Mönchweiler – „Vielen Dank für die Gast-Freundschaft“: Mit diesen Worten bedankte sich Mönchweilers Bürgermeister Rudolf Fluck nach drei Tagen bei den Gastgebern in der Partnergemeinde Chabeuil. Rund 100 Gemeindevertreter, Vereinsmitglieder und viele sonstige Bürger waren übers Pfingstwochenende nach Chabeuil gereist, um gemeinsam mit den Franzosen das 40-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft zu feiern.
Dass dies eine Partnerschaft ist, die von den Menschen sowie von langjährigen und neuen Freundschaften sowie von tiefer Verbundenheit gelebt wird, war in Chabeuil in nahezu jeder Minute zu spüren. Hier ist nichts aufgesetzt oder gespielt. Es gibt Familien, die besuchen sich beinahe von Beginn der Partnerschaft an regelmäßig. Aber auch neue und erstmalige Besucher werden überaus herzlich willkommen geheißen. Wo aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse Worte fehlten, fand sich dennoch stets irgendein Weg der Verständigung.
Drei Tage in Chabeuil
Am späten Nachmittag kam die Reisegruppe aus Mönchweiler am Freitag mit zwei Bussen in Chabeuil an. Am Ortseingang wurde man von einer Gruppe Inlineskatern empfangen, die die Busse quer durch die Gemeinde zum örtlichen Kulturzentrum eskortierte. Nach der herzlichen Begrüßung folgte ein Abend in den Gastfamilien oder mit den Gastvereinen. Auch das eine Besonderheit dieser Städtepartnerschaft: Bei den gegenseitigen Besuchen wohnen die jeweiligen Gäste in Familien.
Am Samstag rollten dann drei Busse mit Franzosen und Deutschen zu einem gemeinsamen Ausflug in ein ehemaliges Kloster in den Bergen von le Diois und zum Besuch eines Weinkellers. Am Abend folgte die offizielle Feier des 40-jährigen Bestehens der Partnerschaft.
Beide Bürgermeister betonten in ihren Ansprachen, wie wichtig eine solch lebendige Partnerschaft nicht nur für die Menschen beider Gemeinden, sondern letztlich auch für den Frieden in Europa sei.
Die junge Generation begeistern
„Die Verständigung fängt dort an, wo wir für die Partnerschaftsarbeit brennen und junge Leute mit neuen Ideen integrieren. Es muss unser beider Ziel sein, die junge Generation für ein gemeinsames Europa zu begeistern und zu motivieren“, betonte Mönchweilers Bürgermeister Rudolf Fluck. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist gemacht. So knüpften in diesem und im vergangenen Jahr auch einige junge Menschen aus beiden Gemeinden bei den Partnerschaftsfeiern Kontakte. Aus Mönchweiler fuhren jetzt Vertreter des Zukunftsausschusses und der Landjugend mit nach Chabeuil.
Für Lothar Bösinger und Peter Kaiser hielt der Festabend eine Überraschung und besondere Ehre parat. Beide sind von Beginn der Partnerschaft an große Unterstützer derselben. Sie wurden als Ritter der „Confrérie des Chevaliers du taste Caillette“ willkommen geheißen. Damit kommt ihnen die Aufgabe zuteil, die Caillette, eine Spezialität der Region, zu bewahren und zu verteidigen sowie für sie Werbung zu machen.
Der Sonntag gehörte schließlich wieder den Vereinen und privaten Aktivitäten. Wer wollte, konnte außerdem an einer Führung durch Chabeuil teilnehmen. Später am Tag dann neuerlich ein Treffen im Kulturzentrum mit gemeinsamen Abendessen und musikalischen Darbietungen von Gruppen aus Chabeuil und Mönchweiler.
Am Montagmorgen hieß es dann schließlich Abschied nehmen. „Die vier Jahre bis zum nächsten großen Treffen erscheinen schon jetzt viel zu lang“, stellte nicht nur Chabeuils Bürgermeister Alban Pano fest. Mönchweilers Bürgermeister Rudolf Fluck wird bereits im Herbst wieder nach Chabeuil reisen. Dann wird dort die Einweihung der neu sanierten „Rue de Mönchweiler“ gefeiert.