Mönchweiler – Bürgermeister und Gemeinderat von Mönchweiler konnten sich jetzt auf Vergabekriterien und Bauplatzpreise für Bauplätze im klimaneutralen Baugebiet Kälberwaid einigen. Man hat Kompromisse gefunden. Einstimmig legte der Gemeinderat jetzt auf deren Grundlage sämtliche zum Start der Bauplatzvergabe notwendigen Bedingungen fest. Bis zum Juli soll jetzt die Vergabe der Bauplätze starten.
Weil die Käufer ein kostensicheres und von fossilen Brennstoffen unabhängiges Energiekonzept erwartet und sich auch die Bauplatzpreise unterm Strich nicht von denen anderer Baugebieten der Region abheben, hofft man in Mönchweiler auf den Verkauf der Bauplätze. Die Bewerberzahl werde nicht mehr ein Vielfaches der Grundstückzahl sein, weiß Bürgermeister Rudolf Fluck. Mit gewisser Nachfrage rechnet er dennoch.
235 Euro pro Quadratmeter müssen Käufer von Grundstücken für Häuser mit maximal zwei Vollgeschossen bezahlen; 250 Euro die Bauträger der Mehrfamilienhäuser. Darin eingeschlossen sind neben den gewöhnlichen Erschließungskosten auch die Erschließungskosten für die Kalte Nahwärme. Der Zuschuss in Höhe von 1,9 Millionen Euro, den die Gemeinde zu guter Letzt doch noch vom Bund erhalten hat, wird in vollem Umfang über die Kalkulation der Bauplatzpreise an die Erwerber weitergegeben.
Eine Besonderheit des Baugebiets Kälberwaid ist die Wärmeversorgung. Alle Häuslebauer sind verpflichtet, ihre Gebäude ans Netz der Kalten Nahwärme anzuschließen. In diesem Zusammenhang schließen sie einen Wärmeliefervertrag mit der Gemeinde beziehungsweise einem Eigenbetrieb der Gemeinde Mönchweiler. Mit der Entwicklung und Berechnung des Wärmepreissystems und der Ausarbeitung des Wärmeliefervertrages beauftragte die Gemeinde Rechtsanwalt Matthias Weise. Seinen Entwürfen folgte der Gemeinderat jetzt einstimmig.
Demnach müssen die Bauherrn für die Erstellung des Hausanschlusses, bestehend aus Leitungen, Wärmepumpe, Pufferspeicher und Trinkwassererwärmer, einen Einmalbetrag bezahlen. Bei einer Heizlast bis zu 5,1 Kilowatt, wie sie beispielsweise ein kleines Einfamilienhaus braucht, fallen dafür 31.254 Euro an. Hinzu kommt in diesem Fall ein jährlicher Grundpreis von 1312 Euro für den Betrieb des Netzes und der Sonden sowie der Wärmeversorgung. Die Stromerzeugung erfolgt über die eigene Photovoltaikanlage, die jedes Haus haben muss.
Strittig war zwischen Bürgermeister und Gemeinderat, inwiefern Familien mit Kindern bei der Bauplatzvergabe bevorzugt werden sollen. Geeinigt hat man sich jetzt darauf, dass alle Bewerber einer ersten Runde für Einfamilien- und Doppelhäuser in den gleichen Lostopf kommen. Einheimische und auswärtige Bewerber werden gleich behandelt. Jeder kann sich bis zu sechs Grundstücke seiner Wahl aussuchen. Die Vergabe erfolgt nach der Reihenfolge der Auslosung. Wer bereits Grundbesitz hat, wird nachrangig berücksichtigt. Familien mit Kind erhalten nach Fertigstellung und bei Eigennutzung einen Baukostenzuschuss bis zu 10.000 Euro.
Die Grundstücke für Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser werden Bauträgern angeboten. Für die Mehrfamilienhäuser wird das nach dem jetzigen Beschluss des Gemeinderates die Isele Planbau sein, eine von zwei Gesellschaften, die in der vergangenen Sitzung ihre Konzepte vorstellten.