Der Wunsch zum Bau komme von der Stadt St. Georgen, erläutert das Regierungspräsidium Freiburg in seiner Darstellung des Vorhabens. Darüber hinaus entspreche die geplante Strecke dem Zielnetz des Radverkehrsplans Baden-Württemberg und auch dem dringenden Wunsch des Landkreises Schwarzwald-Baar. Der vorliegende Entwurf beinhaltet die Vorplanung für einen etwa 2,7 Kilometer langen asphaltierten Rad- und Gehweges parallel zur B 33.
Ein Großteil der vorgesehenen Streckenführung verläuft unmittelbar neben der Bundesstraße. Die Straßenbaulast liegt bei der Bundesrepublik Deutschland als Eigentümerin der Bundesstraße. Das bedeutet, dass die Baukosten für den Geh- und Radweg durch den Bund getragen werden.
Das wäre schöner und ungefährlicher
Die Streckenführung ist es, für die Gemeinderat David Löttrich nur wenig Verständnis aufbringen kann. Nur 1,5 Meter neben der Bundesstraße zu fahren, sei für Radfahrer „untragbar“. Er plädierte für eine Streckenführung durch den Wald, die schöner zu fahren und für Familien mit Kindern auch wesentlich ungefährlicher sei. Ein Radweg unmittelbar neben der B 33 lade nicht zum Radfahren ein, so Löttrich.
Dem entgegneten die Vertreter des Regierungspräsidiums, die Streckenführung sei mit den Vertretern öffentlicher Belange wie zum Beispiel dem Forst abgesprochen und für gut befunden. Der Forst plädiere zum Beispiel klar für diese und nicht für eine Streckenführung durch den Wald. Außerdem sei eine Strecke durch den Wald nachts und für Frauen problematisch. Deshalb habe man sich für die Strecke unmittelbar entlang der B 33 entschieden, so Peter Spiegelhalter, Leiter des Referats Straßenbau Ost.
Im Wald ist es kälter und früher dunkel
Gemeinderat Peter Kaiser verwies zudem darauf, dass viele Berufstätige das Rad für den Weg zur Arbeit nutzen. Da werde der kurze Weg favorisiert. Umwege, wie die 900 Meter längere Route durch den Wald, seien da nicht gefragt. Lukas Weschle und auch Sabine Roth schlossen sich dieser Meinung an. Sie verwiesen auch darauf, dass für Ausflugsfahrten nach wie vor die Waldwege zur Verfügung stehen. Auf den Wegen im Wald sei es außerdem in den trüberen Jahreszeiten abends schneller dunkel und auch Schnee liege dort länger, ergänzte Sabine Roth die Liste der Argumente.
Bürgermeister will den Kompromiss
An einem Kompromiss war Bürgermeister Rudolf Fluck gelegen. Auch er empfindet die Route unmittelbar neben der Bundesstraße als nicht gut, weiß aber um die Wichtigkeit der Radwegeverbindung und möchte diese auf keinen Fall blockieren.
Nach der Abstimmung konnten die Vertreter des Regierungspräsidiums merklich aufatmen. Bei einer Gegenstimme von David Löttrich und der Enthaltung von Rudolf Fluck genehmigte der Gemeinderat die Pläne des Regierungspräsidiums mehrheitlich. Mit einem Baubeginn kann frühestens Ende 2022 oder sogar erst 2023 gerechnet werden. Zuvor sind weitere Planungsschritte wie umweltschutzrechtliche Prüfungen und die Eigentumsübertragung der Grundflächen im Wesentlichen von der Gemeinde Mönchweiler an den Bund erforderlich.
Verkehrskonzept für Radwege soll das Radler-Leben leichter machen
In der Gemeinde Mönchweiler selbst soll darüber hinaus ein Verkehrskonzept für Radwege künftig das Leben der Radfahrer erleichtern. Ein Förderprogramm des Bundes ermöglicht für Neu-, Um- und Ausbauten einschließlich erforderlicher Planungsleistungen eine Förderung von 75 bis 80 Prozent der anrechenbaren Kosten. Zunächst soll, so beschloss der Gemeinderat, durch ein Fachbüro ein Radverkehrskonzept erstellt werden. Im Fokus werden insbesondere Lückenschlüsse der Radweganbindungen aus Richtung Villingen, Königsfeld und Obereschach sowie auch mögliche Radfahrschutzstreifen in der Hindenburg- und der Herdstraße sein.
Einige wichtige Projekte stehen im Fokus
Bei Gemeinderat Peter Kaiser läuft die Gemeindeverwaltung mit diesem Vorschlag offene Türen ein. Für ihn hat aber „der Radweg entlang der Königsfelder Straße oberste Prio“. Renate Heppe-Debus äußerte in der Diskussion Zweifel an der ausreichenden Straßenbreite für einen Schutzstreifen in der Hindenburgstraße. Für Andreas Staiger ist die richtige Beschilderung mit Wegweisern ein unentbehrliches Argument und für Sabine Roth muss die Anbindung vorhandener Radwege deutlich verbessert werden. Die Beurteilung all dieser Ansatzpunkte erhofft sich das Gremium nun von den Fachplanern. „Dann können wir innerorts die Lenkung des Radverkehrs richtig hinbekommen“, hofft Bürgermeister Rudolf Fluck.