K6516) und der Schattenmühle zunächst durch eine Ampelanlage. Anfang Februar wurde die Strecke komplett gesperrt. Die Umleitung erfolgt seither von Löffingen über die B31 nach Titisee-Neustadt und Lenzkirch (L156/B315) und umgekehrt.
Das RP bereitet ein Sanierungskonzept für die L170 vor. Im nächsten Schritt sollen dann die Arbeiten ausgeschrieben werden.