„Für ein Museum der regionalen Dorfkultur war das Exponats etwas außergewöhnlich und deshalb thematisch sowie räumlich auch schwer einzuordnen“, sagt der Fischbacher Museumsleiter Hans Otto Wagner. Er wollte die Krokodilhaut, die aus dem Sudan stammt, aber trotzdem im Museum präsentieren.

Der Ansatzpunkt: Das Krokodil sei im Jahr 1960 vom Vater des jetzigen Niedereschacher Besitzers im Sudan während einer Forschungsreise erschossen und die Haut danach ganz legal nach Deutschland und Niedereschach gebracht worden. Und da im Heimatmuseum auch über das Leben und die Beschäftigung der Bürger in früheren Jahren informiert wird, machte sich Wagner bereits intensive Gedanken über Präsentationsort und die Art der Präsentation.
Ein solches Tier fehlt den Stuttgartern noch
Doch jetzt kommt alles anders für die Haut des großen Panzertieres: Wagner bekam einen Anruf vom staatlichen Naturkundemuseum Stuttgart. Die Museums-Macher aus der Landeshauptstadt waren durch die Veröffentlichung im SÜDKURIER auf die Krokodilhaut aufmerksam geworden. Ob sie die Haut denn nicht für ihr Schauhaus haben könnten, so der Wunsch der Stuttgarter. Denn genau ein solches Nilkrokodil, das zudem auch noch sehr gut dokumentiert ist, fehlte dem Naturkundemuseum bislang noch.

Dort will man die Krokodilhaut genau untersuchen und typisieren, da es bei den Nilkrokodilen einige Unterarten und regionaltypische Exemplare gibt.
Die Haut ist schon auf dem Weg in die Landeshauptstadt
Da eine solche Haut für das Museum in Niedereschach ohnehin eher ein Kuriosum als eine lokale Bereicherung dargestellt hätte und man außerdem mit dem Naturkundemuseum Stuttgart beim historischen Saurier aus Kappel bisher bestens zusammengearbeitet hat, war es für Wagner keine Frage, dem Wunsch aus Stuttgart nachzukommen. Die Krokodilhaut wurde bereits abgeholt und wird nun in den dortigen Sammlungen einen Platz erhalten.