Mönchweiler – Wenn sich in Mönchweiler die Vertreter der örtlichen Vereine treffen, gibt es in aller Regel viel zu besprechen. So auch jetzt, als die Gemeindeverwaltung zum halbjährlichen Treffen in die Alemannenhalle geladen hatte. Von nahezu allen örtlichen Vereinen war mindestens ein Vorstandsmitglied anwesend. Die Tagesordnung war vollgepackt mit Themen unterschiedlichster Art.
Am grundlegendsten dürften die Änderungen sein, die die Verwaltung für die örtliche Vereinsförderung vorsieht. Seit einigen Jahren erhalten die Vereine für ihre Jugendarbeit und bei Investitionen Zuschüsse. Künftig möchte Bürgermeister Rudolf Fluck die Zahlung der Zuschüsse von der Teilnahme am Kinder- und Familientag der Gemeinde sowie an der Aktion Saubere Landschaft abhängig machen. „Beide Aspekte haben für mich einen hohen Stellenwert“, so der Bürgermeister. Außerdem fordert er von den Vereinen den verstärkten Fokus auf den Kinder- und Jugendschutz. Eigentlich bereits seit gut zehn Jahren verpflichtend, sollen sich die Vereine verpflichtend ein erweitertes Führungszeugnis von ihren in der Nachwuchsarbeit tätigen Mitgliedern vorlegen lassen. Die Gemeinde will ein entsprechendes Jugendschutzkonzept erarbeiten. Die nach neuesten Zahlen überall steigende Zahl von Vergehen gegen die Jüngsten mache diese Maßnahme unabdingbar, betont der Bürgermeister.
Schon in wenigen Wochen wird in Mönchweiler die zweite Auflage des Kinder- und Familientages stattfinden. Am 22. Juni sind von 10 bis 14 Uhr wieder alle Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren mit ihren Familien zu der Veranstaltung eingeladen, die im vergangenen Jahr ein riesiger Erfolg war. Jeder Verein wird sich dem Nachwuchs rund ums Schulgelände mit einer eigenen Station vorstellen. Organisator ist der Zukunftsausschuss mit Jugendkoordinator Patrick Haas.
Dabei könnte es sein, dass dieser Kinder- und Familientag eine der letzten Veranstaltungen des Jugendkoordinators in Mönchweiler sein wird. Patrick Haas bewirbt sich als Bürgermeister von Hüfingen. Für die Gemeinde, die Vereine und die Jugend des Ortes wäre seine Wahl ein bedeutender Einschnitt. In den Monaten seit dem Bestehen des Zukunftsausschusses konnten alle von tollen Projekten profitieren. Er sei deshalb bereits auf der Suche nach Lösungen für die möglicherweise notwendige Neubesetzung der Stelle, so Rudolf Fluck.
Auf jeden Fall nahezu unverändert stattfinden wird das Kinderferienprogramm gemeinsam mit der Gemeinde Königsfeld. Die ersten Vorbereitungen laufen bereits. Rathausmitarbeiterin Miriam Volk kündigte an, man sei aber noch auf der Suche nach einer Software, die bei der Anmeldung für die einzelnen Programmpunkte unterstütze. Die begrenzten Teilnahmeplätze sollen damit gerechter verteilt werden.
Ebenfalls in den Sommerferien wird in Mönchweiler ein internationales Jugendcamp stattfinden. Zwölf Jugendliche und junge Erwachsene aus aller Herren Länder werden im Rahmen dieses durch einen Verein für internationale Begegnungen organisierten 14-tägigen Camps den Naturlehrpfad „Unterwegs mit dem Mönch“ anlegen. Die örtlichen Vereine sind eingeladen, sich an der Gestaltung des Rahmenprogramms für die Teilnehmer zu beteiligen. So können Begegnungspunkte der Vereinsmitglieder mit den internationalen Gästen entstehen, wünschen sich Patrick Haas und Rudolf Fluck. Federführend verantwortlich für das Rahmenprogramm wird der Zukunftsausschuss sein. Spontan erklärten sich gleich mehrere Vereine zum Mitmachen bereit.
Der Jahresrückblick der Gemeinde, das sogenannte Weihnachtsmitteilungsblatt, ist regelmäßig eine beliebte Plattform für die Vereine, über ihre Arbeit im vergangenen Jahr zu berichten. Möglicherweise soll der Jahresrückblick künftig dennoch nicht mehr kostenlos an alle rund 1500 Haushalte verteilt werden, kündigten Rudolf Fluck und Miriam Volk an. Rund 7000 Euro habe allein der Druck im vergangenen Jahr gekostet. Gemeinsam mit dem Gemeinderat werde man eine kostensparende Lösung suchen, so der Bürgermeister. Denkbar ist ein Umstieg auf eine digitale Variante mit gleichzeitig deutlich niedriger Auflagenzahl der gedruckten Exemplare.
Bei der Organisation des Weihnachtsmarktes möchte der Bürgermeister, ebenfalls um Kosten zu sparen, diejenigen Vereine ins Boot holen, die sich durch die Bewirtung beim Markt Geld verdienen. Sie könnten den Bauhof beispielsweise beim Auf- und Abbau unterstützen, überlegt Rudolf Fluck.
Zudem sollen die Vereine, die bei jeglicher Gelegenheit in der Alemannenhalle wirten, künftig nicht mehr unkontrolliert auf die Küchenausstattung, insbesondere auf Geschirr und Besteck, zugreifen können. Es gebe dabei einfach zu viel Schwund, stellt die Gemeindeverwaltung fest. Ein mobiler Container, der die entsprechende Ausstattung beinhaltet und der nach jeder Nutzung kontrolliert wird, könnte eine Lösung des Problems sein. Die durch den Bürgermeister eingeforderte Eigenverantwortung der Vereine wird in diesem Punkt von den Vereinsvertretern auf jeden Fall eher kritisch gesehen. Das habe Potenzial für Ärger, blickten einige voraus. Ob das nicht mehr zeitgemäße Inventar der Küche ersetzt werden kann, muss zudem die kommende Haushaltsberatung der Gemeinde zeigen.
Zu guter Letzt war bei der Besprechung der Vereinsvertreter wieder einmal die Belegung der eigentlich Woche für Woche komplett ausgebuchten Alemannenhalle Thema. Die neu gegründete Mönchsee-Guggenmusik sowie die Feuerwehr sind auf der Suche nach Nutzungszeiten. Am Ende mache genaue Planung das Unmögliche möglich. Für beide Gruppen konnte durch die Kompromissbereitschaft der Vereine Übungszeit freigeschaufelt werden.